Brave new EU: Griechenland wird Wirtschaftsprotektorat

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  • Re: Das deutsch-russische Europa

    quaoar, 15.04.2010 15:18, Antwort auf #70
    #71
    > „Adieu Paris, bonjour Moskau“, schreibt Glucksmann... Das
    > sei ein Sieg der Moskauer Strategen. Die wollten ein „gemeinsames Haus
    > Europa“, in dem „Berlin die Verwaltung und Paris die schönen und
    > unnützen Reden“ übernimmt – und der Kreml das letzte Wort.


    Bei der Verwaltung plädiere ich für Wien. Berlin halte ich für dramatisch ungeeignet. Wenn von Berlin aus verwaltet wird, so war das, das lehrt die Geschichte, noch jedes Mal ein Desaster.

    An sich war die Lösung nach 1945, den Berliner Staat möglichst zu reduzieren, eine gute. Da konnten die nicht gar so viel anstellen. Was sie immer noch anstellten, reichte ohnehin. Ansonsten ist das ja gut gelaufen, für alle Beteiligten.

    Dass man dann 1990 von dieser bewährten Lösung abging, war imo ein schwerer Fehler. - Nix gegen Berlin, spannende Stadt, aber für Verwaltung haben sie kein Talent. Vielfach bewiesen

    Ansonsten kann man imo mit der Aufteilung wie oben ganz gut leben.


  • Re: Griechenland: ... ein run ...

    quaoar, 23.04.2010 00:01, Antwort auf #61
    #72
    > Es handelt sich mittlerweile um knapp 1.000 Mio.
    >
    > Die zuvor kolportierten 500 Mio waren eine Schönfärberei. Sozusagen
    > "Salamitaktik" beim Einbekenntnis der schlechten Nachrichten.


    Im Rahmen der Salamitaktik der schlechten Nachrichten wird uns die nächste Scheibe präsentiert:

    Schuldenkrise in Athen eskaliert

    ...meldet orf.at.

    http://orf.at/100422-50422/?href=http%3A%2F%2Forf.at%2F100422-50422%2F50423txt_s tory.html

    Kurzfassung: Das griechischen Miesen, die wir alle bezahlen werden, um die Autokraten-EU samt Ausbeuter-Währung Euro zu retten, sind einmal mehr hoch geklettert. Indes ist das noch immer nicht alles. orf.at:


    "Auch jetzt meldete das Statistikamt große Vorbehalte über die Qualität der vorliegenden Daten an. Der eingerechnete Überschuss der Sozialversicherung sei unsicher. Auch über die Berücksichtigung der öffentlichen Unternehmen und Swap-Geschäfte gebe es Unklarheiten. Das bedeutet, dass das griechische Defizit noch auf 14,1 Prozent steigen könnte."


    Inhaltlich gleichlautende Meldung auf SPON, Titel:

    Griechenland macht noch mehr Schulden als gedacht

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,690540,00.html



    Dazu gibt's im SPON-Forum den folgenden treffenden Dialog zwischen zwei Postern zu lesen.

    A: Keine Sorge. Die Euro-Flachnasen werden schon Mittel und Wege finden, wie wir die Pleite-Länder wieder hochpäppeln. Einen nach dem anderen.

    B: Nö. Sie werden Mittel und Wege finden den Todeskampf so lange hinauszuzögern, bis die Finanzwirtschaft die letzten Werte abgeschöpft hat. Das Pyramidenspiel ist ansatzlos in ein Idioten-Domino übergegangen... Nach der NRW-Wahl geht's weiter...

    http://forum.spiegel.de/showthread.php?postid=5390020

    (Nr. 461)




  • Re: Griechenland: ... ein run ...

    Wolli, 23.04.2010 00:43, Antwort auf #72
    #73
    Als Draufgabe hat Moody's heute das Rating um eine Stufe verschlechtert. Für einen Pleitekandidaten ist es aber immer noch um einige Stufen zu gut. Die 8% Zinsen, die für längerlaufende Anleihen derzeit zu zahlen sind, sagen mehr als Tausend Worte aus dem Hause Moody's.
  • Griechenland: ...Her mit der Asche. Es ist soweit

    carokann, 23.04.2010 15:12, Antwort auf #73
    #74
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,690771,00.html

    Griechenland hat um Hilfe gebeten.

    The time has come" for Greece to request the activation of the €45B ($61B) aid package offered by the EU and the IMF, said Prime Minister George Papandreou. The bailout is "a necessity. It is an extreme necessity, it is a national necessity."

    http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703709804575201330937572258.html



    Jetzt wird spekuliert, wie teuer die Rettungsaktion für Deutschland wird. Nach der bisherigen Berechnung entfallen etwas mehr als acht Milliarden Euro auf Deutschland. FDP-Politiker Frank Schäffler rechnet jedoch damit, dass die Kredithöhe mehr als doppelt so hoch ausfallen könnte. "Es ist wahrscheinlich, dass Deutschland bis Ende 2012 über 30 Milliarden Euro Kredite bereitstellen muss", sagte Schäffler der "Bild"-Zeitung. "Danach könnte es noch mehr werden. Griechenland ist ein Fass ohne Boden."

    Schäffler beziffert den Refinanzierungsbedarf Griechenlands mit knapp 130 Milliarden Euro bis 2012, schreibt die "Bild"-Zeitung. In Kreisen der Bundesregierung hatte es dem Bericht zufolge zuletzt geheißen, Deutschland müsse möglicherweise Kredite in Höhe von bis zu 16,8 Milliarden Euro bereitstellen.

    SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier verlangte Klarheit über deutsche Hilfen noch vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. "Die Finanzmärkte und die deutsche Öffentlichkeit brauchen Klarheit", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Die Bundesregierung aber laviert weiter herum." Die Regierung wolle ihr Gesetz zur Griechenland-Hilfe erst nach der Wahl in NRW "durchs Parlament peitschen." An Rhein und Ruhr wird am 9. Mai ein neuer Landtag gewählt.

    Steinmeier forderte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, das geplante Gesetz für die Griechenland-Hilfen sofort, nach Möglichkeit noch in dieser Woche, auf den Weg zu bringen. Die SPD-Fraktion sei bereit, an einer vernünftigen Lösung mitzuwirken. "Für unverantwortliche Schnellschüsse aber stehen wir nicht zur Verfügung", betonte Steinmeier.
  • Re: Griechenland: ...Wer zahlt was?

    carokann, 23.04.2010 15:24, Antwort auf #74
    #75
    http://online.wsj.com/public/resources/documents/st_GREECEPKG0412_20100412.html

    --> Tabelle

    * April 12, 2010

    Who Pays What for Greece

    If activated, the €30 billion emergency lending plan for Greece would divide shares among euro-zone countries according to their share of capital contributions to the European Central Bank. These contributions are based on population and GDP. Greece is excluded from the contributors list.



    Sources: BNP Paribas




  • Re: Griechenland: ... ein run ...

    gerifro, 23.04.2010 15:46, Antwort auf #73
    #76
    Hi, Wolli!

    Vielleicht erinnerst du dich, warum die Finanzkrise ausgebrochen ist, warum Banken wie Lehmann Brothers in den Ruin geführt wurden.

    Persönlich bin ich der Meinung, dass genau seit diesem Zeitpunkt Ratingagenturen - welche auch immer - kaum noch eine Berechtigung haben.

    Wenn sich selbige heute wieder anmaßen, ganze Staaten zu bewerten, dann könnte ich mir mit der gleichen Berechtigung sagen, dass Griechenland Defizit nur eine fiktive Sache ist, zumal ja amerikanische Hedge-Fonds für das griechische Defizit wetteten. Wenngleich ich natürlich weiß, dass dies natürlich nicht so einfach zu sehen ist.

    Aber mit Verlaub:

    Mein Vertrauen in Rating-Agenturen ist seit der Finanzkrise ein sehr minimiertes.
  • Re: Griechenland: ...Her mit der Asche. Es ist soweit

    quaoar, 23.04.2010 16:19, Antwort auf #74
    #77
    > Jetzt wird spekuliert, wie teuer die Rettungsaktion für Deutschland wird.
    > Nach der bisherigen Berechnung entfallen etwas mehr als acht Milliarden Euro
    > auf Deutschland. FDP-Politiker Frank Schäffler rechnet jedoch damit, dass
    > die Kredithöhe mehr als doppelt so hoch ausfallen könnte. "Es ist
    > wahrscheinlich, dass Deutschland bis Ende 2012 über 30 Milliarden Euro
    > Kredite bereitstellen muss", sagte Schäffler der "Bild"-Zeitung. "Danach
    > könnte es noch mehr werden. Griechenland ist ein Fass ohne Boden."


    Dem ist wenig hinzu zu fügen.

    Da Griechenland auch nach den aktuellen Sparmaßnahmen (sofern diese überhaupt umgesetzt werden) ein Budgetdefizit von > 8% des BNP produziert, und keinerlei Besserung in Sicht ist, wird es noch sehr lange Subventionen benötigen. Vermutlich für 20 bis 30 Jahre.

    Die 130 Mrd Finanzierungsbedarf bis 2012 sind nur eine erste Tranche.

    Demnächst wird auch Portugal hinzu kommen, dann wohl Spanien.

    Am Ende dieses Irrsinns werden die EU-Staaten und die EU selbst in der Welt keine wesentliche Rolle mehr spielen, weder wirtschaftlich noch technologisch noch politisch.

    Das ist so. Europa geht dunklen Zeiten entgegen. Die EU-Autokraten wirtschaften den Kontinent durch eine historisch beispiellose Verschwendung von Geld und Produktivkraft vollständig herunter. Je früher man sich mit dem Gedanken anfreundet, desto beser.


    > SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier verlangte Klarheit über deutsche
    > Hilfen noch vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. "Die Finanzmärkte
    > und die deutsche Öffentlichkeit brauchen Klarheit", sagte er der
    > "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

    Was Steinemeier dazu meint, ist völlig bedetungslos. Die Geschichte geht ihren Weg. Steinmeier ist darin nicht einmal eine Fußnote.

  • Re: Griechenland: ...Her mit der Asche. Es ist soweit

    gerifro, 23.04.2010 19:34, Antwort auf #77
    #78
    > > SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier verlangte Klarheit über
    > deutsche
    > > Hilfen noch vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. "Die
    > Finanzmärkte
    > > und die deutsche Öffentlichkeit brauchen Klarheit", sagte er der
    > > "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
    >
    > Was Steinemeier dazu meint, ist völlig bedetungslos. Die Geschichte geht
    > ihren Weg. Steinmeier ist darin nicht einmal eine Fußnote.



    >Quaoar,

    .) der Mann heißt meines Wissens Steinmeier;-)))

    .) Besagter hat etwas verlangt, nicht gemeint. Das ist ein Unterschied.




  • Griechenland: Diesmal klappt es nicht für Merkel

    carokann, 24.04.2010 13:44, Antwort auf #78
    #79
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,690987,00.html

    EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn drängt auf eine schnelle Freigabe des Nothilfeprogramms für Griechenland. Die EU, die Europäische Zentralbank (EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) sollten das Paket bis Anfang Mai verfügbar machen, sagte Rehn am Freitag am Rande einer G20-Konferenz in Washington. "Wir arbeiten sehr intensiv daran." Die Entscheidung liege in den Händen der Euro-Mitgliedsländer und die müssten alle entsprechend ihrer verfassungsrechtlichen Grundlagen vorgehen. "Wir sollten in der Lage sein, die Arbeit an dem gemeinsamen Programm bis Anfang Mai abzuschließen", sagte er.

    Mahnende Worte von US-Finanzminister Geithner

    Auch US-Finanzminister Timomthy Geithner mahnte nach dem G20-Treffen zur Eile. "Lassen sie mich sagen, dass ich den größeren Sinn für die Dringlichkeit des Problems begrüße, den wir beobachten." Die Art, wie die griechischen Behörden, die Europäer und der IWF mit einem Maßnahmenpaket aus scharfen Reformen im Wirtschaftsleben gepaart mit substantiellen und konkreten finanziellen Hilfen schnell handelten, sei ermutigend.
    ---------------------------------------------------------------------
    Wahltermin NRW 9.Mai.
  • Re: Griechenland: 8,16,24

    carokann, 27.04.2010 09:18, Antwort auf #79
    #80
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,691199,00.html

    Die politische Debatte am Montag wirkte etwas hysterisch - und sie ist deutlich mehr als nur ein Profilierungskampf vor den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen. Denn die Rettung Griechenlands dürfte Deutschland teuer zu stehen kommen. Über den voraussichtlichen deutschen Kreditanteil von 8,4 Milliarden Euro für dieses Jahr hinaus geht auch Merkel davon aus, dass Deutschland mittelfristig noch weitere Hilfen stemmen muss. In der Sitzung des CDU-Praesidiums nannte sie nach Teilnehmerangaben eine mögliche Gesamtsumme von rund 24 Milliarden Euro für die naechsten drei Jahre.
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