CDU - Christ-Demokratischer-Untergang

Beiträge 231 - 240 von 501
  • RE: Geschichte wird leider nicht gemacht

    Wanli, 01.09.2011 18:55, Antwort auf #230

    Die Griechen haben derartig gravierende Probleme, dass es imho nur zwei Möglichkeiten gibt: wir zahlen oder wir lassen sie pleite gehen. Wenn schon Eurobonds, dann müsste man schon über eine gemeinsame Finanzpolitik Einfluss nehmen können: die Wirtschaftsregierung, die man einerseits anstrebt aber andererseits nicht will.

    Eine starke Währung hat Vor- und Nachteile. Man sehe nur die vielen Schweizer, die in Deutschland billig Einkaufen gehen. Aber im Ernst: sollen wir denn mitmachen im weltweiten Wettbewerb: Wer hat die schwächste Währung?

    Nuja, es ist ja umstritten (siehe oben), wie viel wir wirklich zahlen müssten mit Eurobonds. Außerdem sieht ein Modell ja vor, dass Staaten nur bis zu 60% ihres BIPs Schulden durch Eurobonds aufnehmen könnten. Das würde den PIIGS die Möglichkeit geben, für einen Teil ihrer Schulden günstigere Konditionen zu bekommen, ihnen eine Atempause verschaffen und einen selbstmörderischen Sparkurs verhindern. Sparen müssten sie aber trotzdem, denn das Volumen der billigeren Bonds wäre ja begrenzt.

    Solche Staaten sind momentan einfach in einer brutalen Zwickmühle: Bleiben sie im Euroraum, dann können sie sich nicht durch eine Abwertung der aus griechischer Sicht zu starken Währung Luft verschaffen, verlassen sie den Euroraum, dann können sie ihre auf Euro laufenden Schulden niemals bewältigen. Entweder gibt es wirklich nen Schuldenschnitt oder die anderen EU-Länder (die ja vom Eurokurs profitieren) beteiligen sich (vorzugsweise über Euro-Bonds) an der Finanzierung oder man teilt das Ganze auf in zwei Währungsräume: Den Süden mit dem Euro und den Norden mit einer anderen Währung.

    Zum Wettlauf um die schwächste Währung: Durch das wirtschaftliche Gefälle in Europa hat Deutschland momentan halt einen großen Wettbewerbsvorteil, ganz ohne Manipulationen irgendwelcher Zentralbanken.

  • RE: Geschichte wird leider nicht gemacht

    Wolli, 02.09.2011 00:06, Antwort auf #231

    Außerdem sieht ein Modell ja vor, dass Staaten nur bis zu 60% ihres BIPs Schulden durch Eurobonds aufnehmen könnten.

    Wenn die 60% erreicht sind, und das geht bei Staaten wie Griechenland schneller als einem lieb ist, dann bleiben zwei Optionen: Entweder, man erhoeht die 60%-Grenze ("ausnahmsweise", "temporaer", ... ), oder man sieht zu, wie Griechenland trotz aller Bemuehungen schon wieder pleite geht. Dass man sich fuer erstere Variante entscheiden wuerde, ist ziemlich klar, sonst muesste man ja die bisher aufgelaufenen Verluste akzeptieren und seinen Waehlern erklaeren. Die 60% dienen zur Beruhigung und zur langsamen Gewoehnung an die Transferunion, sind aber ohne praktische Relevanz.

  • Eurobonds sind strikt abzulehnen

    Mühle zu, 02.09.2011 13:30, Antwort auf #232

    Wolli hat vollkommen recht.

    Eurobonds sind ganz entschieden abzulehnen. Einerseits wäre die 60-prozent-grenze nur was zum einstieg, um die gegner zu beruhigen. Und andererseits fiele mit diesen papieren jeglicher anreiz in den stark verschuldeten ländern weg, tiefgreifende budgetäre einschnitte vorzunehmen.

    Ohne eine transformation der eu in einen bundesstaat - was politisch aber nicht machbar ist - wären eurobonds unverantwortlich.

    Die deutschen (ich weiß nicht ob das hier im forum bekannt ist) werden schon aktuell vom mann/der frau auf den griechischen, spanischen und irischen straßen für die harten sparmaßnahmen verantwortlich gemacht.

    Meines erachtens führt kein weg daran vorbei, den größten schuldnern einen teil ihrer außenstände zu erlassen. Im gegenzug wird man freilich bankenpakete schnüren müssen. Der witz an der geschichte ist ja, dass die ganzen eurorettungsschirme nichts anderes als neuerliche bankenrettungsaktionen waren. Da man aber nicht schon wieder bankenpakete schnüren wollte, hat man der bevölkerung vorgegaukelt, es ginge um den euro und dessen rettung.

    Was österreich betrifft kann ich mich mit einer prognose weit aus dem fenster wagen: Sollte die regierung so wahnsinnig sein, eurobonds zustimmen, erringt strache bei den nächsten wahlen etwa 1/3 der stimmen, mit seinen verfreundeten spießgesellen vom bzö kämen die rechtsaußenparteien insgesamt locker auf 40 prozent. Und ich nehme mal an, dieser sieg wäre keine isolierte erscheinung, die rechtspopulisten/rechtsextremisten ganz europas - von frankreich über finnland und die niederlande - würden sich die hände reiben. Bezeichnenderweise denkt ein staat wie die tschechische republik, welche alle voraussetzungen erfüllen würde, nicht im entferntesten daran, den euro zu übernehmen. Von den briten, dänen und schweden will ich gar nicht reden.

  • RE: Eurobonds sind strikt abzulehnen

    saladin, 03.09.2011 04:35, Antwort auf #233

    hi rom,

    so ist es

    nur dass ein bankenrettungspakete billiger gewesen wären und zumindest die betroffenen staaten vielleicht auf den wachstumspfad gebracht werden hätten können - so wird dort die krise nur verschlimmert und niemandem ist geholfen.

    die politik in ganz europa hat versagt

    (wir als österreicher tun uns leicht auf merkel zu zeigen - aber die österreichische regierung war noch unfähiger -" nur nichts sagen - vielleicht merken es die wähler nicht" war ihre strategie)

  • RE: Eurobonds sind strikt abzulehnen

    Mühle zu, 03.09.2011 16:04, Antwort auf #234

    Lieber saladin!

    Strache wird es im wahlkampf so oft sagen, dass es auch jene verstehen, welche die zusammenhänge bisher nicht überrissen haben.

    Vermutlich wird er beim nächsten urnengang erstaunlich wenig über "die ausländer" sagen oder über den islam. Auf ihn wartet ein anderes, noch viel zugkräftigeres thema.

  • RE: Eurobonds sind strikt abzulehnen

    saladin, 03.09.2011 16:55, Antwort auf #235

    bundeskanzler strache - wir können schon einmal üben

    und unsere politische elite verdient es auch nicht anders

    aber um unser österreich tut es mir leid

    aber wer keinen grund nennen kann warum er eigentlich regieren soll.....wo ist das gemeinsame projekt dieser regierung

    nur verwalten ist - besonders in zeiten wie diesen - einfach zu wenig

  • RE: Eurobonds sind strikt abzulehnen

    drui (MdPB), 04.09.2011 00:49, Antwort auf #233

    Mit den von Ratingagenturen geäußerten Bedenken (Eurobonds als Ramsch) und den nicht gemachten Hausaufgaben Griechenlands sind die Bonds eh vom Tisch. Schon mit dem Rettungspakt gibt es zu wenig Druck auf die griechische Regierung und die europäischen Banken. Einen Teilerlaß fände ich auch gut, die Schwierigkeit liegt darin, Banken für ihre Fehler bluten zulassen, ohne zu viele davon in den Konkurs zu treiben. Die EU sollte einen Lastenausgleich in Griechenland durchdrücken und die superreichen Profiteure des jahrzehntelangen Betrugs zumindest teilweise zur Rechenschaft ziehen. Gleichzeitig müsste sie eine funktionierende Steuerbehörde sowie ein neues griechisches Bankensystem aufbauen und ein Konjunkturprogramm starten, dass zur Abwechslung mal Unter- und Mittelschicht zum Ziel hat. Langfristig bräuchte es für die Euro-Länder eine Angleichung der Steuerpolitik und für alle eine Schuldenbremse.

    Ich halte die Panikmache an den Märkten aber va. für ein abgekartetes Spiel der Amerikaner, bei dem die Franzosen (die seltsamerweise jetzt IWF und EZB beherrschen dürfen und deren Banken am meisten von den Hilfen profitieren) lustig mitmischen.

    Hat jemand die Ergüsse des Kriegstreibers, Bush-Freunds und Weltbank-Chefs Zoellick gelesen? Der hat ein wenig Jura und Politik studiert, vier Jahre lang die Hypothekenbank Fannie Mae in die Scheiße geritten (die bislang 61 Milliarden Dollar Staatshilfen verbrannt hat) und gibt jetzt gute Ratschläge. Europa hätte ein Staatsschuldenproblem, China müsse aufpassen und die USA brauche eine Steuerreform (Steuersenkung!), um die Wirtschaft anzukurbeln. Als ob die USA weniger verschuldet wäre als Griechenland und die Steuern für Reiche und Unternehmen überhaupt noch gesenkt werden können, wenn mehr Gelder an einzelne CEOs augeschüttet werden, als Steueern bezahlt werden. Solche Trottel organisieren auf staatlicher Seite das Weltfinanzsystem. Dazu ein notgeiler Franzose, der von einer korrupten Französin im IWF ersetzt wurde, ein völlig überforderter amerikanischer Notenbankchef und ein für den größten französischen Bankenskandal verantwortlicher EZB-Chef. Ich sehe da an der Spitze eigentlich niemanden, der/ die nicht im Gefängnis sitzen sollte. Aber das interessiert ja niemanden mehr.

  • C wie Zitrone (saure)

    carokann, 04.09.2011 18:39, Antwort auf #237

    Die WäherInnen in MacPomm bringt der CDU die Flötentöne und das Buchstabieren bei, was sie im Wahlkampf ja, wenn man an die Plakate denkt,  offensichtlich verlernt hatte.

    Eben zeigte die ARD Umfragezahlen, dass 65% die Union für zerstritten halten und  sie sowohl an Rot-Grün wie an das Lager der Unentschlossenen verliert. Stimmen gewann sie seit der Bundestagswahl allein von der FDP.

    Trostlos, wenn auch nicht ohne Hoffnung.

  • CDUntergang: Kann Merkel mit dieser FDP weitermachen?

    carokann, 04.09.2011 22:02, Antwort auf #238

    Die FDP verfault vor unseren Augen und allmählich steckt die Fäulnis auch die Union an.

    Bis Ende Oktober bei der Abstimmung zu Europa wird sich die FDP zusammenreissen oder Merkel kann garnicht anders als in irgendeiner Form diese Koalition zu beenden.

  • Athen-Hilfen verfassungsgemäß

    ronnieos, 07.09.2011 10:51, Antwort auf #235

    Athen-Hilfen verfassungsgemäß          

                                           
    Das Bundesverfassungsgericht hat zwei  Klagen gegen die Griechenland-Hilfe und
    den Euro-Rettungsschirm zurückgewiesen.
                                           
    Damit ist die deutsche Beteiligung an  den Finanzhilfen für Griechenland mit  
    dem Grundgesetz vereinbar. Zugleich    ordneten die Verfassungsrichter aber   
    an, dass dem Bundestag bei künftigen   Rettungsaktionen mehr Mitspracherechte 
    eingeräumt werden müssen. Es dürfe keinen Automatismus für Zahlungen geben,  
    der die Abgeordneten nicht beteilige.  
                                           
    Geklagt hatten unter anderem der CSU-  Bundestagsabgeordnete Gauweiler.  
    [ARD text]
    >>
    Angela (also Karlsruhe) wehrt den 1. Matchball gegen sie ab
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