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  • Keine gute Woche für Demokraten

    Wanli, 06.01.2010 15:00, Reply to #120
    Gleich mehrere wichtige Mandatsträger werden sich nicht zur Wiederwahl stellen:

    Bill Ritter (Gouverneur von Colorado),
    Byron Dorgan (Senator für North Dakota),
    Chris Dodd (Senator für Connecticut);
    Parker Griffith (Repräsentant für Alabama) ist zur GOP übergelaufen.

    Wer hätte gedacht, dass die Demokraten gerade mal ein Jahr nach der Obama-Wahl schon so unter Druck stehen würden? Die Midterms werden spannend - mal sehen, ob sie sich bis dahin stabilisieren können.

    Quelle:
    blogs.abcnews.com/thenote/2010/01/democrats-are-dropping-like-flies.html

    Der Telegraph glaubt sogar, die GOP könne demnächst (mit SEHR viel Glück) die Mehrheit im Senat zurückerobern:

    blogs.telegraph.co.uk/news/tobyharnden/100021430/could-republicans-win-back-the-senate-in-2010/

    Ebenfalls zurückgetreten: Jim Greer, Chairman der GOP in Florida und ein Alliierter von Gouverneur Crist. Das dürfte dessen konservativen Herausforderer Rubio freuen.
  • Re: Massachusetts: Umfrage

    carokann, 06.01.2010 15:42, Reply to #120
    >
    > Fazit all der Zahlenklauberei: Brown scheint mir bei uns deutlich
    > unterbewertet, selbst wenn man eher Nate Silver vertraut als PPP oder RCP.
    > Coakleys Wert ist schwerer zu beurteilen; er könnte zu hoch oder zu niedrig
    > sein. Es ist schwer, was Genaues zu sagen, solange man keine Prognose für
    > das zu erwartende Ergebnis des dritten Kandidaten hat.
    >
    Sehr amüsant!

    Da Umfragen Mangelware sind sieht es nach ner klaren Sache aus. Coakley ist davon überzeugt eher von der Kandidatur des "falschen" Kennedy zu profitieren, sonst hätte sie nicht darauf bestanden, dass er bei den Debatten dabei ist.

    Mein Tipp: Wenn es gut läuft. geht es 2:1 für Coakley aus, wenn es schlechter geht, dann landet sie in den mittleren bis hohen 50ern.





  • Re: Massachusetts: Umfrage

    Wanli, 06.01.2010 17:31, Reply to #122
    > Da Umfragen Mangelware sind sieht es nach ner klaren Sache aus. Coakley ist
    > davon überzeugt eher von der Kandidatur des "falschen" Kennedy zu
    > profitieren, sonst hätte sie nicht darauf bestanden, dass er bei den
    > Debatten dabei ist.
    >
    > Mein Tipp: Wenn es gut läuft. geht es 2:1 für Coakley aus, wenn es
    > schlechter geht, dann landet sie in den mittleren bis hohen 50ern.

    PPP hat angekündigt, eine Umfrage durchzuführen, wenn sich abzeichne, dass das Rennen spannend werden könnte. Ich denke, sie werden das jetzt tun, sowohl wegen der Rasmussen-Zahlen als auch, weil die Wahl national zunehmend Beachtung findet.

    2:1 für Coakley geht das niemals aus, da bin ich sicher. Alle Wahlen im letzten Jahr haben gezeigt, dass die republikanische Basis hochmotiviert ist, während demokratische Wähler verunsichert sind und gerade bei schlechtem Wetter vielleicht lieber zu Hause bleiben. Schau dir nur mal die Ergebnisse bei den Gouverneurswahlen in New Jersey und Virginia an, das waren zwei Staaten, die vor etwas mehr als einem Jahr deutlich für Obama gestimmt haben. An einen Sieg des GOP-Kandidaten glaub ich auch nicht, aber über 40% wird er kriegen, denke ich.
    Wenn er siegte, dann wär das ein enormer Schlag für die Demokraten - bitte, Massachusetts, tu uns das nicht an!
  • Re: Massachusetts: Er war jung und brauchte das Geld (für´s Jura-Studium)

    carokann, 06.01.2010 21:07, Reply to #123
    > Wenn er siegte, dann wär das ein enormer Schlag für die Demokraten -
    > bitte, Massachusetts, tu uns das nicht an!

    Kennedy holte 2006 69%. Bisher hat Coakley keine Fehler gemacht. Die Basis der Demokraten ist ca doppelt so gross wie die der Republikaner. Brown ist ein gut(aussehend)er Kandidat, der mal in Unterhosen für Cosmopolitan gemodelt hat. Das ist es aber auch.

    http://mobile.bostonist.com/2009/09/16/your_dose_of_naked_senate_candidate.php

    Wenn er über 40 käme, wäre es sehr gut für seine weitere Karriere.

    http://cache.gawker.com/assets/images/39/2009/09/500x_Scott-Brown-new3.jpg





  • Re: Massachusetts: Er war jung und brauchte das Geld (für´s Jura-Studium)

    Wanli, 06.01.2010 21:48, Reply to #124
    Einen besonderen Fehler braucht's im derzeitigen politischen Klima der USA nicht unbedingt, um als Demokratin Schiffbruch zu erleiden. Erinnert mich ein wenig an das erste Jahr unter Rot-Grün, als die CDU auch von Sieg zu Sieg marschiert ist, weil viele Wähler die neue Regierung Schröder als Chaotenhaufen wahrgenommen haben. Wie gesagt, ein Sieg der GOP scheint mir auch eine etwas gewagte Annahme, aber am Wahltag wird sich auch der bettlägerigste Republikaner im Rollstuhl durch meterhohe Schneemassen ins Wahllokal vorkämpfen, während mancher Sympathisant der Demokraten eher einen netten Halma-Nachmittag mit der Familie verbringen wird.

    Dass die Wähler in Massachusetts eher Demokraten als Republikaner sind, stimmt natürlich, aber bei RCP (siehe oben) hat man auf dieser Grundlage mal gerechnet, indem man das gleiche Wahlverhalten wie im letzten Herbst in New Jersey und Virginia unterstellt hat:

    "In any event, if we take a 38%D, 19%R, 42%I electorate and have Coakley win 90% of the Democrats, 4% of Republicans and 38% of Independents, we come out with an exceedingly close 51.06-48.9% Coakley win. I did not expect that."

    Halte ich wie der Blog-Autor auch für etwas überzogen, aber Dein 2:1-Szenario (Coakley bei ungefähr 62%, Brown bei etwa 31%) sieht mir im Lichte dieser Überlegungen dann doch sehr optimistisch aus.

    EDIT: Wo tust Du nur immer diese absurden Webseiten auf? Kompliment ^.^
  • Re: Massachusetts: Er war jung und brauchte das Geld (für´s Jura-Studium)

    carokann, 06.01.2010 22:13, Reply to #125
    Absurd? Das ist kein Fake! Scott war wirklich Model in den 80 ern.

    Wo treiben die Republikaner nur ihre Kandidaten mit "absurder Vergangenheit" auf.


    Scott macht das Beste aus seiner Situation. Er lässt sich nicht vor den nationalen Karren seiner Partei spannen, sondern versucht einen Wahlkampf auf Staatsebene zu führen.

  • Re: Massachusetts: Er war jung und brauchte das Geld (für´s Jura-Studium)

    Wanli, 06.01.2010 23:46, Reply to #126
    Ich meinte nicht, dass das ein Fake ist! Wer könnte sich sowas schon ausdenken? Das Kompliment war ganz ernst gemeint...
  • Stimmen aus und zu Massachusetts

    Wanli, 07.01.2010 03:30, Reply to #127
    Ich kenn den Boston Herald nicht, aber der Kolumnist scheint nicht gerade ein Linker zu sein, um es milde auszudrücken. Trotzdem bemerkenswert, wie er Coakley zur Schnecke macht. Offensichtlich hatte es eine Debatte der Senatsanwärter gegeben:

    "The Rasmussen poll giving Coakley a narrow 9-point lead shows that even uber-liberal Massachusetts can only take so much.

    The poll also shows that Scott Brown supporters are far more motivated than Coakley’s - and that was before yesterday’s debate.

    On question after question, Coakley offered every possible response save one: an answer.

    [...]

    Listening to Coakley play debate dodgeball, one could hear Nixonian echoes: What does she not know, and how long has she not known it?

    [...]

    If you’ve had enough of Washington liberals’ “do it anyway” agenda, a defeat for Martha - or even a narrow victory - in deep-blue Massachusetts would be felt in every Democratic swing district across Obama’s 57 states."

    www.bostonherald.com/news/opinion/op_ed/view/20100106desperate_for_answers/

    Auch "The Fix" bei der Washington Post beschäftigt sich mit Massachusetts: Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Demokratin verliere. Aber ganz sorgenfrei seien die Demokraten nicht: Coakley elektrisiere kaum jemanden, das Resultat könne (für Massachusetts) ungewöhnlich knapp ausfallen und das bringe die Partei möglicherweise in Erklärungsnöte. Man solle das Ergebnis allerdings auch nicht überbewerten:

    "One Massachusetts Democratic delegation insider, asked about Coakley's campaign said that "she's doing fine but she's not electrifying anyone outside of her hard core female base of voters", adding: "She's not making mistakes, she's cautious and careful running as a Democrat in one of the most Democratic of states knowing that in the end the votes are there."

    [...]

    Barring some sort of unforeseen -- and major -- event, Coakley will win this race. But, if the margin is single digits, look for Republicans to try and spin Brown's showing as a sign of things to come in the midterms. ("If we can come somewhat close in Massachusetts, imagine what we can do in the rest of the country.")

    Be careful, however, to read too much into the margins. A dismally low turnout race two weeks into the new year is an imperfect predictor of what the November election will hold for the two sides."

    voices.washingtonpost.com/thefix/senate/is-the-massachusetts-senate-ra.html#more

    Sehr lesenswert die folgende Einführung in die politische Landschaft des Bay State - zu lang und zu gut, um sie hier zusammenzufassen. Für uns wichtig:

    "Brown, to his credit, has run a savvy campaign that has found clever ways to attract attention. And he’s a marketable candidate - confident, good on television, and attractive enough to have once posed nude in Cosmopolitan. Coakley, meanwhile, is mimicking the unimaginative front-runner’s strategy she employed in the primary, trying to run out the clock while making as little noise as possible.

    That’s the perfect recipe for Brown’s poll numbers to peak. But rest assured, if the Rasmussen finding is replicated in other public polls - and in her own internals - Coakley will have the resources to saturate the Boston (and Providence and Springfield) airwaves with attack ads and to win ugly. Plus, she can rely on a Democratic turnout operation on Election Day that, even on a bad day, will dwarf whatever effort the GOP musters.

    The final margin may not be impressive, but Coakley will win this race - and Senate Democrats will still have the 60 votes they need to pass health care reform.

    [...]

    With Democrats running the show, Massachusetts voters are - for the first time since before the Gingrich revolution - willing to listen to (some) Republican candidates. And more to the point, they’re willing to consider voting for a Republican candidate as a way of expressing frustration with the ruling Democrats.

    This, more than anything, explains why the Coakley-Brown race might be closer than expected. In the climate of, say, 2006, Coakley would be ahead by 30 points right now. Brown’s marketability and clever strategy - and Coakley’s bland, uninspiring campaign - would have mattered for nothing. In 2009, though, they do count for something."

    thefastertimes.com/campaigntrail/2010/01/05/can-the-republicans-make-a-comeback-massachusetts/

    Wer noch nicht genug hat - wie wär's mit Coakleys Fernsehspot?

    www.politico.com/blogs/bensmith/0110/Air_Coakley.html?showall
  • Re: Wähler-Stimmen Massachusetts

    carokann, 07.01.2010 11:51, Reply to #128
    ("If we
    > can come somewhat close in Massachusetts, imagine what we can do in the rest
    > of the country.")

    Verständliche Vorsicht:

    Hier die Ergebnisse der letzten 46 Jahre.

    http://www.cqpolitics.com/wmspage.cfm?docID=senate-2010-MA


    Und hier die Ergebnisse der letzten Präsidentschaftswahlen zum Vergleich:

    Year Democrat Republican
    2008 Barack Obama: 61.8% John McCain: 35.99%
    2004 John Kerry: 62% George W. Bush: 37%
    2000 Al Gore: 60% George W. Bush: 33%
    1996 Bill Clinton: 62% Robert Dole: 28%

    In den Vorwahlen zwecks Kandidatenbestimmung der Parteien wurden übrigens diesmal 80% der abgegebenen Stimmen von den Demokraten gebracht.



  • Massachusetts: Welche Chance hat ein Republikaner?

    Wanli, 07.01.2010 14:57, Reply to #129
    Nun, ich werd nicht versuchen, Dich von einem Wahlsieg Browns zu überzeugen - an den glaub ich selbst nicht. Aber in unserem Markt geht es ja um Prozente. Und da denke ich schon, dass für Brown ein Ergebnis über 40 nicht unrealistisch ist.

    Du führst als Beleg die Wahlergebnisse von Ted Kennedy an - der hat seinen Senatssitz gewonnen im Jahr des Erdrutschsieges der Demokraten 1964. Danach war er der amtierende Senator (was immer ein Vorteil ist - ansonsten wären die Dems nicht gerade so unglücklich darüber, dass zwei ihrer Senatoren sich nicht zur Wiederwahl stellen wollen) und bald schon eine nationale Institution ("Liberal Lion"), deren Standing so groß war, dass der Mann 1980 fast einen amtierenden demokratischen Präsidenten (Carter) in den demokratischen Primaries geschlagen hätte. Da wird Coakley noch ne Weile brauchen, bis sie so einen Status hat.

    Aufschlussreicher ist da schon die Wahlgeschichte des zweiten Senators aus Massachusetts, des ebenfalls nicht ganz unbekannten John Kerry: Der hat fünf Senatswahlen gewonnen; in den ersten drei davon lag der Stimmenanteil seines republikanischen Gegners höher als der Preis, der hier gestern für eine Brown-Aktie aufgerufen wurde:

    1984:
    # John Kerry (40.83%)
    # James Michael Shannon (37.72%)

    1990:
    # John Kerry (D) (inc.) (57.06%)
    # Jim Rappaport (R) (42.87%)

    1996:
    # John Kerry (D) (inc.) (52.20%)
    # William F. Weld (R) (44.72%)

    2002 gab es keinen republikanischen Kandidaten, 2008 dann üppige 65,82% für den Incumbent Kerry, sein Herausforderer von der GOP lag bei 30,99%. Aber das nach 24 Jahren im Amt, einer Präsidentschaftskandidatur und im Obama-Jahr. Coakley startet da unter wesentlich schlechteren Rahmenbedingungen.

    Siehe: en.wikipedia.org/wiki/Electoral_history_of_John_Kerry

    Und: Natürlich ist Massachusetts ein überwiegend demokratisches Pflaster. Aber der Staat hatte von 1991 bis 2007 durchgehend einen republikanischen Gouverneur, insgesamt vier in Folge. Der amtierende Demokrat ist so unpopulär, dass bei der nächsten Wahl vermutlich wieder die GOP ans Ruder kommt. Und die Wahlmännerstimmen des Staates bei einer Präsidentschaftswahl gingen zweimal (1980 und 1984) an Ronald Reagan.

    Siehe: en.wikipedia.org/wiki/Political_party_strength_in_Massachusetts

    Ein paar rote Tupfer gibt es also schon im Einheitsblau. Mir würde es ja auch schon reichen, wenn Brown um die 42% bekäme, so gierig bin ich ja gar nicht...

    EDIT: Auch in der Presse häufen sich die Artikel zu Massachusetts.

    Politico zeigt auf, was Brown für seine Trumpfkarte hält: Wenn er gewählt werde, seien die 60 Sitze der Demokraten im Senat Geschichte und die Gesundheitsreform könne noch gestoppt werden; kurz nach der Wahl sei diese Chance vorüber.

    Der artikel erwähnt auch den dritten Kandidaten Joe Kennedy, ohne aber brauchbare Aufschlüsse über sein zu erwartendes Abschneiden und seinen Einfluss auf den Kampf der beiden Großen zu liefern.

    www.politico.com/news/stories/0110/31221.html

    Noch ein Artikel:

    www.usatoday.com/news/opinion/columnist/raasch/2010-01-06-common-ground-raasch_N.htm
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