Brave new EU: Griechenland wird Wirtschaftsprotektorat

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  • Re: Realitäts-Check: Lebensstandard der Bevölkerung

    quaoar, 11.04.2010 14:42, Reply to #49
    #51
    > Für den Euro sehe ich da aber wenig
    > Probleme.

    Für den Euro sehe ich auch keine Probleme. Lediglich für den materiellen Lebensstandard der Bevölkerung im Euro-Raum. Für die Kaufkraft des Durchschnitts- (statistisch korrekt: Median-)Einkommens, wenn Du willst. Ich fürchte doch, dass diese Kaufkraft spürbar sinken wird.

    Verbessert hat sie sich seit der Einführung des Euro ohnehin nicht mehr.


    > Daher führt meiner
    > Meinung nach an höherer Infation (5-10%) und steigendem Goldpreis wohl kein
    > Weg vorbei.

    Ack. Ich denke auch, dass die EZB und die Regierungen die Senkung des materiellen Lebensstandards (Kaufkraft des Durchschnitsseinkommens) über Inflation bewerkstelligen werden. Zumindest zum Teil.

    Das ist politisch letztlich am verträglichsten und produziert die geringsten sozialen Konflikte, und damit auch die geringsten sozialen Nebenkosten.

    Dass es nur über Inflation geht, wage ich zu bezweifeln, solange man sie nicht förmlich explodieren lässt (also in den 2stelligen Bereich hinein). Zusätzlich wird's wohl irgendwelche neuen/höheren Steuern/Abgaben brauchen.

    Das wird aber zu heftigen Verteilungskämpfen und zu sozialer Unruhe führen. Zumal etwa eine Regierungspartei in D auch noch die Einkommenssteuern spürbar reduzieren will. Das müsste man noch zusätzlich über andere Steuern wieder einnehmen


    Natürlich haben dabei reiche Länder wie D noch am ehesten so etwas wie "stille Reserven". ZB könnte man den Atomausstieg absagen. Der belastet alleine Bayern nach seriösen Schätzungen mit volkswirtschaftlichen Kosten von 35 - 60 Mrd. (Summe, aufzubringen in den nächsten 20 Jahren).

    http://www.handelsblatt.com/technologie/umwelt-news/atomausstieg-soll-bayern-bis -zu-60-milliarden-kosten;1439141

    Damit wären, als Beispiel, schon erhebliche Wohlstandsgewinne zu lukrieren. Die Regierung werkt daran ohnehin schon heftig, soweit ich sehe.



  • Re: Griechenland - etwas euphemistische Ausdrucksweise

    quaoar, 11.04.2010 15:00, Reply to #50
    #52
    > > Sicher war der Eurobeitritt Griechenlands viel zu früh
    > Stimmt. Wussten auch die deutschen Banker und die Zentralbanken, aber man
    > hat es mit "politischen" Argumenten überpinselt.


    Naja, das ist euphemistisch ausgedrückt. Man hat die zusätzlichen Kosten halt aus politischen Gründen in Kauf genommen + sie zusätzlich vor der eigenen Bevölkerung (lügenhaft, weil bewusst) verschleiert.

    Nix anderes heißt ja "politische Argumente".

    Nun erweist sich freilich, dass diese "politischen Kosten" noch viel höher ausfallen, als jemals angenommen.

    Man wird aber mit weiteren "politischen Argumenten" erklären, dass das alles nicht so tragisch ist.

    Zu bezahlen wird's freilich trotzdem sein. Es gilt immer die leidige, aber leider auch eiserne Regel: Geld kann man nicht herbei reden.

  • Re: Griechenland - etwas euphemistische Ausdrucksweise

    carokann, 11.04.2010 15:12, Reply to #52
    #53
    Es gilt immer die leidige, aber
    > leider auch eiserne Regel: Geld kann man nicht herbei reden.

    Diese Regel war mir bislang unbekannt.

    Ja sie widerspricht auch gängiger Praxis. Könnte Geld nicht herbeigeredet werden gäbe es keine Spekulationsblasen, die manchmal lange anhalten können.

    Ich kannte lediglich: "Man redet nicht über Geld,sondern man hat es."

    Hier muss eine klitzekleine Verwechslung vorliegen mit: "Man kann eine Krise auch herbeireden"


  • "Man kann eine Krise auch herbeireden"

    ronnieos, 11.04.2010 15:24, Reply to #53
    #54
    > Hier muss eine klitzekleine Verwechslung vorliegen mit: "Man kann eine Krise auch herbeireden"
    >

    Die leichteste Übung und der Alptraum jedes Gescháftsmannes.
    Vergleichbar dem Schachen - ("Eine Drohung ist stärker als ihre Ausführung"- Tartakower?] - Gibt es erst Gerüchte über eine Insolvenz, steht die Pleite auch ins Haus, unabhängig wie gut oder schlecht die Geschäfte gehen ...
  • Re: "Man kann eine Krise auch herbeireden"

    carokann, 11.04.2010 16:02, Reply to #54
    #55
    ("Eine Drohung ist stärker als ihre
    > Ausführung"- Tartakower?]

    Aber ja! -)

    Auch von ihm:

    „Arme Menschen! Wie gleicht ihr in allen euren Unternehmungen dem Schachspieler, der ‚die Parte‘ hätte gewinnen können... Jede Schuld rächt sich - am Schachbrett.“ Savielly Tartakower
  • Re: Griechenland - etwas euphemistische Ausdrucksweise

    gerifro, 11.04.2010 19:45, Reply to #52
    #56
    Es gilt immer die leidige, aber
    > leider auch eiserne Regel: Geld kann man nicht herbei reden.

    Hi, quaoar!


    Erlaube mir doch eine kleine Frage:

    Was, wenn deine oben zitierte "eiserne Regel" nicht gelten würde? Glaubst du, die Euromitgliedsländer könnten jemals die Maastricht-Kriterien einhalten?

    Was man/frau aber kann, ist, Börsen etwas beobachten;-)))


    Diskutierten wir nicht vor etwa einem Jahr, ob der DAX weiter fallen würde? Noch unter 3000 Punkte?
    Warum glaubte ich damals wohl - hier auf Wahlfieber nachzulesen - dass er nicht noch weiter fällt?
    >
    >

  • Re: Griechenland - etwas euphemistische Ausdrucksweise

    quaoar, 11.04.2010 20:35, Reply to #56
    #57
    > Hi, quaoar!
    >
    > Diskutierten wir nicht vor etwa einem Jahr, ob der DAX weiter fallen würde?
    > Noch unter 3000 Punkte?

    Mit mir hast das afaik nicht diksutiert.

    Vlt eine Verwechslung.

    LG - Q.

  • Re: Griechenland: vollständige Geldvernichtung

    quaoar, 13.04.2010 15:31, Reply to #18
    #58
    > Ö wird der Spaß nach seriösen Schätzungen an die 500 Mio. kosten.
    > Heftig.


    Nun ja, wie immer, wenn unser autoritär-oligarchisches Ausbeuter- und Abzocker-Regime uns Beträge nennt, die seine Wohstands-Vernichtungsaktionen uns kosten werden, wird's dann bald doppelt so teuer:

    Eine Mrd werden wir nach aktuellen Berichten zur so genannten "Rettung" der Ausbeuter- und Abzocker-Währung Euro an GR zahlen. ;-(((


    Wie immer wird natürlich sofort die nächste Standard-Lüge des Regimes präsentiert. Wir erinnern uns an das Banken-"Hilfspaket". Bei dem uns hoch und heilig versichert wurde: Aber nein, die Banken zahlen für diese Gelder ja noch Zinsen, das wird sogar ein Geschäft für die abgezockte und ausgebeutete Bevölkerung.

    Fragt sich freilich, warum wir nun für die gigantischen Budgetlöcher abgezockt werden, wenn diese Geld und Wohlstand vernichtenden "Banken-Pakete" ein so tolles Geschäft sind. Da müsste ja, im Gegenteil, die Abzocke reduziert werden. ;-((


    So auch diesmal: GR würde das ja alles mit "guten Zinsen" zurück zahlen. - Unglaublich, mit welcher Frechheit man uns belügt. ;-(


    Ich frage mich, wie weit das Abzocker-Regime noch gehen kann, und wann es zum bewaffneten Widerstand und zu revolutionären Bewegungen kommt.

    Der Abzocker Capet, bekannnt auch als Ludwig XVI., meinte auch, er könne die Ausbeutung und Knechtung seiner Untertanen bis ins Unendliche fortsetzen. Am Schluss endete seine vermaledeite Birne im Korb unter der Guillotine.

    Wie man so sagt: Das Regime geht zum Brunnen bis es bricht.

    Wird das Oligarchen-Regime sich einbremsen, oder muss es wieder so weit kommen?



  • Griechenland: ... ein run ...

    ronnieos, 13.04.2010 16:42, Reply to #58
    #59
    Also die Anleger sehen das anders:
    Die jüngst angebotene Griechenlandanleihe ist 7,7-fach überzeichnet !

    Und genau darum geht es in dem ganzen Geschäft: Vertrauen (oder Gier).
    Jedenfalls Mittelzufluss.

    Damit ist Griechenlang noch lange nicht gerettet - aber die Geier werden andersweitig sicher früher und leichter fündig ...

    Ausserdem würde ich das Jammern lassen:
    Selbst wenn Österreich irgendwann in naher oder ferner Zukunft 100 Mio (oder einige 100 Mio) Kreiditausfálle mit Griechenland haben sollte (Konjunktiv!) - die habt"s doch in der vorigen Dekade längst verdient.
    [das gilt gleichermassen für Deutschland].
    Der Ungerechte: Diejenigen, die die Zeche (be)zahlen, sind andere als die (es) verdient haben.

  • Re: Griechenland: ... ein run ...

    Wolli, 13.04.2010 19:48, Reply to #59
    #60
    > Also die Anleger sehen das anders:
    > Die jüngst angebotene Griechenlandanleihe ist 7,7-fach überzeichnet !


    Naturgemäß, nachdem die EU (incl. Österreich mit seinen 500 Millionen) quasi die Bürgschaft übernommen hat.

    Aber Gläubiger und Bürge sitzen hier nicht im selben Boot. Der eine bekommt die immer noch hohen Zinsen, der andere bezahlt diese, falls Griechenland nicht kann oder will.
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