Der unschuldige George Floyd

Beiträge 11 - 20 von 46
  • RE: KKKronzeuge

    drui (MdPB), 08.06.2020 23:38, Antwort auf #9
    #11

    Danke für Deine ausführlichen Informationen und Argumentationen. Leider ist es hier im Forum so wie überall im Internet und auf der Straße: Rassisten werden immer andere Rassisten verteidigen, deren Straftaten verharmlosen, als Einzelfall darstellen, relativieren, gegen vermeintliche andere Taten gegenrechnen und wenn alles nichts hilft, Falschmeldungen verbreiten.

    Zum Einzelfall: Wie viel mal hat man in den letzten 10 Jahren das "I can't breathe" gehört? etwa 10 mal? Wie oft war der von weißen Polizisten Erwürgte kein Schwarzer? Kein mal?

    Floyds Tod ist absolut kein Einzelfall, aber ein 11-Minütiges Foltertod-Video in aller Öffentlichkeit ohne, dass jemand einschreitet bzw. einschreiten kann, ist nun mal etwas Besonderes. Was Viele nicht wissen: Mörder und Opfer dürften sich gekannt haben, sie haben beide im selben Nachtclub gearbeitet. Ein persönliches Motiv ist somit nicht ausgeschlossen und wo lässt sich schon so straflos morden wie bei der Polizei?

  • RE: Prioritäten

    Mirascael, 09.06.2020 00:04, Antwort auf #10
    #12

    Sorros, heißt das, dass dir ein wegen eines bewaffneten Raubüberfalls Vorbestrafter wichtiger ist als Menschen, die durch Corona sterben?

    Mehrere Polizisten Knien auf einem schwarzen Menschen, einer auf dem Hals. Als Weißem wäre ihm das wohl nicht passiert.

    Doch, das ist eine normale Festnahmeprozedur, wobei der vordere Polizist natürlich eher auf dem Nacken kniet, während der Partner hinten die Handfesseln anlegt. So versucht man auszuschliessen, dass der Straftäter Widerstand leistet und/oder eine (versteckte) Waffe zieht.

    Dass man dabei minutenlang mit vollem Gewicht auf dem Hals des Straftäters kniet (egal ob nun aus Sadismus, Größenwahn, Empathielosigkeit etc.) ist natürlich alles andere als normal, aber grundsätzlich hätte das auch einem weissen Straftäter passieren können - das ist dann aber nicht so interessant und beschränkt sich daher in einem solchen Falle eher auf den Lokalteil (wenn überhaupt).

    "Doch, das ist eine normale Festnahmeprozedur,"
    Hast du ein einziges Beispiel, wo ein Weißer so ganz normal getötet wurde?

    Also erst einmal bitte nicht das Wort im Munde herumdrehen. Ichhabe gesagt, dass es durchaus normal ist, dass bei der Verhaftung von mutmasslich gefährlichen Straftätern 2 Polizisten den zu Verhaftenden mit Knien fixieren. Ich habe auch ausdrücklich erwähnt, dass man dabei aber eher nicht auf dem Hals, sondern auf dem Nacken (also zwischen den Schulterblättern) kniet.

    Zum Thema Beispiel:

    Ab 15:30 erklärt Larry Elder auch anhand von Beispielen, warum die Rassismusvorwürfe gegenüber der Polizei unsinnig sind und wieso weisse Todesopfer praktisch nie thematisiert werden (sein Einstieg zum gesamten Themenkomplex Rassismus in den USA ist bei ca. 12:00):

    Black History Month & #1 Issue Plaguing Black Americans: Larry Elder Exclusi ve

    Ich hatte das vor geraumer Zeit bereits schon einmal verlinkt.

  • Elfmeter

    SeppH (!), 09.06.2020 00:29, Antwort auf #11
    #13
    Ein persönliches Motiv ist somit nicht ausgeschlossen und wo lässt sich schon so straflos morden wie bei der Polizei?

    Danke für den Elfmeter, ich versenke ihn: Wenn das Tötungsdelikt persönliche Hintergründe hat, warum wird dann seit Tagen über Rassismus bei der Polizei diskutiert?

  • Elfmeter #2

    SeppH (!), 09.06.2020 00:33, Antwort auf #9
    #14
    1) Polizisten marschieren hinter einem Panzer durch ein Wohngebiet und schießen mit Farbbeuteln auf Anwohner, die sie von der Veranda filmen.

    https://www.huffpost.com/entry/minneapolis-police-fire-residents-porch_n_5ed45af 3c5b622d211af8894

    Jaja, die armen Ngr... Es würde mich nicht wundern, wenn einer von denen etwas in Richtung Polizei gehalten hat, was wie eine Waffe aussah. Wenn man sich das Video genau anschaut, sieht man, dass die Polizisten sehr plötzlich reagieren. Es war nicht so, dass sie sich fünf Minuten belästigt fühlen und dann irgendwann mal Anwohner angreifen.

  • RE: KKKronzeuge

    gruener (Luddit), 09.06.2020 02:34, Antwort auf #9
    #15
    EDIT

    Zwei Momentaufnahmen aus Minneapolis:

    1) Polizisten marschieren hinter einem Panzer durch ein Wohngebiet und schießen mit Farbbeuteln auf Anwohner, die sie von der Veranda filmen.

    https://www.huffpost.com/entry/minneapolis-police-fire-residents-porch_n_5ed45af 3c5b622d211af8894

    2) Gesetzeshüter zerstechen die Reifen von geparkten Wagen, zum Beispiel denen von Journalisten.

    https://www.motherjones.com/anti-racism-police-protest/2020/06/videos-show-cops- slashing-car-tires-at-protests-in-minneapolis/

    Ein Hoch auf die Smartphones, die solche Exzesse heutzutage leichter als früher dokumentieren.

    all das beschriebene ist fürchterlich. sofern das wort "fürchterlich" es überhaupt ansatzweise trifft.

    aber all das findet eben auch in einem demokratisch regierten staat der usa statt. es hält nicht etwa donald trump oder irgendein anderer verhasster republikaner die zügel in der hand ... es sind ausnahmslos "vermeintliche" demokraten. - wenn selbige jetzt, wie der stadtrat von miineapolis, den aufstand wagen und für eine alternative streitmacht zur bestehenden exekutive plädieren, sollte man eines nie vergessen: es ist wahlkampf. die ansonsten gleichgültige demokratische lügenbande biedert sich dem souverän aufs allerniedrigste an. populisten sind schon mal scheiße, aber was die demokraten grade in den staaten treiben, daran können sich alle rechtsextremisten weltweit ein schlechtes beispiel nehmen.

    und: welch ein irrer hohn, ausgerechnet an dieser stelle ein loblied auf das totale überwachungs- und kontrollgerät der digitalen welt zu singen, das smartphone.

  • RE: KKKronzeuge

    Wanli, 09.06.2020 07:27, Antwort auf #15
    #16

    Es ist wirklich ausführlich belegt, dass mehr Schwarze als Weiße in den USA Opfer von Polizeigewalt werden. Zudem ist ein größerer Anteil der schwarzen Opfer unbewaffnet und / oder attackiert die jeweiligen Polizisten nicht.

    https://www.citylab.com/equity/2019/08/police-officer-shootings-gun-violence-rac ial-bias-crime-data/595528/

    Aber das ist lediglich ein Aspekt des ungesunden Geists, der in vielen amerikanischen Polizeiwachen zu finden ist, wo die Gesetzeshüter oft über dem Gesetz zu stehen meinen. Ihre oft überzogene Brutalität trifft nämlich im Zweifelsfall nicht nur Schwarze. Die mit Farbmunition beschossenen Anwohner (siehe oben)? Weiß. Die Halter der Fahrzeuge, deren Reifen zerstochen wurden? Zumindest zum Teil auch weiß. In Philadelphia macht gerade ein weiterer Fall Schlagzeilen:

    Ein Polizist prügelt auf einen unbewaffneten (weißen) Demonstranten ein, verletzt ihn am Kopf; der Demonstrant wird dann erstmal zwei Tage lang eingebuchtet. Ein Video des Vorfalls macht die Runde, schließlich wird der betreffende Polizist (auf dem Standbild im etwas helleren Hemd) vom Dienst suspendiert.

    Als er die Wache verlässt, stehen seine Kollegen Spalier und applaudieren ihm, die Polizeigewerkschaft protestiert und lässt T-Shirts zu Ehren des Suspendierten drucken, man sammelt Tausende von Dollar zu seiner Unterstützung.

    https://whyy.org/articles/police-officer-surrenders-to-face-charges-in-protest-a rrest/

    Bergischer hat sich gestern gewundert, dass auf Fotos eines BLM-Marsches in Washington so viele Weiße zu sehen sind. Nun, das liegt einerseits daran, dass auch Weiße durchaus zur Empathie fähig sind, aber andererseits auch daran, dass auch sie Opfer von Polizeigewalt oder Willkür werden und gerade jetzt viele Cops wirklich ihre hässlichste Fratze zeigen.

    In Ohio wurde an einer Polizeiwache statt der amerikanischen Flagge eine schwarz-weiß-blaue Variante gehisst, die speziell die amerikanische Polizei repräsentieren soll - ein treffendes Symbol für den Staat im Staate, als den zu viele Ordnungshüter sich zu sehen scheinen.

    https://www.theguardian.com/us-news/2020/jun/01/cincinnati-ohio-police-thin-blue -line-flag

    welch ein irrer hohn, ausgerechnet an dieser stelle ein loblied auf das totale überwachungs- und kontrollgerät der digitalen welt zu singen, das smartphone.

    Nun, in vielen Fällen ermöglicht das Smartphone tatsächlich die Dokumentation von Gewalttaten, Twitter & co verbreiten die Bilder. Ein Schritt zu mehr Transparenz.

  • RE: Elfmeter #2

    drui (MdPB), 09.06.2020 07:28, Antwort auf #14
    #17

    Ein persönliches Motiv ist somit nicht ausgeschlossen und wo lässt sich schon so straflos morden wie bei der Polizei?

    Danke für den Elfmeter, ich versenke ihn: Wenn das Tötungsdelikt persönliche Hintergründe hat, warum wird dann seit Tagen über Rassismus bei der Polizei diskutiert?

    Weil ein Mord für Polizisten an Schwarzen in 99,99% aller Fälle straffrei bleibt, wenn er während der Dienstzeit erfolgt, denn ein US-Polizist genießt eine "qualified immunity". Das zeigt auch schon, dass der mutmaßliche Mörder von G. Floyd erst nach 5 Tagen wilder Demonstrationen und verzweifelten Aufrufen von Bürgermeistern, Governor und Polizeichef verhaftet wurde. Auch der Straftatbestand wurde erst viel später erhöht.

    Edit: Was auch heißt: Ohne Smartphone wäre der Mann straffrei aus der Sache raus und würde weiter prügeln und morden, die Tat war ja Nr. 18 der internen Beschwerden, bei der Dunkelziffer muss man von Hunderten an Taten ausgehen. Und das gilt für alle nun im Zuge von Gewalttaten gegen Demonstranten und Presse gefeuerte Polizisten. Eine neue Technik hat eben immer verschiedene Folgen, selten nur positive oder nur negative.

  • RE: KKKronzeuge

    Wolli, 09.06.2020 10:43, Antwort auf #16
    #18

    Es ist wirklich ausführlich belegt, dass mehr Schwarze als Weiße in den USA Opfer von Polizeigewalt werden.

    Interessant finde ich, daß es den Asiaten offenbar besonders gut gelingt, nicht zum Opfer von Polizeigewalt  zu werden.

    Nachdem ich annehme, daß es nicht an einer besonderen Hochachtung der Polizisten vor Asiaten liegt, wird es eher umgekehrt ein besonders defensives Verhalten der Asiaten gegenüber Polizisten sein.

  • RE: KKKronzeuge

    SeppH (!), 09.06.2020 13:52, Antwort auf #18
    #19

    Es ist wirklich ausführlich belegt, dass mehr Schwarze als Weiße in den USA Opfer von Polizeigewalt werden.

    Interessant finde ich, daß es den Asiaten offenbar besonders gut gelingt, nicht zum Opfer von Polizeigewalt  zu werden.

    Nachdem ich annehme, daß es nicht an einer besonderen Hochachtung der Polizisten vor Asiaten liegt, wird es eher umgekehrt ein besonders defensives Verhalten der Asiaten gegenüber Polizisten sein.

    Oder einfach... normal? Das gelingt Vertretern der hiesigen Araber/Türken und der amerikanischen NeGRos halt im Schnitt weniger gut. Die allgemein höhere Kriminalität in diesen Milieus ist ebenfalls erwähnenswert in diesem Zusammenhang.

  • RE: KKKronzeuge

    Mirascael, 09.06.2020 16:56, Antwort auf #16
    #20

    Es ist wirklich ausführlich belegt, dass mehr Schwarze als Weiße in den USA Opfer von Polizeigewalt werden. Zudem ist ein größerer Anteil der schwarzen Opfer unbewaffnet und / oder attackiert die jeweiligen Polizisten nicht.

    https://www.citylab.com/equity/2019/08/police-officer-shootings-gun-violence-rac ial-bias-crime-data/595528/

    Kann Dir da nur nochmal das Larry Elder Video ans Herz legen. Wenn bestimmte Gruppen über- oder unterproportional Straftäter stellen, manifestiert sich das halt auch in entsprechenden Statistiken.

    Da erläutert er beipielsweise, dass es Studien gab, die beweisen sollten, dass es auf rassistischer Willkür beruhen würde, dass Schwarze häufiger angehalten werden als Weisse. Und dann stellte sich heraus, dass das gar nicht stimmt (u. a. weil die Polizisten gar nicht sehen konnten, welche Hautfarbe die Verfolgten hatten). Da das Studienergebnis nicht genehm war, wurde es anderweitig wiederholt, am Ergebnis änderte sich aber nichts.

    Ähnlich verhält es sich mit unbewaffneten Todesopfern bei Polizeieinsätzen:

    Während fast jedes Opfer mit dunkler Hautfarbe der Öffentlichkeit namentlich bekannt ist, kennt kein Schwein Opfer mit heller Hautfarbe, obwohl mehr Opfer in die letztere Kategorie fallen.

    Er zitiert auch Untersuchungen, dass die Polizei größere Skrupel hat auf Dunkelhäutige zu schiessen als auf Hellhäutige (u. a. wegen der absehbaren obligatorischen Rassismusvorwürfe).

    Mit "strukturellen Rassismus" hat das alles also herzlich wenig zu tun. Die Risikofaktoren für eine kriminelle Karriere beruhen auf anderen Ursachen (diese führt Larry auch detailliert aus).

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