Weil ich es im anderen Beitrag schon über Dummschwätzer hatte und diese in den letzten Wochen auch in etlichen eigentlich seriösen Medien ihre Scheinanalysen (wissentlich oder unwissentliche putinsche Propaganda) verbeiteten, die Sanktionen gegen Russland würden nicht wirken, anbei ein Link zu einer aktuellen Studie der Yale University:
https://yale.app.box.com/s/7f6agg5ezscj234kahx35lil04udqgeo
Demnach wirken die Sanktionen nicht nur langfristig (wie heute in der TAZ prognostiziert), sondern schon jetzt, verheerend und bis nahe zum Zusammenbruch der russischen Wirtschaft.
- Die Exporte sind stark gesunken, höhere Preise wurden von vielen Analysten überschätzt; gerade das Gas kann nicht an andere Länder exportiert werden, Öl nur mit 35 Dollar Abschlag nach China
- Die Importe sind noc extremer zurückgegangen, selbst die aus China, weil dort ein großer Teil von westlichen Unternehmen produziert wird und selbst Unternehmen wie Hyundai weniger liefern.
- Von wegen Autonomie: Die russische Industrieproduktion ist faktisch zusammengebrochen
- Die Infaltion wird auf über 20% geschätzt, 40% des Bruttoinlandproduktes ist in Gefahr, weil internationale Firmen sich zurückgezogen haben oder sich noch zurückziehen werden; 30 Jahre ausländische Investitionen gehen den Bach runter
Ein paar hübsche Grafiken:
Das heißt nicht, dass die unendlich leidensfähige und moralisch abgestumpfte rusische Bevölkerung gegen den Krieg rebellieren wird oder Putin ihn nicht noch Jahre lang fortsetzen könnte. Aber schon jetzt nähert sich die russische Wirtschaft mehr Nordkorea an als einem industruellen Schwellenland.
Schon erstaunlich, wie lange nichts zum heißen Krieg in Europa gepostet wird, der so viele Wahrheiten und Einschätzungen der letzten 20 Jahr umgehauen und pulverisiert hat. Millionen Flüchtlinge unvorstellbare Zerstörungen. Tote und Verletzte in Massen.
Putin konnte sein "Blitzoperation" nicht durchziehen, die Ukraine hat sich zäh und mittlerweile auch mit starker westlicher Unterstützung von Material und Versorgungsgüter miliärisch gefangn und stabilisiert.
Und die letzten Tage wurden auch einige Gebiete von der Ukraine zurückerobert, was z.B. der ehemalige Militärberater von Merkel, General Vad immer für ausgeschlossen hielt. Ob die Gegenoffensive trägt, oder die Ukraine überfordert und die Linien ausdünnt? Man wird sehen. Es sieht aber nicht so aus, als ob Russland bisher einsieht, einen Fehler gemacht zu haben mit dem Kriegsbeginn. Und die Ukraine will ihre Städte befreien und wenn man sieht, wie die Bevölkerung die Befreier von der russischen Besatzung bejubelt, dann geht das wohl so weiter. Zermürbt ist noch keiner und es geht in den Winterkrieg.
Ob Putin sich im geheimen denkt, das der Krieg doch keine so brilliante Idee war und Russland doch mehr schadet als Vorteil bringt, selbst wenn einem Menschenleben komplett egal sind?
Ein große Frage ist, wie lange die Unterstützung in USA und Europa anhält, angesichts Energiekrise, Inflation, Wohlstandsverlusten.
https://twitter.com/davidnauer/status/1567948719458291713?s=20&t=5OQL9qpun3T KfmhmmzJhBg
Es sieht aber nicht so aus, als ob Russland bisher einsieht, einen Fehler gemacht zu haben mit dem Kriegsbeginn.
Nö, Putin hat ja erst gestern gesagt, Russland hätte "überhaupt nichts verloren". Das ist schon recht zynisch bei 51000 toten russischen Soldaten, alleine 600 pro Tag in den letzten beiden Tagen. Er glaubt an das lange Spiel und dass der Westen im Herbst/ Winter die Ukraine im Stich lässt bzw. AfD und Wagenknecht-Linke oder ähnliche totalitäre Parteien in Europa und den USA erfolgreich putschen.
Laut dem Insitute for the study of war könnte die Ukraine innerhalb 70 Stunden Kupyansk erobern, einen zentralen Eisenbahnknotenpunkt, mit dem die gesamte Logistik für die von Russen besetzten Teile der Nordukraine zusammenbrechen könnte, Izium fällt dann auch bald. Über 20000 russischen Soldaten würden dann Nahrung und Munition fehlen. Über 1000 Quadratkilometer wurden in zwei Tagen zurückerobert.
https://www.dailykos.com/stories/2022/9/9/2121783/-Ukraine-update-The-battle-for -Kupyansk-has-begun
Andererseits müssen die Ukrainer auch aufpassen, dass ihr eigener Nachschub nicht abgeschnitten wird, wenn sie das Tempo übertreiben.
Auffällig: Die formal zweitstärkste Armee der Welt setzt ihre Luftwaffe nicht ein und hat kaum noch Infanterie. Gleichzeitig zur ukrainischen Offensive setzt sie im Donbass unbeirrt ihre Hundertausendfach gescheiterte "Offensive" gegen das menschenleere Schuttbergdorf Bakhmut fort. Experten vermuten, dass man dort blind an einem alten Befehl festhält und keine neuen bei der Truppe eintreffen, weil die alten Kommandeure tot sind. Und Flexibilität ist keine Stärke im hierarchischen Putin-Terrorregime. Das erinnert an japanische Soldaten, die sich noch 10 Jahre nach dem 2.WK auf einsamen Inseln verschanzt, gekämpft und das Kriegsende verpasst hatten.
Der Durchbruch im Norden war entweder verdammt gut geplant oder eine opportunistische Ausnutzung der ausgedünnten Lage dort. Ein Panzerverband von 15 Panzern ist einfach mal (mit Luft- und Artellerieunterstützung) durch zwei russische Verteidigungslinien gebrochen und dahinter war "Polen offen". Die dort verweilende Artillerie hat man praktisch ohne Gegenwehr einsammeln können.
Und dass die russisch-sprechende Bevölkerung der nun zurückeroberten Gebiete die ukrainische Armee mehr als freundlich empfängt, verwundert wenig. Putins Glaube, er würde in der Ukraine als Befreier gefeiert werden, ist wohl die dümmste Selbstüberschätzung des Jahrhunderts.
Es sieht aber nicht so aus, als ob Russland bisher einsieht, einen Fehler gemacht zu haben mit dem Kriegsbeginn.
Nö, Putin hat ja erst gestern gesagt, Russland hätte "überhaupt nichts verloren". Das ist schon recht zynisch bei 51000 toten russischen Soldaten, alleine 600 pro Tag in den letzten beiden Tagen.
Frei nach Stalin: "Menschen - von dem Dreck haben wir genug."
Da pflegt Herr Putin die gute alte kommunistische Tradition und Denke.
Ein große Frage ist, wie lange die Unterstützung in USA und Europa anhält, angesichts Energiekrise, Inflation, Wohlstandsverlusten.
Wenn die Ukraine jetzt wirklich bedeutende Gewinne einfährt, könnte die Unterstützung neu belebt werden. Eine Weile lang war es frustrierend für den Westen, dass permanent Material geliefert wurde, aber die Russen weiterhin Erfolge vermelden konnten.
Angeblich wurden die Städte Kupjansk, Izium und Lyman von der Ukraine zurückerobert. Wenn dem so ist, könnte man von einem kompletten Zusammenbruch der russischen Front im Nordosten sprechen, um Izium waren 10000 russische Soldaten, die jetzt geflohen sein sollen.
Es ist nicht so, dass die Ukrainer in der Überzahl wären oder die bessere Bewaffnung hätten, ich denke eher: Die einen wollen kämpfen. Die anderen wissen nicht wofür, sind Monate lang verarscht und gedemütigt worden und wollen jetzt nach Hause.
Edit: Die Städte wurden anscheinend kampflos von den Russen verlassen. Irgendwie erinnert mich das an die Novemberrevolution und den Kieler Matrosenaufstand 1918. Wenn der Abzug kein Befehl von Putin war (oder eine taktische Falle?), könnte er jetzt einen noch sehr viel längeren Tisch brauchen, denn dann ist sein Regime womöglich gefährdet.
Ach was! Lediglich eine weitere "goodwilll gesture" seitens Russlands:
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Auffällig: Die formal zweitstärkste Armee der Welt setzt ihre Luftwaffe nicht ein und hat kaum noch Infanterie.
Angeblich sollen die Gepard-Panzer beim Durchbruch im Nordosten ganze Arbeit geleistet haben. Anscheinend ist die ausgedünnte Luftwaffe im Nordosten schwer geschädigt worden und die ukrianischen Panzerverbände sehr effektiv geschützt.
Man kann sich echt nur wundern, was da für eine Dynamik plötzlich reingekommen ist.
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Bei der ukrainische Offensive gegen die russische Armee im Süden und Osten des Landes sollen deutsche Waffen eine entscheidende Rolle spielen. Die militärischen Erfolge der letzten Tage seien zum einen amerikanischen Anti-Radar-Raketen, aber auch den deutschen Luftabwehrpanzern „Gepard“ zu verdanken, zitiert der „Economist“ aus Kreisen des ukrainischen Geheimdienstes.
Die Folge: Die Russen hätten die Übersicht über das Schlachtfeld verloren und seien unvorbereitet für Überraschungen der Ukrainer. Durch die Gepard-Panzer habe die russische Armee ihre Übermacht in der Luft verloren. „Sie sind blind, und wir sehen alles“, sagte eine Geheimdienstquelle dem „Economist“.
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Eigenen Angaben zufolge hat die Ukraine innerhalb von drei Tagen Teile der russischen Luftwaffe im Wert von 155 Millionen Euro vernichtet. Das meldete das ukrainische Luftwaffenkommando. Das Kommando gibt weiter an, dass unter anderem sechs Marschflugkörper Ch-101, zwei luftgestützte Abstandswaffen Ch-59, zwei Kampfhubschrauber Kamow Ka-52 Alligator, ein Kampfhubschrauber Mi-24, zwei Erdkampfflugzeuge Suchoi Su-25 sowie zehn Aufklärungsdrohnen Orlan-10 zerstört worden sein.
Inwiefern ist das Propaganda, um uns zu weiteren Waffenlieferungen zu motivieren? Also da wird schon was dran sein, aber ich dachte immer, die Bundeswehr sei qualitativ nicht gerade optimal ausgerüstet.
Inwiefern ist das Propaganda, um uns zu weiteren Waffenlieferungen zu motivieren?
Der größte Waffenlieferant für die Ukraine heißt aktuell Russland. Gut, das militärische Gerät ist oft veraltet bzw. kaputt, aber dafür haben sie Unmengen an Munition bei ihrer überstürzten Abreise liegengelassen.
Nachdem man von den deutschen Panzerhaubitzen 2000 nicht mehr viel gehört hat (außer, dass sie sehr schnell wartungsanfällig sind), scheinen die Geparde wirklich recht nützlich zu sein.
Putin hatte kurz nach der Offensive seine Generäle zu einer "Konferenz" gerufen:
Seidem rennen die Soldaten noch schneller davon.
Der Mann hat Angst. Vor Corona, vor ausländschen Staatsgästen, vor seinem Kabinett und seinen Generälen. Dass er diese hinter einem 10 Meter langem Tisch auf Abstand hält: Nun gut. Aber hat er jetzt auch Angst vor einem Computermonitor? Können seine Generäle ihm ev. virtuell gefährlich werden, wenn er sich dem Monitor auf unter 3 Meter nähert? Vor dem Kreml sollen Panzer aufgefahren sein, hört man. Nervöser Putin oder illoyale Armeeeinheiten?
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