Midterms 2018 (II)

Beiträge 71 - 80 von 231
  • Das Ende der Reps?

    sorros, 23.06.2018 18:41, Antwort auf #70
    #71
    Vorwahlen der Republikaner - Die Geburt der Trump-Partei: http://sz.de/1.4022127
  • RE: Das Ende der Reps?

    gruener (Luddit), 24.06.2018 04:08, Antwort auf #71
    #72

    darauf ein eindeutiges NEIN.

    lassen wir doch die sz'ler erspinnen, was sie wollen. mit der realität hat dies oft nichts zu tun.

    eher, um auf das forumsthema zurückzukommen: andere prognoseplattformen spekulierten bereits anfang des letzten jahres darüber: ist trump am x.y.2017 oder 2018 noch im amt? öde märkte sind dabei entstanden, die bereits kurz nach beginn von den tradern beantwortet waren. und somit seit anbeginn absolut fad. was aber niemand daran gehindert hat, weitere märkte zum selben thema aufzusetzen.

    ach ja: es gibt hier auch jemanden, der einen solchen markt wünscht? nun, dann 5000 euro auf mein konto. dann tue ich mir das womöglich an. ggf. verlange ich aber auch einen aufschlag. nennt sich dann schmerzensgeldzulage.

    mit selbigen empfinden spielt auch der artikel aus der sz. gerne gelesen wird halt das, was dem eigenen befinden entspricht. und wir deutschen finden trump nun mal doof. um nicht zu sagen: behindert, gestört, verrückt, senil, alzheimer-verseucht ... you name it!

    *****

    ach ja:

    um 70 herum war es die vermeintliche nixon-partei - anfang der 80er die reagan-party, später musste bush dafür herhalten und nun halt der donald. die gop wird auch den überleben.

  • Das Ende der DEMS?

    gruener (Luddit), 27.06.2018 04:15, Antwort auf #72
    #73

    ergänzend zu meinem letzten post ein abgesang auf die demokraten.

    den habe ich mir wiederum nicht ausgedacht, sondern joe biden höchstpersönlich. selbiger schickte mir gestern einmal mehr eine unpersönliche, weil automatisch generierte mail, die mich als prognostiker doch herzhaft zum lachen brachte.

    unfreiwillig hat biden ausgesprochen, wo es bei den demokraten wirklich hakt. die überschrift der mail lautete: We can't predict the future — but we can shape it.

    im eigentlichen text verbunden war diese festhaltung dann auch noch mit dem peinlichen vorsatz.: T.., if there's anything we've learned this past year, it's that we can't ...

    ich übersetze das mal sehr frei: wir dems sind einfach zu blöde, warnsignale vorab zu erkennen, aber im jammern hinterher sind wir weltmeister. und selbst wenn das schicksal der unerwarteten niederlage uns ereilt hat, wissen wir keinen sinn- oder gar erfolgstiftenden ausweg aus der selbstorganisierten misere.

    oder um es ebenso frei nach helmut kohl auszudrücken, denn das wollte uns der joe vermutlich hinter vorgehaltener hand mitteilen: in den usa sieht die realität leider manchmal anders aus als die wirklichkeit.

  • Mal wieder Vorwahlergebnisse

    Wanli, 27.06.2018 14:49, Antwort auf #73
    #74

    Du verstehst den Satz vom Ende der Reps etwas anders, als der SZ-Artikel es nahelegt. Dort geht es nicht darum, dass die Partei demnächst verschwinden wird, sondern dass sie sich extrem verändert: In Trumps Rhetorik und zunehmend auch in seinen Entscheidungen ist zum Beispiel kein Platz für Freihandel oder Multilateralismus, zwei absoluten Säulen republikanischer Identität seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges: das Ende nicht der Reps, aber der Reps, die wir kennen. Bisschen komplizierter wird das Bild natürlich dadurch, dass die Parteielite jenseits des Präsidenten zwar gute Miene zu Trumps Rebranding macht, der Präsident aber nicht stark (und engagiert) genug ist, sie wirklich auf Linie zu bringen. Sein jüngster Vorschlag einer Space Force wird im Kongress wohl ebenso versanden wie die Mauer oder die angekündigte grandiose Infrastrukturinitiative. senator Bob Corker (R Tennessee) hat seine Partei kürzlich mit einem (Personen-)"Kult" verglichen - fällt der in sich zusammen, wenn der Guru abtritt, oder behalten seine Jünger dann weiter die Macht (und setzen sie vielleicht geschickter ein als der Meister)?

    -----

    Den Demokraten vorzuwerfen, sie hätten Trumps Erfolg nicht vorhergesehen, ist natürlich teilweise berechtigt - man hat die Frustration über das Establishement beider Parteien im Land unterschätzt, von Ausnahmen wie Michael Moore abgesehen. Den Schuh muss man sich anziehen, aber man sollte jetzt auch nicht übertreiben. Die wenigsten Menschen haben Trumps Wahlsieg für wahrscheinlich gehalten, auch der Donald und sein innerer Zirkel selbst waren Medienberichten zufolge völlig perplex. Und der Erfolg beruht eben auch auf einer extrem glücklichen Verteilung der abgegebenen Stimmen.

    Ja, die Dems haben Fehler gemacht, aber sie jetzt zu kompletten Vollpfosten zu erklären, ist grotesk übertrieben. Und die Partei ist allemal weniger gespalten als die Republikaner, wo die meisten Abgeordneten ganz andere (und oft gegensätzliche) Ziele verfolgen als der Mann im Weißen Haus (dies aber meist nicht an die große Glocke hängen).

    -----

    Und die gesamten letzten anderthalb Jahre haben wir doch gesehen, wie die Partei ihren Kurs korrigiert. Das hat in den USA mit dem Vorwahlsystem ja immer eine stark basisdemokratische Komponente, ist daher ein langwierigerer und komplexer Prozess, aber Ergebnisse sind doch bereits jetzt unübersehbar.

    Womit wir denn auch zu den gestrigen Vorwahlen kommen, aus denen ich nur zwei Ergebnisse hervorheben möchte. Der Aufreger der Wahlnacht ereignete sich im New Yorker Wahlkreis, wo eine junge Parteilinke den amtierenden Abgeordneten schlagen konnte - ein bislang in der Vorwahlsaison eher seltener Sieg der Sandernisten also. So richtig schockierend war das Ergebnis aber, weil der Verlierer dem Rand nach die Nummer vier der demokratischen Fraktion war und im Gegensatz zu den ihm Übergeordneten nicht bereits auf die achtzig zugeht und sich gute Chancen ausrechnen konnte, in näherer Zukunft Nancy Pelosi zu beerben. Daraus wird nun nichts.

    The obvious comparison is to [Republican] Dave Brat’s defeat of [Fraktionsführer] Eric Cantor in the 2014 cycle, but Ocasio-Cortez’s win is in many ways a bigger shock. Ideology-driven defeats of Democratic incumbents are historically much rarer than on the Republican side, so claiming any victories at all would be a big win for the left, and Crowley’s seat is a very big prize indeed.

    Erwähnenswert auch ein Ergebnis der Vorwahlen in Colorado, wo die Dems jetzt mit einem offen schwulen Kandidaten in die Gouverneurswahlen gehen - ein Novum für die großen Parteien. Bemerkenswert vor allem, dass das praktisch kein Thema war im Wahlkampf oder der Medienberichterstattung; abgesehen von einer rapide zusammenschmelzenden rechten Minderheit juckt die sexuelle Orientierung einfach keinen mehr.

    If he wins, he’ll be the first openly gay man elected governor of any state, which is legitimately a big deal except ... it just hasn’t been that big of a deal. He’s been the frontrunner throughout the whole race, the election has mostly flown below the national radar, his sexual orientation hasn’t been a major topic of discussion, there are no takes on whether Colorado is “ready” for a gay governor or if Democrats are blowing it with a “risky” pick.

    It just all feels rather normal — a popular representative with conventional progressive Democratic Party views is going to be the party’s nominee in a blue-leaning swing state, and he just so happens to be gay.

    It’s an almost unimaginable sea change from the state of US politics 12 years ago, when anti-gay backlash was seen as a critical force costing Democrats elections.

    https://www.vox.com/2018/6/26/17503028/election-results-south-carolina-new-york- utah-and-colorado

    Im Rahmen der Wahlen hat auch Oklahoma, einer der konservativsten Staaten, jetzt Marihuana legalisiert - auch dieses Rückzugsgefecht der Konservativen kann man daher wohl als verloren betrachten.

    http://www.electoral-vote.com/evp2018/Senate/Maps/Jun27.html#item-1

  • RE: Mal wieder Vorwahlergebnisse

    drui (MdPB), 28.06.2018 10:49, Antwort auf #74
    #75

    So richtig schockierend war das Ergebnis aber, weil der Verlierer dem Rand nach die Nummer vier der demokratischen Fraktion war und im Gegensatz zu den ihm Übergeordneten nicht bereits auf die achtzig zugeht und sich gute Chancen ausrechnen konnte, in näherer Zukunft Nancy Pelosi zu beerben.

    So schockierend das wirken mag: Es passt zur viel versprechenden Linie der Dems, genau die Kandidaten aufzustellen und zu wählen, die den Wahlkreis am besten repräsentieren und Ocasio-Cortez repräsentiert da extrem gut ihren Wahlkreis. Der unterlegene Kandidat hat auch sofort der Gewinnerin seine Unterstützung versprochen und ich sehe da keinerlei spalterischen Tendenzen.

    Was das Ende der Reps oder Dems angeht bzw. unser Wissen über die Parteianhänger: Da hat 538 ein paar interessante Zahlen zu.

    What they found was that Americans overall are fairly misinformed about who is in each major party — and that members of each party are even more misinformed about who is in the other party.

    https://fivethirtyeight.com/features/democrats-are-wrong-about-republicans-repub licans-are-wrong-about-democrats/

    Die nächsten Wochen und Monaten werden nun vom Rechtsruck des SC dominiert werden und es wird spannend, inwiefern sich verwundbare bzw. moderate Sentorinnen und Senatoren zu den jeweiligen Kandidaten äußern. Und ob Roberts der neue Kennedy wird.

    https://fivethirtyeight.com/features/john-roberts-will-probably-be-the-supreme-c ourts-next-swing-justice/

  • Beto-mania in Texas

    drui (MdPB), 09.07.2018 21:23, Antwort auf #75
    #76

    Ein langer Artikel über den texanischen Herausforder von Ted Cruz, Beto O'Rourke für den Senatssitz bei Politico:

    https://www.politico.com/magazine/story/2018/07/09/beto-mania-sweeps-texas-21896 1

    Beto ist der Typ, der als Abgeordneter schon mal nationale Schlagzeilen machte, weil er bei einem Sturm und Flugabsage mit einem republikanischen Kollegen 24 h im Auto zurück nach Washington fuhr und die beiden das öffentlich in Social Media posteten.

    http://www.rollcall.com/news/hoh/will-and-betos-bipartisan-road-trip

    Seriösen Umfragen nach liegt Beto gut 10% hinter Cruz, weckt aber enorme Aufmerksamkeit und Zustimmung bei lokalen Events wie "Beer with Beto" und frühmorgentlichen Jogging-Meetings, bei denen Läufer Fragen stellen können.

    In between panting breaths, O’Rourke explains to me the origins of this novel campaign event, which has him running several miles under the Texas sun, stopping in the middle to take questions and lingering at the end to pose for selfies. “Some sadistic member of our team,” he recalls, “was like, ‘So we’re doing like six town halls a day in six different counties. We’re driving hundreds of miles every day, we’re visiting all 254 counties. What more could we do? Ah, get up earlier and have running town halls.’”

    Er spricht fließend spanisch und kann Leute begeistern, vielleicht nicht genug für einen Sieg gegen Lying Ted aber sicher eine gute Mobilisierung texanischer Demokraten, die für enge Kongresssitze wichtig werden könnte.

    Allgemeine Umfragen sehen die Demokraten wieder leicht besser für die Midterms, realclearplitics bei +7,3 und 538 bei +8,3, also etwa bei der Grenze, die für eine Mehrheit des House notwendig ist.

    https://realclearpolitics.com/epolls/other/2018_generic_congressional_vote-6185. html

    https://projects.fivethirtyeight.com/congress-generic-ballot-polls/?ex_cid=rrpro mo

    Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wahlen in den Südstaaten entschieden werden und es davon abhängt, wie Demokraten und Republikaner in Staaten wie Arizona, New Mexico, Texas, Mississippi, Tennessee und Florida mobilisieren, und da sind die Senatsrennen enorm wichtig.

  • Trump- Putin-Bromance

    drui (MdPB), 16.07.2018 21:46, Antwort auf #76
    #77

    Der ultimative Treuebeweis von Trump-Groupies ist dann gegeben, wenn aus Rußlandhassern plötzlich Putin-Fans werden. Der Auftritt Trumps, die Verbrüderung mit Putin gegenüber FBI, CIA und anderen Geheimdiensten in Folge der Mueller- Untersuchungen und die faktische Kapitulation Trumps bei Themen wie der Krim-Annektion, Syrien, Nervengiftattentaten und aggressiven russischen Angriffen auf Demokratien in aller Welt hat aber selbst bei Fox-News viele Trump-Fans geschockt, da braucht es wohl noch ein paar Wochen Gehirnwäsche, bis die wieder auf Linie gebracht sind.

    David Gergen, a former adviser in the Nixon, Ford, Reagan and Clinton administrations, called it "embarrassing" for Trump to bring up Hillary Clinton's emails and the 2016 election on the international stage.
    “I’ve never heard an American president talk that way, but I think it’s especially true that when he’s with someone like Putin — who is a thug, a world-class thug — that he sides with him again and again against his own country’s interests,” Gergen said.

    Fox News, which is normally friendlier territory for the president, was also largely critical of Trump's performance. Bret Baier called the press conference "surreal."

    What part — I called it surreal. Thanks https://t.co/YSGNGjLZXJ
    — Bret Baier (@BretBaier) July 16, 2018Fox News analyst Brit Hume called Trump’s reference to the probe into Clinton’s private email server to deflect questions about Russian interference a “lame response, to say the least.”
    Trump, finally asked whom he believes on Russia interference, gives a vague and rambling non-answer, with renewed complaints about Hillary’s server. Says he trusts US intel but made clear he takes Putin’s denials seriously. Lame response, to say the least.

    — Brit Hume (@brithume) July 16, 2018Fox Business Network's Neil Cavuto laid into Trump, calling it “disgusting” that the president did not confront Putin. 
    “It’s not a right or left thing. It’s just wrong,” Cavuto said, adding that Trump failed to offer “even a mild criticism.”
    Neil Cavuto of Fox Business calls Trump's press conference "disgusting", "That sets us back a lot." pic.twitter.com/R2ZIjyFyPR

    — Axios (@axios) July 16, 2018Guy Benson, a Fox News contributor, called it "easily one of [Trump's] worst days as president."
    Appalling moral equivalence & equivocation — rooted in an embarrassing, juvenile, insecure, consuming obsession over his own legitimacy. Easily one of his worst days as president. And again, juxtapose that performance with how he just treated our European & North American allies.

    — Guy Benson (@guypbenson) July 16, 2018Ari Fleischer, a former aide in the George W. Bush administration and a Fox News contributor, said Trump's acceptance of Putin's denials gives him a better understanding for why Democrats "think Putin must have the goods on him."
    "Something tells me Trump’s easy acceptance of Putin’s POV will send his critics into an even higher state of hysterics," Fleischer tweeted. "Trump’s supporters will not be moved. And the few people left in the middle like me think he should have been tougher on Putin, but we’ll wait for Mueller."

    Trump stellt sich bei der Frage, ob er denn seinen Geheimdiensten traut oder einem russischen Diktator, ganz klar auf eine Seite, auf die falsche:

    Putin on Monday denied that his country interfered in the 2016 election during his talks with Trump and said he wanted Trump to win because he spoke of improving relations between the two countries.
    While the U.S. intelligence community has previously determined that Russia interfered with the presidential election, Trump declined to back that conclusion.
    "My people came to me, [Director of National Intelligence] Dan Coats and some others, they said they think it’s Russia," Trump said. "I have President Putin, he just said it’s not Russia. I will say this, I don’t see any reason why it would be."
    "But I have confidence in both parties," he added.

    http://thehill.com/homenews/media/397220-media-slams-trump-over-performance-at-p utin-press-conference

    Mal sehen, ob ihm das 1-2% an Zustimmung kostet in den nächsten Wochen, oder ob er in zwei Tagen einfach das Gegenteil behauptet und bestreitet, jemals das gesagt zu haben was er gesagt hat.

  • Hey, Wanli, hey

    sorros, 17.07.2018 16:00, Antwort auf #74
    #78

    Wo bleiben Deine Kommentare? Bist du in Urlaub? Bist du krank?

  • RE: Hey, Wanli, hey

    Wanli, 18.07.2018 14:57, Antwort auf #78
    #79

    Hi sorros, hatte beruflich einen Haufen um die Ohren in den letzten Wochen und bin jetzt in der Tat im Urlaub. Wenn mal ein bisschen Zeit ist, poste ich natürlich wieder. ;-)

  • Noch gut 100 Tage bis zu den Midterms

    gruener (Luddit), 26.07.2018 03:17, Antwort auf #79
    #80

    aus heutiger sicht schwant mir arges...

    zusammenfassend in etwa:

    House: (maybe more) RED

    Senate: (more) RED

    Gubernatorial: (more) RED

    *****

    wann hat es das zuletzt gegeben?

    gute frage. in der ersten hälfte des 20. jh.? oder gar noch früher?

    *****

    *****

    nachtrag:

    schrieb ich eingangs echt "arges"? das nehme ich zurück. die DEMs hatten 2016 ihre historische chance. (sowie den geeigneten kandidaten) sie haben sie nicht genutzt. wenn sie nun die eigene agonie vor augen haben... mal hand aufs herz: wird sie anschließend irgendwer wirklich vermissen?

    *****

    nachtrag 2:

    täglich erreichen mich mehrere digitale bettelbriefe aus den reihen der us-spezialdemokraten. es juckt und kratzt und fehlt offenbar an allen ecken und kanten, in sehr vielen staaten und districts.  ja doch, denen geht der eigene (polit-)arsch bereits gehörig auf grundeis. nur: es ist vermutlich bereits viel zu spät. denn vielerorts hat das blaue längst einen deutlich sichtbaren rotstich.

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