United Kingdom General Election 2019

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  • RE: Aufgestellte Kandidaten: wer zählt? / eine 1. Grobbewertung

    gruener (Luddit), 15.11.2019 01:57, Reply to #50
    #51

    Die Liste der britischen Wahlkreise (Nordirland fehlt) und ihrer Kandidaten. Eigentlich übersichtlich, interessant wären natürlich die Gesamtzahlen der einzelnen Parteien. Wer mag, kann ja mal zählen; oder man wartet noch, bis die Medien es getan haben.

    Beim schnellen Durchscrollen festgestellt, dass es wohl kein Fehler war, UKIP zu verkaufen. ^.^

    https://docs.google.com/spreadsheets/d/162fAv5xiV0XQjc5ii2eVYgZlFzvDP9KvL3VWvIe0 bWo/htmlview?sle=true#gid=0

    allegemein:

    bzgl. mitte-links muss wohl festgehalten werden:

    der grroß angekündigte und hier medial als johnson-killer verbreitete verzicht entpuppt sich primär als sturm im wasserglas. sowohl grün als auch lib verzichten nur in wenigen wahlkreisen auf eine kandidatur. grün zudem überwiegend in schottland, aber dort haben sie eh nichts zu melden.

    auf der anderen seite sind die kandidaturen schon umfangreicher ausgedünnt. grob überschlagen tritt die bp in etwa der hälfte der kreise an, neben etwa 40 kandidaturen von ukip. (2017: 378)

    *****

    auffällig die hohe zahl an independents . bis zu 5 kanddaten in einem wahlkreis (daneben: 26 x 2 k.: 4 x 3 k.) - ich bin mir unsicher, ob deren anzahl 2017 ähnlich hoch gewesen ist.

    *****

    nachgehakt:

    in wie vielen wk sind 2017 folgende parteien aktiv geworden:

    • YSP --- nachtrag: 2017: 21; 2019: 28
    • CPA --- nachtrag: 2017: 31; 2019: 21

    für folgende parteien dieselbe frage bereits beantwortet:

    • LIB - Liberal Party - nicht zu verwechseln mit den LIB' Democrats bzw. LPUK ---- 2017: 4; 2019: 19
    • SDP - Social Democratic Party - nicht zu verwechseln mit SDLP --- 2107: 6; 2019: 2
    • MRLP --- 2017: 12; 2019: 19

    beobachtenswert erscheinen mir folgende kleinstparteien - ob ihres stimmenanteils ((vermutlich) fünfstellig, somit > 0,1)

    • YSP
    • LIB
    • NHA - National Health Action Party ---- 2017: 5; 2019: ??? (homepage gibt nichts her)

    der rest ist stimmenmäßig unbedeutend - irgendwo im drei- bis vierstelligen bereich. MRLP ist jedoch eine nähere betrachtung wert - ob des spaßcharakters

      *****

      NIR entspricht in etwa dem, was ich vor einer woche bereits geschrieben habe. spannend sind dort somit zwei bis drei kreise.

    • RE: Aufgestellte Kandidaten: wer zählt? / eine 1. Grobbewertung

      Eckhart, 15.11.2019 09:50, Reply to #51
      #52

      Etwas abseits der aktuellen Wahl.
      Ein Frage als interesierter Laie:
      In Deutschland wird ja immer wieder die unterschiedliche Größe (in Wählerzahl) der Wahlkreise kritisiert, obwohl das Gesamtergebnis in Sitzen ja über allle Wähler ausgeglichen wird.
      Das gibt es beim britischen Mehrheitswahlsystem ja nicht. Aber wie wird der demographische Wandel gehandhabt? Werden die Wahlkreiszuschnitte angepasst um Abgeordnete zu haben die ungefähr gleich Wählerstarken Wahlkreisen gewonnen zu haben?
      Oder gibt es Abgeordnete aus Mini-Wahlkreisen und Andere, die die 2 oder gar 3-facher Wählerzahl repräsentieren?

      Würde mich über eine erhellende Antowrt freuen.

    • RE: Aufgestellte Kandidaten: wer zählt? / eine 1. Grobbewertung

      saladin, 15.11.2019 10:29, Reply to #52
      #53

      die wahlkreise werden/wurden per gesetz definiert.

      bereits seit der libdem-con-koalition wird versucht die wahlkreise neu zuzuschneiden (und die anzahl der parlamentssitze gleichzeitig zu verringern). das ist bis jetzt gescheitert (neuwahlen, keine parlamentsmehrheit weil a) die oppositionsparteien schlecht wegkommenund dagegen sind und b) con-abgeordnete die durch die neuzuschneidung und verringerung der wahlkreise ihren sitz verlierenwürden ebenfalls dagegen stimmen)

    • Wahlkreise

      Wanli, 15.11.2019 15:03, Reply to #53
      #54

      Werden die Wahlkreiszuschnitte angepasst um Abgeordnete zu haben die ungefähr gleich Wählerstarken Wahlkreisen gewonnen zu haben?

      Es gibt Kommissionen, die etwa alle fünf Jahre einen Neuzuschnitt der Wahlkreise vorschlagen, was dann vom Parlament abgesegnet werden muss.

      Commissions recommend changes to boundaries about every 5 years. Changes may be due to changes in population or local government boundaries.

      Both Houses of Parliament need to agree any changes.

      https://www.parliament.uk/about/how/elections-and-voting/constituencies/

      Auch die Anzahl der Wahlkreise ist nicht in Stein gemeißelt; 2010 etwa wurde sie von 646 auf 650 angehoben.

      https://en.wikipedia.org/wiki/United_Kingdom_constituencies#House_of_Commons_con stituencies

      Beim Zuschnitt der Wahlkreise versucht man aber auch geographische Faktoren im Auge zu behalten und das führt zu Ungleichgewicht insbesondere bei den Wahlkreisen auf Inseln: Der Anzahl der Wahlberechtigten des Wahlkreises Isle of Wight liegt bei über 110.000, die des Wahlkreises Na h-Eileanan an Iar in Schottland lediglich bei knapp 22.000. Solche extremen Abweichungen vom Mittelwert um die 70.000 sind aber schon etwas ungewöhnlich.

      https://researchbriefings.files.parliament.uk/documents/SN05677/SN05677.pdf

      -----

      der grroß angekündigte und hier medial als johnson-killer verbreitete verzicht entpuppt sich primär als sturm im wasserglas. sowohl grün als auch lib verzichten nur in wenigen wahlkreisen auf eine kandidatur. grün zudem überwiegend in schottland, aber dort haben sie eh nichts zu melden.

      Na, ganz so unbedeutend ist der Pakt der Remain-Parteien LibDems, Greens und Plaid Cymru auch nicht, hier mal ein Überblick üder die Wahlkreise, in denen er greift. Die Wahlkreise sind in den Farben der Partei gehalten, die den entsprechenden Sitz momentan hält. Allein in England und Wales sind 59 Wahlkreise betroffen.

      Die Seite, auf der die Karte zu finden ist, ist übrigens generell einen Blick wert mit diversen erhellenden Karten:

      https://www.bbc.com/news/election-2019-50349111

      NIR entspricht in etwa dem, was ich vor einer woche bereits geschrieben habe. spannend sind dort somit zwei bis drei kreise.

      Ich denke, dass es mehr sind:

      1) Belfast South (DUP oder SDLP),

      2) Belfast North (DUP oder Sinn Fein),

      3) Belfast East (DUP oder Alliance Party),

      4) Foyle (Sinn Fein oder SDLP),

      5) Fermanagh and South Tyrone (Sinn Fein oder UUP),

      6) North Down (wahrscheinlich DUP),

      7) South Down (hier noch nicht erwähnt, Sinn Fein oder SDLP).

      In letzterem Wahlkreis wurde in der Vergangenheit so abgestimmt:

      EDIT

      Hier ein Überblick über die Wahlkreise, in denen die BP nicht antritt (blass):

      Und hier ein Überblick über die Wahlabsprachen in Nordirland:

      https://en.wikipedia.org/wiki/2019_United_Kingdom_general_election#Contesting_po litical_parties_and_candidates

    • RE: Wahlkreise

      Eckhart, 15.11.2019 17:39, Reply to #54
      #55

      Danke saladin und wanli.
      Als an das Verhältniswahlrecht gewöhntem Deutschen sind Abweichungen von 22.000 bis 110.000 je Mandat wirklich nur schwer zu vermitteln.
      Aber klar: Ab und an einen übergroßen Wahlkreis teilen erzeugt weniger Widerstände als z.B. 10 kleinere Regional-Wahlkreise auf 6 zusammenzulegen...Da sind die Sitzinhaber gerne am blocken.

    • RE: Wahlkreise

      Mirascael, 15.11.2019 19:27, Reply to #55
      #56

      Danke saladin und wanli.
      Als an das Verhältniswahlrecht gewöhntem Deutschen sind Abweichungen von 22.000 bis 110.000 je Mandat wirklich nur schwer zu vermitteln.

      Ein Bremer Sitz im Bundesrat hat ca. 15-20 mal so viel Gewicht wie einer aus Nordrhein-Westfalen.

    • TIG und Indies: König David?

      Wanli, 15.11.2019 20:54, Reply to #56
      #57

      Ein Bremer Sitz im Bundesrat hat ca. 15-20 mal so viel Gewicht wie einer aus Nordrhein-Westfalen.

      Nun, der Bundesrat ist eine Länderkammer, spielt klar die zweite Geige neben dem Bundestag. Mit dem Unterhaus nur schwer zu vergleichen. Aber wenn man stattdessen den amerikanischen Senat heranzieht, dann relativieren sich die Demokratiedefizite des House of Commons natürlich.

      Verstörender als die unterschiedliche Größe der Wahlkreise sind im UK eh die Auswirkungen des Mehrheitswahlrechts.

      ----

      Vergangene Wahlen im UK haben immer wieder gezeigt, dass KandidatInnen ohne mächtigen Parteiapparat es schwer haben. Das wird auch diesmal so sein, einige KandidatInnen jenseits der etablierten Parteien sind trotzdem einen Blick wert. Zunächst einmal TIG / Change UK, bei uns ja sogar gesondert gelistet.

      TIG stellte vor der Auflösung des Parlaments fünf Unterhausabgeordnete, vier gewählt als Labour-MPs und Parteichefin Anna Soubry auf dem Ticket der Tories. Zwei der Fraktionsmitglieder stellen sich nicht zur Wiederwahl, drei dagegen schon. Da wären die MPs für Ilford South und Nottingham East, beide 2017 mit Wahlergebnissen von über 70%, einer seit 1992 und der andere seit 2010 Abgeordneter.

      Zumindest die Wettmärkte glauben allerdings offenbar, dass ihre eindrucksvollen Ergebnisse eher auf ihr rotes Parteibuch zurückzuführen waren denn auf ihre persönliche Popularität, beide gehen als klare Underdogs in die Wahl, Favorit ist in beiden Fällen ganz klar der Labourherausforderer.

      https://www.oddschecker.com/politics/constituencies/next-uk-general-election-con stituencies/ilford-south

      https://www.oddschecker.com/politics/constituencies/next-uk-general-election-con stituencies/nottingham-east

      Broxtowe, Anna Soubrys Sitz, ist da schon etwas interessanter. Die (damals) Konservative Soubry gewann 2017 mit gerade einmal anderthalb Punkten vor dem Labourkandidaten. Bei der diesjährigen Wahl tritt sie (mit Unterstützung der LibDems) an gegen einen Tory und denselben Labourherausforderer.

      https://www.nottinghampost.com/news/nottingham-news/lib-dems-not-stand-broxtowe- 3511936

      Bei den Wettanbietern sind die Konservativen Favoriten vor Labour, weit dahinter folgt Soubry; wenn ich um Geld wetten würde, dann würde ich aber auf Labour setzen: Soubry und der Gegner von den Tories könnten das Mitte-Rechts-Lager durchaus so spalten, dass die Arbeiterpartei den Sitz gewinnen könnte, wenn der Labourkandidat sein Ergebnis von 2017 halbwegs bestätigen kann. Spannender Wahlkreis.

      https://www.oddschecker.com/politics/constituencies/next-uk-general-election-con stituencies/broxtowe

      Nicht unwahrscheinlich also, dass alle fünf TIG-Sitze demnächst in Labourhand sein werden; zum Preis von 0,1 Ex. im Mandatemarkt hab ich mir aber doch ein paar hundert TIG-Aktien zusammengekauft, man weiß ja nie.

      ----

      Ebenfalls spannend finde ich den Wahlkreis Beaconsfield, seit 1997 repräsentiert von Dominic Grieve, der unter Cameron als Generalstaatsanwalt des Vereinigten Königreichs fungierte. 2017 erhielt er (als Tory) gut 65% der Stimmen. In diesem Jahr allerdings brachte er den Parlamentsbeschluss ins Rollen, der Johnson verpflichtete, bei der EU eine Verlängerung der Frist für den Brexit zu beantragen. Hab die Unterhausdebatte damals live verfolgt und fand eindrucksvoll, wie er da inmitten der eigenen Fraktion stand und der Opposition die Bälle zuspielte: Cojones eben. Selbstredend flog er hochkant aus der konservativen Fraktion und versucht sein Glück nun als Unabhängiger.

      Bin mal gespannt, ob er seinen Wahlkreis verteidigen kann, unterstützt von den LibDems, die bei der letzten Wahl immerhin auch fast acht Prozent der Stimmen holten.

      https://www.independent.co.uk/news/uk/politics/dominic-grieve-seat-liberal-democ rats-remain-alliance-general-election-a9144956.html

      Ich würde es ihm gönnen, die Buchmacher allerdings sind skeptischer und sehen die Tories klar in der Favoritenrolle, wenngleich Grieve laut Bookies ein weniger krasser Außenseiter ist als die TIG-MPs. Würde mich freuen, wenn sie damit falsch lägen.

      https://www.oddschecker.com/politics/constituencies/next-uk-general-election-con stituencies/beaconsfield

    • RE: Wahlkreise

      gruener (Luddit), 16.11.2019 05:23, Reply to #54
      #58

      NIR entspricht in etwa dem, was ich vor einer woche bereits geschrieben habe. spannend sind dort somit zwei bis drei kreise.

      Ich denke, dass es mehr sind:

      ausschließen kann man dies grundsätzlich nie.

      ich bitte aber z.b. zu bedenken, dass (zumindest zwei von) drei der von dir genannten wk eine positive stimmung ggü. lab / sdlp voraussetzen würden. das sehe ich derzeit nicht. - im dritten wk gibt es schützenhlfe von sinn fein.

      ich nehme ansonsten zur kenntnis, dass die versammelte kleine userschar derzeit weder bei sdlp noch bei apni einen größeren prozentualen sprung nach "oben" erwartet. auch der mandatemarkt ist z.zt. bzgl. DUP / SF ziemlich klar (jeweils knapp 10 / 7 mandate) - sprich, wir reden grade mehr oder wneiger über ein bzw. zwei neu zu verteilende mandate (den einen wechsel von IND zu DUP ausgeklammert)

      somit bleiben m.e. primär jene wk, die du wie folgt nummeriert hast: 1) - 2) - 5)

      meine aktuelle vage vermutung:

      • DUP 10
      • SF 6 - 7
      • SDLP 1
      • UUP 0 - 1
    • Labour hüben und drüben

      Wanli, 16.11.2019 12:40, Reply to #58
      #59

      somit bleiben m.e. primär jene wk, die du wie folgt nummeriert hast: 1) - 2) - 5)

      meine aktuelle vage vermutung:

      • DUP 10
      • SF 6 - 7
      • SDLP 1
      • UUP 0 - 1

      Das könnte vom Ergebnis her sehr gut so passen (obwohl mein Tipp ein etwas anderer wäre); bei der Liste der drei spannendsten Wahlkreise würde ich aber noch etwas verändern: Belfast South raus, denn ich sehe wirklich nicht, wie die DUP diesen Sitz halten kann. Foyle muss definitiv auf die Liste, das sehe ich 50-50, wahrscheinlich sogar mit einem klitzekleinen Vorteil für die SDLP.

      Bei der Wahl wird es darauf ankommen, wie die beiden nordirischen Stämme auf die gegenwärtige politische Unsicherheit reagieren: Flucht unter den Rock der resoluten Mama, der größten Partei der eigenen Religionsgruppe?

      Aber DUP und Sinn Fein haben bei dieser Wahl schon mit Widersprüchen zu kämpfen. Die Unionistenpartei ist eigentlich für den Brexit, findet Johnsons Deal aber gruseliger als jede EU-Mitgliedschaft. Beim Wahlkampfauftakt wurde viel über die zusätzlichen Mittel für Ulster gesprochen, die man May als Koalitionspartner aus der Tasche gezogen hat, der Brexit dagegen wurde mit keiner Silbe erwähnt.

      http://www.irishnews.com/news/northernirelandnews/2019/11/14/news/dup-party-elec tion-broadcast-neglects-to-mention-brexit-1764883/

      Sinn Fein dagegen unterstützt in Belfast South respektive East Remain-Parteien, denn deren Präsenz in Westminster sei wichtig, selbst mag man aber seine Sitze nicht einnehmen und macht es damit den Tories leichter, eine Mehrheit zusammenzubekommen.

      [T]he sweet pocket for Sinn Féin is now much smaller and less exclusively theirs than it would have been had they taken their seats two years ago and enjoyed the fun (and notoriety) of messing with Tory plans for an extreme Brexit.

      https://sluggerotoole.com/2019/11/15/sinn-fein-faces-into-ge2019-with-an-odd-non -abstentionism-by-proxy-policy-of-uncertain-returns/

      ich bitte aber z.b. zu bedenken, dass (zumindest zwei von) drei der von dir genannten wk eine positive stimmung ggü. lab / sdlp voraussetzen würden. das sehe ich derzeit nicht.

      Die SDLP kooperiert zwar seit langem lose mit Labour (wie auch mit Fianna Fail in der Republik), ist aber eine unabhängige Partei, viel geerdeter als Corbyns Leute. Die beiden Parteien darf man mMn nach nicht in einen Topf schmeißen (2017 hat die britische Labour Party zum Beispiel ordentlich zugelegt, das nordirische Pendant dagegen sämtliche Mandate verloren).

      -----

      Womit wir bei Corbyn wären, von manchen auch als verfrühtes Weihnachtsgeschenk an Boris bezeichnet, nur ohne Schleifchen drum. Es ist ja so: Boris ist jetzt gar nicht so schrecklich beliebt, Zustimmung und Ablehnung halten sich die Waage, er steht in der öffentlichen Meinung deutlich schlechter da als May wenige Wochen vor der letzten Wahl.

      Ihm kommt aber zugute, dass sein Kontrahent so episch unbeliebt ist, dass der Einäugige wie ein König wirkt.

      https://en.wikipedia.org/wiki/Leadership_approval_opinion_polling_for_the_2019_U nited_Kingdom_general_election

      Dieser Kontrast der beiden Spitzenpolitiker verdeckt allerdings, dass die konservative Regierung ebenfalls ausnehmend kritisch gesehen wird mit einem Zustimmungswert tief im roten Bereich.

      The problem that the Conservatives have is that while Johnson is himself popular, the government is not. The PM’s unusually strong +2 rating has to be set against the net satisfaction score of the government he leads of a fairly awful -55. This is a disparity that cannot endure. Political gravity may be temporarily suspended but it will, sooner or later, come into play: either Johnson will scramble back to the cliff-edge by pulling the government’s rating up towards his own, or else he will plummet chasmwards as opinion turns against him.

      www2.politicalbetting.com/index.php/archives/2019/11/16/for-how-long-can-johnson-continue-to-defy-gravity/

      Seit 2010 haben es die Konservativen geschafft, die öffentlichen Leistungen rapide zusammenzustreichen im Namen der Haushaltssanierung mit entsprechenden Konsequenzen: Erst diese Woche wurde öffentlich, dass die durchschnittlichen Wartezeiten der NHS-Patienten die längsten seit fünfzehn Jahren sind. Die gestrige Titelseite des Daily Mirror:

      Gleichzeitig ist die Staatsschuld (relativ zum BIP) unter den Tories gewachsen: Wozu also die Rosskur?

      https://tradingeconomics.com/united-kingdom/government-debt-to-gdp

      Angesichts dieser Bilanz würden wir hier darüber reden, wie hoch die Mehrheit für Labour bei der kommenden Wahl ausfallen wird, wenn die britischen Roten genauso seriös wären wie die nordirischen. Aber Corbyns miese Werte, ein Wahlprogramm, das selbst Mitte-Links-Wählern zu radikal ist, sowie die Antisemitismusvorwürfe der letzten Zeit lassen viele Wähler eben vor dem Kreuz bei Labour zurückschrecken. Gestern ebenfalls eine Titelseite:

      Fokusgruppen in Labourwahlkreisen, die für Leave gestimmt haben, bringen dieses Dilemma ganz gut auf den Punkt: Für viele Wähler stellt sich die Frage nach dem kleineren Übel - und es ist keinesfalls ausgemacht, dass das die Konservativen sind.

      The thoughts of those – including Leave voters, and even some 2017 Conservatives – for whom Brexit is not the main priority illustrate that taking these seats from Labour is by no means a done deal for the Tories.

      With echoes of the last election, austerity still loomed large in these voters’ minds: “Last month my daughter had a ten-hour wait in a corridor and then needed an emergency operation. There’s no funding, they haven’t got enough staff, enough beds, so that’s the priority. Unless you’ve got private health insurance, you’ve had it;” “We’re still £22 trillion in debt, so the cuts didn’t benefit us in any shape or form, because although the debt may have been reduced slightly, we’ve lost all our services. There were Sure Start centres built, and as soon as the Conservatives got in they shut them all down;” “Me and my husband haven’t had a pay rise for six years. We’re doing jobs that are helping people but our lifestyle is going down;” “In Bolton there are five thousand outstanding crimes and not enough police;” “Food banks, the NHS – I’m fed up with walking round Birmingham and seeing people sleeping rough and social issues not being dealt with.”

      Conservative promises on extra funding for public services carried little weight with this people: “They’ve cut too deep and now they’re saying they’ll give you a little bit back, and it doesn’t wash with me.”

      https://www.conservativehome.com/platform/2019/11/lord-ashcroft-my-next-three-fo cus-groups-in-labour-held-leave-voting-constituencies.html

      Die Situation vor der Wahl ist wirklich interessant: Eine unpopuläre Regierung, aber auch eine Oppositionspartei, die ebenfalls misstrauisch beäugt wird. Eigentlich müssten davon die LibDems und die Regionalparteien profitieren, aber Umfragen und unser Markt sehen die jetzt auch nicht durch die Decke gehen. Dazu dann noch das Thema Brexit, bei dem unklar ist, wie groß seine Auswirkung auf Wahlentscheidungen sein wird.

      EDIT

      Nachtrag: In den erwähnten Fokusgruppen wurden die TeilnehmerInnen auch gefragt, was Spitzenpolitiker wohl an einem freien Abend anstellen würden. Ganz amüsant:

      What would Jeremy Corbyn do if he found himself with an unexpectedly free Friday night? “He’d go outside in the garden and sit on the fence all night;” “Scrolling through Twitter, saying ‘I’m really very nice!’;” “A nice sit-down dinner with someone who doesn’t like Britain;” “I can’t see him going out on the town. He’d get his pencil out and start writing. Working out a way to scrap Trident.”

      What about Boris Johnson? “You know he’s going to get up to something;” “On the razz. Goes down Wetherspoons, or the casino;” “Shags his secretary;” ‘A bit of a messy night out. It wouldn’t be civilised. I think there would be apologies the next morning.”

      How about Jo Swinson? “Shopping online;” “Watching Gogglebox;” “Plotting how to stay in Europe;” “Well she’s a Lib Dem, so a really nice restaurant made of recycled paper, or something.”

      And Nigel Farage? “Out with his crackpot friends. In the pub with his wellies on;” “He’d go to the casino with Boris. He’d carry his drinks for him;” “It would be party time. He’d go crazy, like Prince Harry used to do;” “He’d be on the piss with his dog.” Would the dog be drinking too? “I wouldn’t put it past him.”

    • Hat sich BJ verzockt?

      FreundvonLI, 16.11.2019 14:16, Reply to #59
      #60

      Für den kann das ausgeschlagene Angebot gefährlich werden. Mindestens 40 Wahlkreise will Johnson der Labour-Partei abnehmen. Die liegen vor allem im Norden Englands, wo auch Farage seine besten Leute aufgestellt hat. Selbst wenn Kandidaten wie der EU-Abgeordnete Richard Tice, der in Hartlepool antritt, nicht gewinnen – sie könnten den Weg ebnen, um die amtierenden Labour-Abgeordneten im Job zu halten.

      https://www.welt.de/politik/ausland/article203541920/Wahl-in-Grossbritannien-Joh nson-vergeht-das-Lachen-Farage-schaeumt-vor-Wut.html

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