Midterms 2018

Beiträge 161 - 170 von 378
  • RE: Dreckiger Endspurt in Alabama

    drui (MdPB), 29.11.2017 00:15, Antwort auf #160

    Mach bitte hier nicht auch noch ein Grünen-Forum auf, da gibt es schon zehn andere und ich kann keinen Bezug zu Alabama erkennen.

  • RE: Dreckiger Endspurt in Alabama

    gruener (Luddit), 29.11.2017 01:59, Antwort auf #161

    Mach bitte hier nicht auch noch ein Grünen-Forum auf, da gibt es schon zehn andere und ich kann keinen Bezug zu Alabama erkennen.

    dem kann ich mich nur anschließen.

    cohn-bendit hat in diesem forum - zum glück - nur wenig bis gar nichts verloren. und mit sicherheit absolut nichts, wenn der usa-bezug in gänze fehlt.

    *****

    ps: aber auch in diesem forum sollte man/frau wert legen auf die deutsche rechtschreibung (s. post-titel)

  • RE: Dreckiger Endspurt in Alabama

    drui (MdPB), 29.11.2017 03:00, Antwort auf #162

    ps: aber auch in diesem forum sollte man/frau wert legen auf die deutsche rechtschreibung (s. post-titel)

    Korrigiert.

  • RE: Dreckiger Endspurt in Alabama

    gruener (Luddit), 29.11.2017 03:49, Antwort auf #163

    sehr fein. :-)

  • RE: Dreckiger Endspurt in Alabama

    Wanli, 30.11.2017 19:24, Antwort auf #164

    Fast drei Wochen sind vergangen, seit die Anschuldigungen gegen Moore erhoben wurden. Und die Wählerschaft Alabamas scheint vergesslich zu sein oder mit verstreichender Zeit einfach besser in der Lage, ein Votum für einen solch dubiosen Charakter vor sich selbst zu rechtfertigen, wenn man denn den Umfragen glauben mag: In den letzten drei Erhebungen lag Moore wieder fünf bis sechs Punkte vor Jones.

    Sicher ist ein solcher Vorsprung noch immer nicht; man weiß nicht, wer überhaupt zur Wahl geht und wie sich der neue Write-In-Kandidat auswirken mag; doch ein Stimmungsumschwung ist wohl schon auszumachen.

    https://fivethirtyeight.com/features/why-is-roy-moore-back-in-front-time-and-tru mp-are-probably-helping/

  • RE: Dreckiger Endspurt in Alabama

    drui (MdPB), 02.12.2017 00:33, Antwort auf #165

    Ja, Moore mag die Wahl gewinnen, aber ev. werden weder er noch die GOP glücklich damit, mal sehn.

    Derweil haben wir Spaß mit Jimmy Kimmel, der sich erst ein Twitter-Duell mit Moore geliefert hat über "christliche Werte" und dann nach Moores Einladung:

    "If you want to mock our Christian values, come down here to Alabama and do it man to man”

    Die Einladung angenommen hat:

    Kimmel said in his monologue that he would agree to meet Moore at the mall he had reportedly been banned from, accompanied by high school cheerleaders. “If you can somehow manage to keep little Roy in your little cowboy pants when those nubile cheerleaders come bounding in,” Kimmel said, “we’ll have a little Panda Express and we’ll talk about Christian values.”

    Kimmel outlined his own Christianity – that he had been baptized and confirmed, has had his children baptized and is close friends with a priest – but said he would be willing to “put my Christian values aside just for you” if Moore’s “man to man” invitation was in fact a challenge to a fight.

    “There is no one I would love to fight more than you,” Kimmel said. “So if you are challenging me to a fight, here’s what we’ll do. Let’s find a place to do it. I’ll wear a Girl Scout uniform so you can have something to get excited about.

    https://www.politico.com/story/2017/12/01/jimmy-kimmel-roy-moore-feud-274347

    Also besteht noch Hoffnung, dass Moore den Kampf nicht überlebt und so kein Senator wird.

  • Neue Umfrage(n)

    drui (MdPB), 03.12.2017 12:32, Antwort auf #166

    Die letzte Umfrage sieht 9 Tage vor der Wahl Jones mit 3% vorne, der Durchschnitt auf realclearpolitics aber Moore mit 2,5%:

    https://www.realclearpolitics.com/epolls/2017/senate/al/alabama_senate_special_e lection_moore_vs_jones-6271.html

    Wobei die Umfragen derzeit einer Lotterie ähneln, oder einfach politisch beeinnflusst sind. Beispiel President Trump Job Approval:

    Gallup: Approve: 33 Disapprove 62  Unterschied: -29

    Rasmussen:  Approve: 44 Disapprove 55  Unterschied: -11

    Das sind 18% Unterschied, der nicht mehr statistisch oder methodisch zu erklären ist.

    https://www.realclearpolitics.com/epolls/other/president_trump_job_approval-6179 .html

    Was dabei auch auffällt: Realclearpolitics nimmt den ungewichteten und nicht angepassten Durschnitt von allen Umfragen, 538 sortiert die allerschlimmsten mit unbekannter Methodik aus, gewichtet die Institute nach Leistung und passt die Sichproben an (soweit ich das verstehe). Das führt zu unterschiedlichen Durchschnitten:

    Realclearpolitics: Approve: 39,9 Disapprove 56,4  Unterschied: -16,5

    538:  Approve: 37,9 Disapprove 56,1  Unterschied: -18 ,2

    Der Markt richtet sich an Realclearpolitics, auch wenn 538 akurater sein dürfte.

  • Steuerreform durchgewunken (im Senat)

    Wanli, 03.12.2017 13:07, Antwort auf #167

    Der Markt richtet sich an Realclearpolitics, auch wenn 538 akurater sein dürfte.

    Der RCP-Average scheint mir einfach häufiger von Dritten zitiert zu werden als der 538-Schnitt. Darüber hinaus verändert 538 natürlich noch einmal (nach den Demoskopen selbst) die Rohdaten. Sie tun das wohlgemerkt natürlich begründet und es mag wirklich zu besseren Ergebnissen führen, ist aber letztendlich erneut eine (wenn auch gut überlegte und sachlich fundierte) Meinung. Ich denke, dass Wahlbörsen generell gut daran tun, nicht Meinungen von Experten zu handeln, sondern die rohen Zahlen (auch wenn das in einem Umfragemarkt per se nicht möglich ist).

    ----------

    Der Senat hat seine Steuerreform beschlossen, wieder mal in einer Nacht- und Nebelaktion; manche Senatoren erfuhren von Details des Gesetzentwurfes über den Umweg von Lobbyisten, die weit besser über den Stand der Verhandlungen im Bilde waren als viele Parlamentarier. Die endgültige Fassung, die kurz vor der Abstimmung rausging, sah dann so aus:

    https://politicalwire.com/2017/12/02/quote-of-the-day-1788/

    Mittelfristig Steuererhöhungen für die Mittelklasse, ordentlich Steuersenkungen für die Reichen, eine Rücknahme der Obamacare-Versicherungspflicht, deren Auswirkungen auf die Prämien noch kaum abzusehen sind, aber gewaltig sein dürften: Die GOP schlägt sich (wenig überraschend) auf die Seite der wenigen, die schon jetzt keine Finanzsorgen haben.

    Its centerpiece is an enormous corporate tax cut, from a rate of 35 percent to 20 percent. But it also includes a long wish list for Republican donors and lawmakers, including: a repeal of the estate tax; tax breaks for private-school tuition; a measure to make it easier for wealthy individuals to classify themselves as businesses (and thus get a tax break); the opening of drilling in the Arctic National Wildlife Refuge preserve; and more.

    The bill also repeals Obamacare’s individual mandate, which is projected by the nonpartisan Congressional Budget Office to leave millions uninsured.

    Given its complexity and the 11th hour alterations, the full ramifications of the Senate bill are still not entirely clear. Though the majority of Americans would see a tax cut starting next year, much of the middle class and low-income people would see their taxes tick up by 2027. Meanwhile, the partial repeal of the state and local tax deduction is likely to hit some blue-state residents hard.

    The bill also explodes the federal deficit — which was (supposedly) a life-or-death issue for Republicans during the Obama administration — to the tune of almost $1.5 trillion. Republican lawmakers brushed off concerns by leaning on the supply-side dogma that the tax cuts will pay for themselves, though few, if any, credible economists believe that.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2017/12/senate-passes-huge-tax-bill-that-re wards-the-rich.html

    Jetzt müssen sich House und Senat noch auf einen Kompromiss zwischen den Gesetzesvorschlägen beider Kammern einigen; wahrscheinlicher ist es aber wohl, dass das House den Senatsvorschlag einfach übernimmt.

    Bemerkenwert an dem Gesetzeswerk ist übrigens auch, wie hübsch es Wählergruppen belastet, die den Republikanern eh nicht sonderlich zugetan sind: Die Einwohner "blauer" Staaten werden überdurchschnittlich zur Kasse gebeten, auch Studenten, Hauseigentümer in Großstädten, Produzenten erneuerbarer Energien oder generell die jüngerern Bürger stehen in Zukunft wohl deutlich schlechter da.

    It’s difficult to say whether the tax legislation Republicans are driving through Congress qualifies as a revenue bill—or an enemies list.

    It isn’t unusual for tax legislation to reward a political party’s supporters, and the GOP bill emphatically upholds that tradition by funneling its tax savings primarily toward business and top earners. But the House and Senate plans are unusual in how explicitly they fund those benefits by punishing groups that have generally favored Democrats.

    https://www.theatlantic.com/politics/archive/2017/11/the-big-blue-losers-in-the- gop-tax-plans/546665/

    EDIT

    Mit einem hat die oben skizzierte Gesetzgebung allerdings wohl weniger zu tun: dem Donald. Während im Verlauf des Verfahrens noch wild geflickschustert wurde, um alle möglichen Interessen in der GOP-Fraktion unter einen Hut zu kriegen, scheint das Weiße Haus wenig Einfluss auf diesen Prozess gehabt zu haben: Gut ein Jahr nach seiner Wahl wird Trump schlicht so weit irgend möglich ignoriert; letztendlich hat er wohl auch keine stringenten Vorstellungen, die er den Kongressabgeordneten mitteilen könnte.

    Trump hasn't demonstrated firm positions on specific items in the budget talks, nor has he proved effective at pushing through any particular initiative. In his public statements, he's given very little evidence that he understands the issues involved, whether it's Deferred Action for Childhood Arrivals or suspended Obamacare payments to insurers or the policy questions surrounding raising budget caps. On all those issues, he's come down on both sides in recent months. Does he even understand the congressional context and rules involved in reaching an agreement? There's no evidence of that. And he's broken commitments to leadership (on both sides of the aisle) before.

    So the smartest thing for all concerned is to just treat the president as if he would automatically sign on to any deal that was reached while ignoring any specific input he may have up to that point. [...]

    When it comes to items where he clearly differs from congressional Republicans -- such as infrastructure or the Mexico wall -- he basically just gets rolled and doesn't do much about it. On everything else, he just climbs aboard whatever vehicle is in motion. He appears to have virtually no independent influence at all.

    https://www.bloomberg.com/view/articles/2017-11-29/this-is-what-a-sidelined-pres ident-looks-like

    Vielleicht sind die rasanten Entwicklungen in der "Russiagate"-Untersuchung, etwa die Bereitschaft seines ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters, mit dem Sonderermittler zusammenzuarbeiten, vielleicht ist es das oben umrissene Gefühl, vom Kongress links liegen gelassen zu werden, was Trumps in letzter Zeit wieder aggressivere Twitter-Ausbrüche und Bemerkungen gegenüber Beratern erklärt.

    President Trump’s behavior has seemed more wild and erratic in recent days. Yes, the baseline standard is pretty high. But over the last week or so we’ve seen a number of reports of Trump saying wilder things in private to associates and advisors. He seemed to be gravitating back to the kinds of transgressive behaviors and assertions he makes when he’s under threat or pressure.

    He’s denying the Access Hollywood tape is real. He’s back to saying Barack Obama wasn’t born in the United States. Then publicly he retweeted those anti-Muslim hate group videos from the UK. Yesterday we heard he’s telling advisors a government shutdown would be good for him. He’s gotten more aggressive attacking other politicians accused of sexual misconduct while more aggressively backing Roy Moore, notwithstanding the copious list of accusations against him. All of it together amounts to acting out.

    Trump is a man of drives and impulse. When he’s under threat, his need to assert himself, to show himself and others that he can’t be constrained or dominated, intensifies. For Trump, provocative behavior is a way to show he’s powerful.

    http://talkingpointsmemo.com/edblog/trump-may-have-tipped-us-off

  • RE: Steuerreform durchgewunken (im Senat)

    drui (MdPB), 03.12.2017 22:31, Antwort auf #168

    Ich denke, dass Wahlbörsen generell gut daran tun, nicht Meinungen von Experten zu handeln, sondern die rohen Zahlen (auch wenn das in einem Umfragemarkt per se nicht möglich ist).

    Das ist schon richtig, aber auch hier müssen wir mit Verzerrungen rechnen, je nachdem welche Umfragen vor dem Stichtag in den Durchschnitt kommen, auch RCP nimmt nicht jeden Mist auf. Beim Approval-Markt gibt es zum Glück genügend halbwegs seriöse Umfragen, in Alabama nicht, weil dort die Wahlen sowieso immer an die GOP gehen und sich kein Institut dort festgesetzt hat:

    https://www.politico.com/story/2017/12/03/roy-moore-alabama-polls-274628

    Während im Verlauf des Verfahrens noch wild geflickschustert wurde, um alle möglichen Interessen in der GOP-Fraktion unter einen Hut zu kriegen, scheint das Weiße Haus wenig Einfluss auf diesen Prozess gehabt zu haben: Gut ein Jahr nach seiner Wahl wird Trump schlicht so weit irgend möglich ignoriert;

    So wie ich es verstanden habe, hat man eher auf Trumps Wünsche geschissen. So wurde auf die Abschaffung der Minimum-Tax verzichtet, die dem Donald sehr gefallen hätte. Er bzw. seine Erben dürften jetzt auch mehr blechen, wenn er stirbt.

    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob die Milliardärs-Steuergeschenke so durchgehen. Collins hat man versprochen, Obamacare zu retten und Flake, die Dreamer in Arizona nicht abzuschieben. Wenn es so käme, wäre es wohl ein Traumergebnis für die Demokraten: Obamacare sicher, Dreamer dürfen bleiben und die enorm unpopuläre Steuerreform hat genug Zeit sich bis zu den Midterms voll zu entfalten und die verarschte Mittelschicht in ihre Richtung zu treiben. Man darf nicht vergessen, dass die enorm hohe Verschuldung und enge Defizitgrenzen einen massiven Sozialabbau nötig machen, wenn die Reform durchgeht. Oder Einschnitte in den Militärhaushalt (Scherz, das wird natürlich nie passieren). Oder aber es bewartheitet sich endlich das Märchen vom Boom durch Steuersenkungen für Milliardäre, hat aber leider noch nie funktioniert.

  • RE: Steuerreform durchgewunken (im Senat)

    Wanli, 04.12.2017 20:52, Antwort auf #169

    Ich würde die Chancen auf die Verabschiedung einer Steuerreform als hoch einschätzen; zumindest hat man jetzt fast alle Senatoren an Bord.

    Natürlich schwirren jetzt zwei Gesetzentwürfe herum, einer vom House und einer vom Senat, und bei den Unterschieden zwischen beiden geht es zum Teil um Hunderte von Milliarden. Eine knappe Übersicht findet sich hier:

    http://www.electoral-vote.com/evp2017/Senate/Maps/Dec04.html#item-3

    Die oben erwähnte und Trump verhasste Minimum Tax gehört übrigens auch dazu: Das House möchte sie streichen, der Senat eben nicht.

    Dafür will der Senat die Krankenversicherungspflicht abschaffen, das House möchte sie beibehalten. Ein sehr wichtiger Punkt, denn der Senatsplan würde nach Einschätzung von Experten zur Explosion der Versicherungsbeiträge und vielleicht gar zum Kollaps des Marktes für private Versicherungen (und damit auch Obamacares) führen. Von den Demokraten regierte Einzelstaaten könnten allerdings für ihre Bürger eine Versicherungspflicht einführen, was den Schaden dort begrenzen könnte.

    Ein weiterer interessanter Unterschied zwischen beiden beiden Varianten ist die Abzugsfähigkeit von Steuern, die an den Einzelstaat abzuführen sind. Diese Steuern sind in solide demokratischen Staaten höher:

    http://www.motherjones.com/kevin-drum/2017/11/charts-of-the-day-how-republicans- are-using-the-tax-code-to-screw-blue-states/

    Für die Senatoren (und im Prinzip auch das Weiße Haus) ist die Sache klar: Eliminiert man diese Abzugsfähigkeit, hat man vom Wähler nichts zu befürchten, da vor allem Bürger in Staaten betroffen sind, deren Senatssitze und Wahlmännerstimmen eh an die Konkurrenz gehen. Für das House stellt sich die Lage aber etwas anders da: New York, Kalifornien und New Jersey sind zusammen mit 28 republikanischen Abgeordneten im House vertreten, und die könnten sich auf massiven Gegenwind gefasst machen, wenn sie besagte Steuererleichterungen abschaffen.

    Deductions for state and local tax payments are in Republicans’ sights. This is a body blow for middle-class taxpayers in high-tax states like California, New Jersey and New York. The president isn’t losing any sleep over this inequity, and neither is the Senate GOP caucus. Shifting more of the tax burden to blue states is likely to please the angry and restless voters that deliver southern and Midwestern states to Republicans.

    But these big blue states have plenty of tenuously held Republican House seats. California, New Jersey and New York have 28 GOP representatives in the House. Seventeen of these Republicans won with 60 percent or less in 2016. A net loss of 24 House seats would consign the Republicans to the minority. If the 2017 election results are any indication, those 17 seats were on the verge of flipping even before the Republican tax bills were released.

    http://thehill.com/opinion/finance/360719-with-tax-reform-the-gop-senate-has-the -house-held-hostage

    Da sind nicht nur die Karrieren vieler Abgeordneter in Gefahr, sondern möglicherweise auch die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Knifflig; mal sehen, wie sich die beiden Kammern da am Ende einig werden.

    Egal, was auch passiert: Die Steuerreform ist zwar aus demokratischer Sicht ein gruseliges Umverteilungsmonstrum und wird den meisten Wählern massiv schaden - unter anderem auch deswegen, weil sie ein riesiges Loch in den Haushalt reißt und die GOP dann (wie schon von drui erwähnt) bei erstbester Gelegenheit argumentieren wird, man dürfe das Defizit ja nicht außer Kontrolle geraten lassen und müsse daher jetzt bei Sozialleistungen sparen.

    Auf der anderen Seite wird die Reform, so sie denn Gesetz wird, den Demokraten mit Sicherheit im Wahlkampf helfen. Unter den größeren Gesetzesvorhaben der letzten Jahrzehnte ist sie Umfragen zufolge eines der unbeliebtesten, nur wenig populärer als die Gesundheitsreform, die die GOP gern im Spätsommer durchgedrückt hätte - und dabei sind mögliche Folgen wie der erwähnte Zusammenbruch des privaten Versicherungsmarktes oder zukünftige Kürzungen bei Medicaid oder Medicare noch gar nicht eingepreist:

    Das Skript für den nächsten Wahlkampf schriebe sich damit auch fast von selbst: Sozialleistungen ausbauen und dafür den Reichen die Steuern wieder erhöhen.

    Democrats have nothing to fear from making repeal of the Trump tax cuts for the rich a defining party plank. On the contrary, they have a great deal to gain. The bill is a cash grab by the wealthy, driven by the demands of the Republican donor base, and stuffed with targeted favors for insiders with lobbyists. Many more are sure to surface. The more they talk about it, the more Democrats can drive home the message that Trump’s economic populism was a fraud.

    In the 2020 campaign, Democrats are inevitably going to propose new social spending. Reporters are inevitably going to ask them how they plan to pay for it. Republicans have given them an easy answer: Repeal the Trump tax cuts for the rich.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2017/12/the-trump-tax-cuts-for-the-rich-mus t-and-will-be-repealed.html

    EDIT @drui:

    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob die Milliardärs-Steuergeschenke so durchgehen.

    Diese Steuergeschenke sind doch die raison d'etre der ganzen Übung, und republikanische Abgeordnete haben sich in diesem Punkt auch ungewöhnlich unmissverständlich geäußert: Die Großspender erwarten diese Reform, ansonsten fließt kein Geld mehr. Wenn es überhaupt eine Steuereform gibt, dann eine solche, die Milliardäre entlastet.

    The Republican donor class — i.e., corporate and wealthy America — expects Republican lawmakers to pass a Republican tax bill. It’s as simple as that.

    We know donor pressure is a big reason that Republicans kept trying to repeal Obamacare. But they still failed. Tax reform is their next — and maybe last — chance to deliver a big legislative victory. Republicans know it.

    “We haven’t repealed Obamacare, so if we don’t get tax reform done, we are in trouble,” Sen. Mike Lee (R-UT) said back in September. “We might as well flip up our tent and go home.”

    So House Republicans aren’t going to sweat the details. Their donors put them in office to cut their taxes.

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2017/11/7/16618038/house-republicans-tax -bill-donors-chris-collins

    Collins hat man versprochen, Obamacare zu retten

    Mir der Zusicherung wahrt Collins ein Stück weit ihr Gesicht, aber natürlich wird das nicht passieren. Wenn man die Versicherungspflicht streicht, dann gerät das ganze System unweigerlich aus dem Gleichgewicht. Wollte man es trotzdem retten, müssten viele Milliarden an staatlichen Zuschüssen fließen; das wäre eine viel etatistischere Lösung als Obamas Gesetz. REPUBLIKANER bewilligen Milliarden an neuen SUBVENTIONEN für OBAMACARE: eher unwahrscheinlich, meinst Du nicht?

    EDIT

    Ganz zum Schluss noch ein Blick nach Alabama: Lange hat sich der Präsident geziert, aber jetzt ruft er offen zur Wahl von Moore auf.

    Democrats refusal to give even one vote for massive Tax Cuts is why we need Republican Roy Moore to win in Alabama. We need his vote on stopping crime, illegal immigration, Border Wall, Military, Pro Life, V.A., Judges 2nd Amendment and more. No to Jones, a Pelosi/Schumer Puppet!

    https://newrepublic.com/minutes/146094/donald-trump-roy-moore-together-last

    Irgendwie ja auch nicht überraschend, dass der P*ssygrabber in Chief wenig Probleme mit Kandidaten hat, die Minderjährigen nachstellen und an die Wäsche gehen.

    Auch Senats-Häuptling McConnell rudert zurück: Es ist offenbar keine Rede mehr davon, Moore im Falle eines Wahlsieges sofort wieder aus dem Oberhaus werfen zu lassen.

    http://www.electoral-vote.com/evp2017/Senate/Maps/Dec04.html#item-4

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