Landtagswahl Südtirol 2018

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  • Landtagswahl Südtirol 2018

    drui (MdPB), 21.10.2018 21:06
    #1

    Die Wahllokale haben noch bis 21:00 geöffnet, sagt der Deutschlandfunk. Die wissen sehr viel dort ua., dass Südtirol ein Teil des Habsburger Reichs war bis zu dessem Ende 1980, als dann irgendwie auch der Krieg (1. Weltkrieg?) zu Ende ging. Man lernt immer wieder etwas Neues. Wollen wir hoffen, dass solche Kriege wie der zwischen Italien und Österreich(-Ungarn) in den 70ern nie wieder stattfinden.

    Bei vielen deutschsprachigen Südtirolern kommt das immer gut an. Italien aber ist erbost. Kurz zum Hintergrund: Bis 1980 war die Region Teil des Habsburger Reiches, also Österreich. Als Kriegsbeute fiel das Land vom Brenner bis hinter Bozen dann an Italien gegen den Willen der Bevölkerung. Nach schwierigen Jahrzehnten und teils gewalttätigen Auseinandersetzungen mit dem italienischen Staat ist Südtirol heute der reichste Teil Italiens mit weitreichender Autonomie, Vollbeschäftigung und Wohlstand.

    https://www.deutschlandfunk.de/wahlen-in-suedtirol-ich-glaube-nicht-dass-wir-sti mmen.694.de.html?dram:article_id=431083

    Die Wahlbeteiligung soll niedrig sein.

    Edit: Erste Ergebnisse:

    http://wahlen.provinz.bz.it/home_ld_vg.htm

  • RE: Südtirol

    gruener (Luddit), 22.10.2018 05:41, Antwort auf #1
    #2

    Die Wahllokale haben noch bis 21:00 geöffnet, sagt der Deutschlandfunk. Die wissen sehr viel dort ua., dass Südtirol ein Teil des Habsburger Reichs war bis zu dessem Ende 1980, als dann irgendwie auch der Krieg (1. Weltkrieg?) zu Ende ging. Man lernt immer wieder etwas Neues. Wollen wir hoffen, dass solche Kriege wie der zwischen Italien und Österreich(-Ungarn) in den 70ern nie wieder stattfinden.

    das fällt dann wohl unter die von mir jederzeit geschätzte und beliebte öffentlich-rechtliche rubrik: "die tagesschau verklärt die welt!"

    astrid lindgren, bitte übernehmen sie posthum in erneuter zuhilfenahme von pippi langstrumpf!

    ick sech ja nu ... elf wohlfeil kombinierte buchstaben ... die ich gar nicht mehr wage auszuschreiben!

    *************************

    da einem aber so viel irrwitziger blödsinn im stets der wahrheit verpflichteten öff-rechtl. rundfunk hinterher niemand glaubt, ein screenshot:

    ...

    ...

    nicht verschweigen darf ich den schlusssatz des interviews:

    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

    aber vermutlich doch wohl die der interviewer. sic!

    ******

    ps

    zur kenntnisnahme: es kann bei "1980" kein banaler tippfehler vorliegen, denn südtirol ging nicht 1918 an italien. ick sech nu: saint germain.

  • RE: Südtirol

    drui (MdPB), 22.10.2018 11:09, Antwort auf #2
    #3

    Ein erstaunliches Ergebnis:

    http://wahlen.provinz.bz.it/home_ld_vg.htm

    Anscheinend haben die tiroler Rechtsradikalen in Südtirol vergessen, dass Mussolini sie (1980?) ausbürgern oder ohne Minderheitenrechte italianisieren wollte und sind in Scharen "freiheitlich" zur italienischen Faschistenpartei übergelaufen. Und mit der möchte die SVP nun anscheinend koalieren:

    Die SVP-Spitze machte aber erneut klar, dass man mit jener Partei auf italienischer Seite kooperieren werde, die den größten Vertretungsanspruch für die Sprachgruppe geltend machen könne.

    https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5517218/Suedtiroler-Volkspartei -faellt-bei-Wahlen-auf-historischen-Tiefstand

    Größter Gewinner noch vor der Lega ist das Team Köllensperger, eine bunt gemischte Truppe aus deutschen, ladinischen und italienischen Südtirolern, die zwar von Unternehmern dominiert wird, aber auch ein paar Interessante Punkte angesprochen hat, ua. die Selbstbereicherung von Regierungsmitgliedern der SVP in Sachen Diäten und Besteuerung:

    https://www.teamkoellensperger.it/mehr-netto-vom-brutto/

    Solche Kritik disqualifiziert sie natürlich, mit der SVP zu koalieren.

  • RE: Südtirol

    Eckhart, 22.10.2018 11:27, Antwort auf #3
    #4

    Ein erstaunliches Ergebnis:

    http://wahlen.provinz.bz.it/home_ld_vg.htm

    Anscheinend haben die tiroler Rechtsradikalen in Südtirol vergessen, dass Mussolini sie (1980?) ausbürgern oder ohne Minderheitenrechte italianisieren wollte und sind in Scharen "freiheitlich" zur italienischen Faschistenpartei übergelaufen. Und mit der möchte die SVP nun anscheinend koalieren:

    Nix 1980.

    Hitler hat die deutschstämmigen Südtiroler an Mussolini 1939 verraten und verkauft.

    Das Hitler-Mussolini-Abkommen[BearbeitenQuelltext bearbeiten]

    Am 21. Oktober 1939 schlossen Hitler und Mussolini ein Abkommen zur Umsiedlung der deutschen Bevölkerung in Südtirol sowie der Zimbern in den Provinzen Trient (LusernFersental), Vicenza (Sieben Gemeinden), Belluno (Sappada), Verona(Dreizehn Gemeinden) und Udine (SaurisTimauKanaltal – wo auch die Slowenen zur Option zugelassen wurden).[4] Am 17. November 1939 kam es zu einer weiteren Zusatzvereinbarung.[5] Auf ausdrückliches Verlangen der Italiener wurden auch die Ladiner in das Vertragsgebiet aufgenommen (GrödenGadertalCortina d’AmpezzoBuchenstein und Colle Santa Lucia, nicht aber das Fassatal). Den etwa 250.000 volksdeutschen Südtirolern (80 % der Wohnbevölkerung) sowie den Zimbern wurde die Option für Deutschland nahegelegt. Wer in Italien verbleiben wollte, musste die Italianisierung mit Aufgabe von Kultur und Muttersprache in Kauf nehmen, die schon Anfang der 1920er Jahre begonnen hatte. Damit wurde die Hoffnung vieler Südtiroler auf Wiedervereinigung mit dem zur Republik Österreich gehörenden Nord- und Ostteil von Tirol begraben, die sich 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich verstärkt hatte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Option_in_S%C3%BCdtirol#Das_Hitler-Mussolini-Abkom men

  • RE: Südtirol

    drui (MdPB), 22.10.2018 12:14, Antwort auf #4
    #5

    Habe ich doch glatt vergessen den Ironiemodus auszuleuchten...

  • RE: Südtirol

    Dr.Ottl, 22.10.2018 15:28, Antwort auf #4
    #6

    Nix 1980.

    Hitler hat die deutschstämmigen Südtiroler an Mussolini 1939 verraten und verkauft.

    bester Eckhart,

    auch die beiträge #1 und #2 gelesen?

  • RE: Südtirol

    Eckhart, 22.10.2018 18:11, Antwort auf #6
    #7

    Nix 1980.

    Hitler hat die deutschstämmigen Südtiroler an Mussolini 1939 verraten und verkauft.

    bester Eckhart,

    auch die beiträge #1 und #2 gelesen?

    Gelesen schon. Da stand z.B. "1. Weltkrieg?"
    Und nichts vom Hitler-Pakt.
    Naja, habe wohl den *zyn*-Modus nicht mitbekommen.

  • RE: Südtirol

    gruener (Luddit), 23.10.2018 04:46, Antwort auf #3
    #8

    Ein erstaunliches Ergebnis:

    http://wahlen.provinz.bz.it/home_ld_vg.htm

    Anscheinend haben die tiroler Rechtsradikalen in Südtirol vergessen, dass Mussolini sie (1980?) ausbürgern oder ohne Minderheitenrechte italianisieren wollte und sind in Scharen "freiheitlich" zur italienischen Faschistenpartei übergelaufen. Und mit der möchte die SVP nun anscheinend koalieren:

    das ist leider aus meiner sicht blödsinn ... ob nun mit ohne den hinweis auf ironie/zynismus.

    ich bitte an der stelle zu beachten, welche wählerwanderungen es gegeben haben könnte.

    kurz gefasst:

    auf "deutscher seite" hin zum team köllensperger - übrigens ein ableger der 5-sterne-bewegung

    auf "italienischer seite" hin zur lega nord

    *************

    eine unbequeme wahrheit dahinter:

    in südtirol haben bei der landtagswahl besonders die in rom regierenden, eu-kritischen parteien zugelegt. eine klatsche kassierten hingegen in beiden bevölkerungsgruppen jene parteien, die der "linken" zuzuordnen sind. dazu gehört gesamtitalienisch betrachtet auch die svp.

    aus den vorliegenden zahlen ist erkennbar, dass der anteil der sich primär an den deutschsprachigen bevölkerungsteilen orientierenden parteien - die grünen ausgeklammert - leicht von 73 % auf 71,8 % gesunken ist. (ob nun weniger "südtiroler" oder aber mehr "italiener" an der wahl teilgenommen haben, sei einmal dahin gestellt - der unterschied zur letzten wahl ist nicht signifikant genug als dass prozentrückgänge bis über 10 prozentpunkte allein dadurch erklärt werden könnten)

    nachtrag:

    ich will nicht verhehlen, dass den freiheitlichen die kooperation mit der lega nord zur europawahl 2014 diverse stimmen gekostet haben dürfte - analoges gilt für stf -, aber diese stimmen sind vermutlich 2018 nicht direkt bei der lega gelandet. wohl eher bei einem 5***** ableger.

    nachtrag 2:

    wir sollten künftige regionale wahlen in italien im auge behalten. der nächste eu-interne knall könnte adria-nah stattfinden. was umso mehr gilt, sollte der brexit noch scheitern. (siehe: pyrrhus)

  • RE: Südtirol

    Eckhart, 23.10.2018 11:17, Antwort auf #8
    #9

    eine unbequeme wahrheit dahinter:

    in südtirol haben bei der landtagswahl besonders die in rom regierenden, eu-kritischen parteien zugelegt. eine klatsche kassierten hingegen in beiden bevölkerungsgruppen jene parteien, die der "linken" zuzuordnen sind. dazu gehört gesamtitalienisch betrachtet auch die svp.

    Wer eine durch und durch konservativ-bürgerliche Partei mit Bauern und Wirtschaftsflügel und fast nicht existenten Arbeitnehmerflügel, sowie der Offenheit für eine Koalition mit der extremen Rechten, bereits der "Linken" zuordnet, dem sollte klar sein wie weit rechts aussen dann der eigene Standpunkt sein muss, wenn man von der bürgerlichen Mitte aus schaut......

  • Südtirol - Einschätzung der SVP

    gruener (Luddit), 23.10.2018 20:23, Antwort auf #9
    #10

    ich habe in meinem satz ein in diesem kontext wichtiges wort angeführt: "gesamtitalienisch".

    die svp war in den letzten jahren wiederholt bestandteil eines mitte-links-bündnisses gegen forza italia, lega nord und anderen parteien der italienischen rechten. ob dieses umstandes war ich so frei, die svp - gesamtitalienisch betrachtet - eher der linken zuzurechnen. dabei stand weniger meine persönliche einschätzung im vordergrund denn der versuch einer neutralen, auf fakten basierenden einordnung dieser partei innerhalb des italienischen parteienspektrums.

    interessant wäre in dieem kontext zudem, wo die svp eigentlich innerhalb der deutschen minderheit in südtirol steht. ich sehe rechts von ihr diverse ("deutsche") parteien.

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