Keiner seziert die Botschaft und Widersprüche der GOP so schön wie Jon Stewart - absolut brilliant. In dieser Reihenfolge zu sehen:
http://www.thedailyshow.com/watch/fri-august-31-2012/rnc-2012---the-road-to-jeb-bush-2016---republican-time-travel
Fünf Vorwürfe gegen seine Präsidentschaft, die Obama auf dem Parteitag der Demokraten widerlegen muss:
1) The “gutting welfare” myth. The Romney camp says these ads have produced tremendous responses from focus groups, and it’s easy to see why—the black president giving free stuff to the black moocher class, as they see it. It’s been pretty much universally nailed as a lie. But it’s still a safe bet that a majority of voters don’t yet know it’s a lie. It has the potential to do enormous damage. [...]
2) The Medicare lies. As I’ve noted many times, what Romney and Paul Ryan are doing here is disingenuous but clever and difficult to rebut. [...]
3) Obama believes that jobs come from government. This myth is potentially really harmful to Obama, as it fits into various preconceived notions and a lot of claptrap people have been hearing for the last four years. [...]
4) The stimulus was a failure.
5) Obama is a nice kid in over his head. Smacking this down may be the most important of all. This is the famous “permission” line, that is, giving 2008 Obama supporters permission to walk away without feeling guilty. It’s aimed straight at undecided voters, whereas most of the Republicans’ other nonsense is directed to their base.
RCP bietet den Vergleich der heutigen Umfragezahlen mit denen zum gleichen Zetpunkt 2008 und 2004 - von Ähnlichkeitender diesjährigen Wahl mit der von 2004 wird ja gern gemunkelt.
Mich erinnert der Wahlkampf langsam an Religion. Interessant finde ich die Frage, ob es gelingt, an den Punkt zu kommen, an dem Fakten und inhaltliche Wahrheiten gar keine Rolle mehr spielen und an dem es gelingt, nur noch durch Inszenierungen, bunte Bildchen und dem Geschwätz, das die Leute hören wollen, Wahlen zu gewinnen. Ich meine, das wird in den USA gelingen. Weit weg sind sie jedenfalls nicht, womit ich beide meine, Gop und die Dems. Wenn dann noch nen paar Wahlgesetzänderungen dazukommen, die zum Inhalt haben, missliebiege Bevölkerungsgruppen vor der Wahl auszuschließen sind die USA nicht mehr weit weg von Rumänien oder auch meinetwegen irgendwelchen Ajatollahs im Iran.
Wie auch immer, dieTendenz ist die gleiche wie auch in Westeuropa. Es macht fast keinen Unterschied mehr, ob Konservative oder Irgendwelche Sozialdemokraten ne Wahl gewinnen. Kommt eh fast das gleiche bei raus am Ende.
Bis auf die Tatsache, das die GOP, sollte sie die Wahk gewinnen, vermehrt in der Weltgeschichte rumballern lassen wird. Das aber auch nicht ewig, da ihnen irgendwann auch für diesen Blödsinn schlicht und simpel die Kohle ausgeht.
Interessant finde ich die Frage, ob es gelingt, an den Punkt zu kommen, an dem Fakten und inhaltliche Wahrheiten gar keine Rolle mehr spielen und an dem es gelingt, nur noch durch Inszenierungen, bunte Bildchen und dem Geschwätz, das die Leute hören wollen, Wahlen zu gewinnen. Ich meine, das wird in den USA gelingen.
Ich weiß nicht, das halte ich keineswegs für ausgemacht. Letztendlich kann es immer noch gelingen, den Wahlkampf zur klaren Abstimmung über zwei Gesellschaftsentwürfe zu machen.
Es macht fast keinen Unterschied mehr, ob Konservative oder Irgendwelche Sozialdemokraten ne Wahl gewinnen. Kommt eh fast das gleiche bei raus am Ende.
Das sehe ich nämlich ganz anders. Die Alternativen liegen doch relativ klar auf dem Tisch: Eine Ausweitung des sozialen Netzes (ObamaCare) versus eine Reduktion der Rolle des Staates mit damit einhergehenden Steuersenkungen für "Job Creators" (GOP-Neusprech für Wohlhabende). In der Gesellschaftspolitik (die allerdings vor allem in den Einzelstaaten gemacht wird) sind die Unterschiede ebenfalls nicht zu übersehen (Abtreibung, Verhütung, Homosexualität). Schließlich die Außenpolitik: Glaube nicht, dass es für den Nahen Osten keine Auswirkungen hat, welche Partei die Wahl gewinnt, auch das Verhältnis zu Russland oder China dürfte unter einem Präsidenten Romney frostiger sein als zurzeit. In Amerika sind die Unterschiede zwischen den beiden Lagern viel ausgeprägter als bei uns - mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt. Und letztendlich mogelt der Spiegel auch etwas, wenn der Artikel die Verlogenheit beider Seiten geißelt, dann aber fast schamhaft anmerkt:
Jede zehnte Aussage von Romney und Co. sei komplett falsch, hat das Online-Portal PolitiFact vorgerechnet. Bei Obama lasse sich das nur über eine von 50 sagen.
Heute beginnt der demokratische Parteitag, Michelle Obama wird sprechen sowie als Keynote-Speaker ein hispanischer Bürgermeister von san Antonio / Texas. Das Programm:
http://www.demconvention.com/schedule-tues/
Romney konnte durch den Parteitag Gallup zufolge kaum Boden gutmachen, der sogenannte "Bounce" fiel ungewöhnlcih moderat aus:
Allerdings sind die entsprechenden Werte für Romney in etwa gleich denen von George W. Bush vor acht Jahren, auch dessen Bounce war recht mau. Gewonnen hat er trotzdem.
http://www.huffingtonpost.com/2012/09/03/republican-convention-mitt-romney_n_185 2052.html
538 vergleicht diverse Polls und kommt auf im Schnitt um vergleichbare drei Prozent verbesserte Zahlen für Mitt, was auch daran liegen mag, dass eine überwältigende Mehrheit der Befragten (92 Prozent) sich schon vor den Parteitagen auf einen Kandidaten festgelegt haben will.
http://gop12.thehill.com/2012/09/silver-romney-gets-3-bounce.html
Die Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bedenklich könnten Team Obama allerdings die Ergebnisse einer anderen Erhebung stimmen: Die Unzufriedenheit mit seiner Politik wäre demnach weit verbreitet.
a. Based on job performance, only 40% think Obama deserves reelection, while 54% think he doesn't.
That number is even worse among unaffiliated voters with 61% saying he doesn't deserve reelection.
But the most surprising number is this: 20% of Democrats don't think he deserves another term.
b. 52% think the country is in worse condition now than in 2008, while only 31% say it's in better shape. That's a -21% gap, and a very difficult number for any incumbent.
c. 51% of 18-39 year-olds don't think Obama deserves reelection, and that rises to 65% among seniors.
http://gop12.thehill.com/2012/09/the-hill-poll-tough-fundamentals-for.html
Obamas Wahlkampfmanager hat vorausgesagt, dass in einigen Staaten keiner der beiden Kandidaten auf fünfzig Prozent der Stimmen kommen werde, insbesondere Wanlis Kandidat der Herzen Gary Johnson könne hier und da (insbesondere im Westen) vielleicht genug Stimmen holen, um beide Kandidaten unter dieser Marke zu halten. Mag sein, dass er damit sogar indirekt ein Wörtchen mitredet bei der Bestimmung des Wahlsiegers.
"Look, I think it depends on what state you're talking about," Messina said, when asked if we're now at the point where it's easier to measure what impact Gary Johnson, who's running on the Libertarian line and attempting to get on the ballot in all 50 states, will have.
Messina mentioned Goode, then said, "Clearly there are some states where neither candidate (has to get) to 50 (percent)."
Alex and I wrote a few months ago about what impact Johnson, a former New Mexico governor, could have in the mountain West especially, as a candidate who could siphon off votes a few hundred or thousand at a time. This is the rare moment when either side has admitted there will be some impact, somewhere, and all it needs to happen in is one or two key battlegrounds.
Wohlgemerkt: Der ein oder andere entscheidende Prozentpunkt für Johnson in dem ein oder anderen Staat rechtfertigt mMn kaum die gegenwärtigen Werte für Drittkandidaten...
Nur zur Erinnerung der Stimmenanteil der Drittkandidaten in den letzten Jahren:
2004: 1%
2008: 1,4%
2012 (Prognose 538): 1,1%
Gut, im Jahr 2000 kamen die unabhängigen Kandidaten immerhin auf 3,7%, vor allem dank Ralph Nader - das daraus entstehende Fiasko für die Linken sollte den meisten Linkssympathisanten aber gründlich die Augen geöffnet haben. In den 90er Jahren fuhr Ross Perot zweimal ordentlich Prozente ein, aber das war eben auch Ross Perot: Ein Mann mit hohem Bekanntheitsgrad und sehr viel Geld. Weder das eine noch das andere ist in diesem Jahr bei den Drittkandidaten auszumachen, während die beiden großen Parteien und ihre Super PACs die Wahlkampfausgaben in ungeahnte Höhen treiben und sicherstellen werden, dass ihre Datenbanken auch den letzten potenziellen Wähler identifizieren und sie ihn dann per Mikrotargeting mit Wahlpropaganda zumüllen können. Zudem werden wir dieses Mal wieder eine so polarisierte Wahl erleben wie zuletzt wohl 2004, da wird fast jeder Wähler einen der beiden doch recht verschiedenen Politikentwürfe unterstützen wollen. Ich erinnere an die früher gepostete Zahl, wonach über neunzig Prozent der wahrscheinlichen Wähler ihre Entscheidung bereits getroffen haben, ein sehr hoher Wert. Aber was rede ich - wird ja doch nix nützen. Schade, dass wir keine Leerverkäufe haben...
Ok, die Kriegsmetaphorik sollte man sich eigentlich abschminken, geht ja nur um ne Wahl. Aber eines ist schon auffällig: Obwohl die Romney-Truppe wohl viel mehr Geld zur Verfügung haben wird als Obamas Leute, führen die bei weitem, wenn es um die Zahl der Wahlkampfbüros in wichtigen Staaten geht.
Heißt wohl: Romney investiert lieber in Fernsehwerbung, Mailer und ähnliche Wahlkampfmedien, Obama setzt eher auf den direkten Kontakt zum Wähler. Ein Analyst führt das auch auf die unterschiedliche Struktur der jeweiligen Wählerschaft zurück:
It seems more like the campaigns have different philosophies when it comes to deploying campaign resources, with the Romney folks believing they can win in the air and the Obama folks believing this will be won on the ground.
It may also be that field offices are a better investment for Democrats than for Republicans. (Notably, my paper found that Obama's 2008 field offices helped him win in a few states, while McCain's didn't help him nearly as much.) Democrats traditionally turn out at lower rates than Republicans; perhaps the field offices can help Democrats mitigate that. Also, field offices may be vital for Democrats in overcoming new voter ID laws by communicating voting requirement information directly to voters.
http://mischiefsoffaction.blogspot.de/2012/09/the-asymmetric-ground-game.html
Jede zehnte Aussage von Romney und Co. sei komplett falsch, hat das Online-Portal PolitiFact vorgerechnet. Bei Obama lasse sich das nur über eine von 50 sagen.
Ich würde auch sagen, dass das Lügen bei den Republikanern ein anderes Level erreicht hat. Sie merken nicht einmal, dass sie lügen, weil sie in einer Scheinwelt leben und "ihre" Wahrheit so internalisiert haben, dass andere Wahrheiten nur Propaganda der Gegenseite sein können, wozu natürlich auch die Mainstream-Medien gehören, die nun aus Angst vor Parteilichkeitsvorwürfen selbst die Wahrheit an die republikanische Scheinwelt anpassen. Bestes Beispiel ist die völlig sinnlose Schönfärbung Paul Ryans, er wäre den Marathon unter 3 Stunden (2 hours fifty something) gelaufen, wo mit wenig Recherche feststellbar war, es waren 4 Stunden und eine Minute. Als Läufer vergisst man solche Zeiten nicht und die Unterschiede sind Welten, er wird sich die letzten 20 Jahre geärgert haben, nicht unter 4 Stunden gelaufen zu sein und macht daraus eine Zeit unter 3 Stunden.
This doesn't fit the normal model of "efficient" political or human truth-shaving. It was a lie that was totally unnecessary -- if he'd said he had run a five-hour marathon, we'd still know that he's physically very fit. And telling it in his current state of 24/7-scrutiny and prominence was either unbelievably naive ("no one will ever double-check this") or plain reckless ("I don't care if they do"). Unless we get into Jonah Lehrer territory -- that is, the realm of people who self-destructively take needless risks with the truth -- I just am amazed.
Clint Eastwoods Lügen und Unterstellungen könnte man noch auf Dummheit und Senilität zurückführen, aber das Ganze zieht sich strategisch durch sämtliche Behauptungen und Vorwürfen gegen Obama, sämtliche Fehler Bushs werden Obama angerechnet, der als Muslim (Lüge), nicht in den USA geborener (Lüge), etc. zunächst von rechtsradikalen Radiopredigern als Hassobjekt aufgebaut wurde, was nun die GOP-Elite 1:1 kopiert.
Ich würd eh für Obama stimmen, weil ich als Europäer die politische Philosophie der Demokraten überzeugender finde. Aber darüber hinaus darf die GOP mit ihrer Taktik einfach nicht durchkommen: Märchen erzählen, den Gegner dämonisieren - das darf sich nicht auszahlen, sonst geht die politische Kultur vollends den Bach runter. Immerhin, bei Ryan sind die Medien nun wesentlich kritischer als früher, als er noch ein wenn auch einflussreicher Kongressabgeordneter war: Man hat ihm seine Rede auf dem Parteitag um die Ohren gehauen, wo er Krokodilstränen darüber vergoss, dass Obama den überparteilichen Simpson-Bowles-Plan zur Reduzierung des Defizits nicht genügend unterstützt habe. Dabei hatte er selbst im House gegen den Plan gestimmt und damit dazu beigetragen, ihn scheitern zu lassen, weil der Entwurf halt nicht nur Ausgabenkürzungen vorsah, sondern auch moderate Steuererhöhungen für die Wohlhabenden. Für diese Entscheidung hatte er sich in konservativen Publikationen auch noch feiern lassen. Dazu die Tatsache, dass er sich als großartigen Defizitbekämpfer darstellt, aber unter Bush brav jede Erhöhung der Staatsausgaben mitgetragen hat, sogar noch mehr Steuererleichterungen für die Reichen (und damit höhere Steuerausfälle) anstrebte. Mal ehrlich: So geht es nicht. Und das hat nix mit Ideologie zu tun, sondern einfach mit intellektueller Kohärenz, schon diese Latte reißt der Mann ja. Kein Wunder, dass die konservative Basis ihn zu ihrem Liebling erkoren hat - eine deutlich eloquentere Version von Sarah Palin halt.
http://nymag.com/daily/intel/2012/09/since-when-did-paul-ryan-become-a-liar.html
Auch Obamas Kampagne stellt die Realität natürlich unter einem wahlkampftauglichen Blickwinkel dar, aber solche Chuzpe findet man dort nicht. Als wichtig auf dem Parteitag gilt Clintons Rede morgen Abend, da der mittigen Wählern als Politiker gilt, der den Ausgleich zwischen den Lagern suchte. Auch etwas unfair - gesucht hat Obama den Ausgleich ja schon, nur schaltete die GOP im Moment seines Wahlsieges auf Fundamentalobstruktion. Trotzdem kann Bill vielleicht den Mythos vom sozialistischen Extremisten Obama etwas geraderücken.
Clinton — fiercely resistant to playing the marionette for any candidate, even his wife — seems more willing to follow the Obama script this time. He’s likely to include a passionate rebuttal of Mitt Romney’s claim that Obama is quietly rolling back Clinton’s landmark 1996 welfare reform bill, according to two Democrats close to the situation.
Märchen erzählen, den Gegner dämonisieren - das darf sich nicht auszahlen, sonst geht die politische Kultur vollends den Bach runter.
Mein Reden. Was da teilweise erzählt wird mitsamt Verleugnung der eigenen Bio spottet jeder Beschreibung. Das dumme ist nur, 48 % der Amerikaner glaubens. Jaja, Nichtwähler weg usw. es sind nen paar weniger.
Aus diesen Leuten, die wahrscheinlich auch glauben das die Erde ne Scheibe ist wenns nur der Richtige erzählt muss sich doch bestimmt irgendne Form von Geldverdienen stricken lassen.....
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Germany / Austria / Switzerland
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Europe
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