Voves würde sich auch von KPÖ küren lassen
Für die ÖVP könnte der Wahlsonntag ein schwarzer Sonntag werden. Gewinner dürften nach den jüngsten Umfragen die SPÖ und die KPÖ sein. SPÖ-Chef Franz Voves würde sich auch von der KPÖ zum Landeshauptmann kürzen lassen. Die KPÖ zeigt sich gesprächsbereit.
Für SPÖ-Chef Franz Voves ist die gestern veröffentlichte OGM-Studie ein Motivationsschub für die letzten drei Wahlkampfwochen. Das Ziel, erster zu werden, scheint zum Greifen nah.
Eisenstädter Erklärung kein Hindernis
Zum Landeshauptmann würde sich Franz Voves nach der Wahl am 2. Oktober auch von der KPÖ küren lassen. Dies trotz der "Eisenstädter Erklärung", in der die SPÖ Zusammenarbeit mit den Kommunisten ausgeschlossen hatte.
"Das war 1968 und das war eine Grundsatzerklärung. Wir haben jetzt 2005. Die KPÖ ist ja in der Steiermark, in Graz das Phänomen der Person Ernest Kaltenegger und ich hab gesagt, dass ich jeder demokratisch legitimierten Kraft gegenüber gesprächsbereit bin."
"Politisch-inhaltlich noch nichts gesehen"
Eine echte Zusammenarbeit mit der KPÖ stellt Voves allerdings infrage: "Der Herr Kaltenegger zeigt uns ja in Graz, dass er sich weder für Ideen der ÖVP noch der SPÖ wirklich ausspricht. Er hat seine Persönlichkeit, die er in die Waage wirft, aber politisch-inhaltlich hab ich vom Herrn Kaltenegger in Graz noch nichts gesehen, also warten wir ab, was die Wählerin und der Wähler entscheiden und was dann wirklich die sinnvolle Partnerschaft in der Steiermark sein wird", so Voves.
Ernest Kaltenegger (Bild: steiermark.ORF.at) Auch Kaltenegger gesprächsbereit
Gesprächsbereit ist auch Ernest Kaltenegger. Mit 10 Prozent der Stimmen bescheinigt die OGM-Umfrage dem Grazer Stadtrat sogar Chancen auf einen Sitz in der Regierung. Kaltenegger kann sich eine Unterstützung von Waltraud Klasnic (ÖVP) ebenso vorstellen wie von Franz Voves.
"Müssen mit einem von beiden leben"
"Wir werden mit einem von beiden leben müssen, ohnehin. Das ist jetzt schon fix. Es wird die Landeshauptmannfrage zwischen diesen zwei Parteien entschieden und wir werden beide respektieren und versuchen, unsere Politik im Interesse der arbeitenden Menschen, der sozial schwachen zu machen. Man wird also sehen, mit welchen Vorschlägen die Vertreter kommen, dann wird man die Entscheidung treffen. Blanko-Scheck gibt es sicher keinen", so Kaltenegger.
Kaum war die OGM-Umfrage veröffentlicht, wurde am Samstag auch schon eine weitere - die vierte innerhalb von vier Tagen - publik. Laut Integral ist das Rennen um Platz eins noch nicht entschieden.
Wenn die Entwicklung in der Steiermark endlich dazu führen würde, diese unsägliche Eisenstädter Erklärung endlich auf den Misthaufen der Geschichte zu befördern, wäre das einmal ein erster, notwendiger Schritt für die Entwicklung einer Politik der gesamten Linken, die auf Zusammenarbeit statt auf Ausgrenzung anderer Strömungen gerichtet ist!
herr kaltenegger ist nicht die KPÖ, er ist in graz ein phänomen das man nicht auf die österreichischen KPÖ umlegen kann.
die wahl in graz war meiner meinung nach keine wahl der KPÖ sondern eine von herrn kaltenegger...
es ist sehr vereinfachend kaltenegger=kpö gleichzustellen, es stimmt nur nicht, das ist das problem.
kaltenegger hat mit ganz einfachen dingen im grazer wahlkampf gewonnen:
* er kümmert sich um die menschen und ihre probleme (persönlich!)
* er hält seine wahlversprechen
* er verkörpert integrität jenseits von packelei, hat ein saubermann image, lebt bürgernähe!
* er macht seine arbeit die er für graz macht für die leute hier transparent (beispielhaft und nicht mit blabla): ein ganz ganz wichtiger punkt!
solche ganz simplen dinge die für mich eigentlich die grundvoraussetzung von politik wären sind bei ihm zu finden... und bei (allen!) anderen eben nicht.
das, UND NUR DAS, ergibt seinen erfolg. nicht die partei für die er antritt, die haben die leute eigentlich nicht gewählt... sie haben IHN gewählt!
bitte sich das in restösterreich vor augen zu halten wenn über die stimmenzuwächse der KPÖ in der steiermark gestaunt wird.
allerdings was soll man von jemandem halten der offen einen anti EU wahlkampf auf länderebene führt (sinnloser populismus!) und der mit dem in ihn gesetzten vertauen in graz denkbar wenig angefangen hat? (sicher er hält seine wahlversprechen, aber um welchen preis? blockade in graz? mit seiner prozentzahl muss man mehr machen als zu jeder dummheit der ÖVP "nein" zu sagen!)
ernst nehmen kann ich so eine, in meinen augen billige masche, nicht.
und was bleibt noch? graz ist nicht die steiermark... was in der hauptstadt funktioniert geht höchstens noch in den arbeiterbezirken von knittelfeld, leoben und kapfenberg...ansonsten ist das steirische umland traditionell schwarz, und damit meine ich das sich die ÖVP auf eine vielzahl von traditionswähler verlassen kann.
es stellt sich für mich die frage ob kaltenegger es sich taktisch leisten kann mit der SPÖ ein bündniss einzugehen, da er ja in deren gebiet wählerstimmen fischt... dabei würde er an profil verlieren... das schlimmste was ihm bei seinem auf seine person ausgerichteten wahlkampf passieren kann!
darum ist die bündnissfrage vorerst sehr theoretischer natur, wer weiß schafft es die KPÖ überhaupt... ich denke das wird sehr knapp.
Dass überhaupt die steirische KPÖ diese Politik macht, die Kaltenegger verkörpert, ist einmal eine Entscheidung der Partei gewesen, die nicht so leicht durchzusetzen war. Dafür wurde dann anno '83, als der alte Kosmus in Pension ging, ein diese neue Politik gut verkaufender Kandidat gefunden.
Dass man mehr draus machen könnte, ja, siehe Bürgermeisterverhandlungen in Graz nach der letzten GR-Wahl, nur seine Bereiche (durchaus gut) zu machen, aber sonst sich um nichts zu kümmern, ist letztenendes zuwenig. Mal schauen, was die KP macht, wenn sie mehrere Mandate kriegt und gemeinsam mit der SP ohne Grüne eine absolute Landtagsmehrheit hätte...
Wobei noch lange nicht gesagt ist, dass sie wirklich reinkommen - die ganzen Umfragen, die veröffentlicht werden, sind in erster Linie Wahlkampfmunition und allesamt nicht sehr ernst zu nehmen, denn Umfragen mit einem 500er-Sample und einer Schwankungsbreite von +-2,5% sagen gerade bei den kleineren Parteien genau nichts aus!
Da versuchen wohl noch einige zu billigen KPÖ-Aktien zu kommen. Der einzige integre Politiker in diesem steirischem ESTAG-Spielberg-Hirschmann-Herberstein-Sumpf wird in der nächsten steirischen Landesregierung sitzen und die KP wird erstmals seit langem wieder im Bundesrat vertreten sein. :)
Auch die SP wittert schon Morgeluft und erklärt die Eisenstädter Erklärung als obsolet. :))
> Also für einen Bundesrat bräuchte man so 8,9 Mandate, nehme ich an - das
> wird sich wohl nicht ausgehen... :-)
Prozente meinst Du wohl, sogar Hirschmann will ja ein Bunderatsmandat verlosen, was ihm wohl nicht gelingen wird.
" Voraussetzung dafür, dass es am 3. Oktober tatsächlich zur Verlosung des Bundesratssitzes kommt, sind allerdings aller Voraussicht nach fünf Mandate bzw. 8,5 Prozent der Stimmen bei der Landtagswahl am 2. Oktober. (APA)"
siehe http://derstandard.at/?url=/?id=2157135
Ich meinte schon Mandate - Hirschmann ist in älteren Umfragen ja schon bei 15% gelegen, das könnte für einen Bundesrat reichen.
Und: ich betrachte nach wie vor alle Voraussagen,die der KP mehr als 3% geben, was schon für ein Mandat im WK 1 reichen würde, mit gebührender Skepsis! Würde mich natürlich freuen, wenns mehr wird!
> Ich meinte schon Mandate - Hirschmann ist in älteren Umfragen ja schon bei
Genau das stimmt aber eben nicht, es reichen 9%, sowohl für Landesrat als auch für Bundesrat, siehe oben zitierten Standard-Artikel.
http://derstandard.at/?url=/?id=2157135
Wahlfieber, originally a platform from the German-speaking world, offers (user-based) forecasts on elections worldwide - using political prediction markets without applying any algorythm.
Our focus
Germany / Austria / Switzerland All national and state elections as well as selected local, mayoral and party elections
Europe Almost all national elections as well as selected presidential, regional and local elections and votes.
USA All presidential, senatorial and house elections (including mid-term and most presidential primaries/caucusses) as well as important special and state elections.
UK All national and state elections as well as important special, local and mayoral elections and votes.
Worldwide National elections - including Australia, Canada, Israel, Japan, New Zealand, etc.
Important elections in 2023
Several state elections in Germany and Austria
Presidential election in the Czech Republic
National elections in Finland, Turkey, Greece, Poland, Switzerland and Spain