Senat 2020

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  • Unwucht

    Wanli, 21.09.2020 18:45, Reply to #100

    538 mit zwei ganz interessanten Artikeln zum Senat. Zum einen zeigt man, dass die Reaktionen ernsthaft wahlkämpfender SenatorInnen der GOP auf Trumps Vorhaben, flott eine Nachfolgerin für Ginsburg bestätigen zu lassen, weitgehend vorhersehbar waren, wenn man sich die jeweiligen politischen Herausforderungen anschaut, vor denen sie stehen - Murkowski mag eine Ausnahme darstellen. Und man orakelt, wie McConnells Gambit ausgehen könnte:

    Trump chooses a nominee this week. The Senate holds hearings in October, but there is not a vote on the nominee before the election. Biden beats Trump. In the postelection, lame-duck Senate session, 50 Republican senators and Vice President Mike Pence combine for 51 votes to confirm Trump’s nominee, with the 47 Democrats, Collins, Murkowski and Romney in opposition.

    I’m not predicting all this will happen — there’s plenty of time for things to change — but that’s the picture we have right now. We can expect a lot of drama over the next few weeks, but in reality, only one question really matters: How many sitting Republican senators will prevent a sitting Republican president from adding a sixth Republican-appointed justice to the Supreme Court, giving the party a dominant majority on the court for perhaps a generation? The answer is, of course, not very many. But there might be four.

    https://fivethirtyeight.com/features/will-senate-republicans-back-trumps-push-to -fill-ginsburgs-seat-even-if-he-loses-reelection/

    Und dann beschäftigt man sich mit der Zusammensetzung des Senats, der im Schnitt durch seine Überrepräsentation der WählerInnen aus dem ländlichen Raum praktisch zwingend deutlich republikanischer ist als die Nation als Ganzes. Die demokratischen SenatorInnen vertreten, obschon zahlenmäßig weniger, deutlich mehr BürgerInnen als ihre zahlreicheren republikanischen KollegInnen.

    Indeed, despite their current 47-53 deficit in the Senate, Democratic senators actually represent slightly more people than Republicans. If you divide the U.S. population by which party represents it in the Senate — splitting credit 50-50 in the case of states such as Ohio that have one senator from each party — you wind up with 167 million Americans represented by Democratic senators and 160 million by Republicans. [...]

    If both Washington D.C. and Puerto Rico became solidly Democratic states (not necessarily a safe assumption in the case of Puerto Rico), the Senate’s Republican lean would be reduced from 6.6 points to 4.5 points. [...]

    But for the time being, the Senate is effectively 6 to 7 percentage points redder than the country as a whole, which means that Democrats are likely to win it only in the event of a near-landslide in their favor nationally. That’s likely to make the Republican majority on the Supreme Court pretty durable.

    https://fivethirtyeight.com/features/the-senates-rural-skew-makes-it-very-hard-f or-democrats-to-win-the-supreme-court/

    EDIT

    Salon argumentiert, McConnell glaube wohl, auch eine Niederlage bei der Besetzung des offenen Sitzes am Supreme Court werde ihre positiven Seiten haben:

    What if it doesn't work? What if some other Republican senator with a faint vestigial connection to psychological normalcy — Ben Sasse of Nebraska or Chuck Grassley of Iowa or someone else who is temporarily able to set aside pants-pissing terror of the Trumpian legions — refuses to go along? Honestly, I halfway believe that's the outcome McConnell is banking on.

    Because then Trump's nominee — the Christian soldier destined to smite the baby-killers — will either be withdrawn or voted down on the Senate floor, amid scenes of intense (if manufactured) drama. Liberals will celebrate, of course, and understandably so. But it could be a pyrrhic victory: Nothing could possibly rile up the evangelical base and drive Republican turnout more effectively than the sense that a great victory was snatched away — yet again! — by the George Soros-funded pedophile elite who have persecuted our president so unfairly, visited a fake pandemic upon real Americans and sent tattooed antifa warriors to burn down the malls.

    Mitch McConnell doesn't have to say any of that stuff out loud. He certainly doesn't believe any of it, but that doesn't matter. If that's his plan — to win by winning or win by losing — let's give the man credit: It's a work of dark genius, fully worthy of his diabolical reputation. It might be enough to give Donald Trump a fighting chance (not that Mitch particularly cares) and it might just be enough to save a vulnerable purple-state Republican senator or two and allow McConnell to cling to power, like a malicious goblin digging his nails into a slanted roof and refusing to tumble off.

    https://www.salon.com/2020/09/21/mitch-mcconnells-dark-supreme-court-gamble-he-t hinks-he-can-win--no-matter-what-happens/

  • RE: Unwucht

    drui (MdPB), 21.09.2020 22:10, Reply to #101

    Salon argumentiert, McConnell glaube wohl, auch eine Niederlage bei der Besetzung des offenen Sitzes am Supreme Court werde ihre positiven Seiten haben:

    Das ist sehr kurzfristig gedacht. Langfristig zieht er sich den Haß sehr vieler Personen zu, die ev. 2021 über die gesamte Regierungsmacht (Präsidentschaft, House, Senat) verfügen und deren Staatsanwälte die Straftaten der vergangen Legislaturperiode ganz genau ansehen können. Z.B. auch die finanzielle Bereicherung und Korruption von McConnel und seiner Frau Elaine Chao.

    Mal abgesehen davon, dass er und seine Kollegen dann völlig machtlos als Minderheit im Senat und Kongress ohne Filibuster sind. Und mit dem Supreme Court ist es so ne Sache, die sind dort aktuell auch nicht wahnsinnig glücklich über die Entwicklung. Selbst bei 6:3 ohne Aufstockung müssen sie um ihre Reputation bangen und werden nicht alles umkrempeln. Und was passiert, wenn z.B. Abtreibungen nach SC-Beschluss nur noch in blauen Staaten erlaubt bzw. möglich sind? So wie deutsche Frauen früher nach Holland gefahren sind, wird dann auch in den USA in den nächsten freundlichen Nachbarstaat gefahren. Und die GOP verliert ihr wichtigstes (und aktuell einziges) Wahlkampfthema.

    Ich kann mir vostellen, dass McConnel die Drohung der Abstimmung benutzt, um bei einer kompletten Niederlage in der lame duck session Zugeständnisse von Biden zu erreichen, z.B. kein Ende des Filibuster, keine Aufstockung des SC, keine neue Senatorenposten und eine Kompromisskandidatin als neue SC-Richterin.

  • Betthupferl

    Wanli, 21.09.2020 23:03, Reply to #102

    Kelly Loeffler macht Wahlkampf mit einem neuen Werbespot: Sie sei "konservativer als Attila der Hunne".

    https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=jdBQnpOXVHo

  • Dschungelcamp

    Wanli, 26.09.2020 13:10, Reply to #103

    Einer der beiden zur Wahl stehenden Senatssitze in Georgia wird ja nach den Regeln eines jungle primaries vergeben - alle KandidatInnen aller Parteien stehen gleichzeitig auf dem Stimmzettel, die beiden mit den meisten Stimmen gehen in eine Stichwahl. Und hier laufen die Demokraten Gefahr, dass keiner ihrer KandidatInnen Gold oder Silber holt:

    https://elections.dailykos.com/app/elections/2020/office/senate/state/GA/seat/B

    Um das zu verhindern, hat Ex-Präsident Obama jetzt wie vorher schon das DSCC eine Wahlempfehlung für Raphael Warnock abgegeben - das sollte eigentlich reichen, um ihn zumindest auf den zweiten Platz (und damit in die Stichwahl) zu bringen, wo beide potenziellen GegnerInnen so ihre Angriffsflächen bieten.

    https://politicalwire.com/2020/09/25/obama-endorses-warnock-in-georgia-jungle-pr imary/

    Die Konservative Kelly Loeffler bleibt derweil ihrem Marketingkonzept treu mit einem neuen Werbespot, der sie erneut als "konservativer als Attila der Hunne" zeichnet.

    https://www.youtube.com/watch?v=0gIPV-CcYRw&feature=youtu.be&ab_channel= KellyLoeffler

  • RE: Dschungelcamp

    saladin, 26.09.2020 14:32, Reply to #104

    was mich da immer verwundert- war attila konservative?

    in allen herrschaftsbereichen (z.b. kriegsführung, machtsicherung, diplomatie,...) war er sehr innovative und flexibel

    also eigentlich alles nur nicht konservative

    Die Konservative Kelly Loeffler bleibt derweil ihrem Marketingkonzept treu mit einem neuen Werbespot, der sie erneut als "konservativer als Attila der Hunne" zeichnet.

    https://www.youtube.com/watch?v=0gIPV-CcYRw&feature=youtu.be&ab_ channel= KellyLoeffler

  • RE: Dschungelcamp

    saladin, 26.09.2020 17:59, Reply to #105

    das loeffler video schaut ja aus als ob die erste schulstufe einer werbeakademie ein projekt starten und dafür weder geld noch zeit haben (und selbst dann würde es besser ausschauen)

    hier ein video zu lindsey g. (als reaktion zu seinem spendenaufruf - äh betteln auf fox-news -- die melodie im hintergrund wird in der usa von einer tierschutzorganisation als hintergrund zu gequälten tieren auch als spendenaufruf verwendet)

    https://twitter.com/ProjectLincoln?ref_src=twsrc%5Etfw

    kann jetzt nicht sagen ob das video stimmenmässig was bringt - es lässt ihn zumindest schwach aussehen (und damit ist es das gegenteil von dem was loeffler mit ihrem video versucht)

  • RE: Dschungelcamp - Attila

    Bergischer, 26.09.2020 18:20, Reply to #105

    was mich da immer verwundert- war attila konservative?

    in allen herrschaftsbereichen (z.b. kriegsführung, machtsicherung, diplomatie,...) war er sehr innovative und flexibel

    also eigentlich alles nur nicht konservative

    Die Konservative Kelly Loeffler bleibt derweil ihrem Marketingkonzept treu mit einem neuen Werbespot, der sie erneut als "konservativer als Attila der Hunne" zeichnet.

    ... also irgendwie scheint ihr beide "krank gewesen zu sein", als Attila der Hunne im Geschichtsunterricht behandelt wurde ... ;-)

    Attila war - nach allem was die Forschung weiss - weder konservativ, innovativ noch flexibel .... sondern ein - von Zwängen getriebener - brutaler Räuber und Erpresser, der aus reiner Macht-/Geldgier sogar seinen Bruder Bleda ermordete.

    Attilas Herrschaft beruhte in erster Linie nicht auf einer ererbten Stellung, sondern (durchaus typisch für die „Königswürde“ in der Völkerwanderungszeit, siehe Heerkönig) auf seinen militärischen und diplomatischen Fähigkeiten, die nicht nur ihm, sondern auch seinem Gefolge entsprechende Gewinne einbrachten. Der Hunnenherrscher war daher auf einen ständigen Zufluss ausreichender finanzieller Mittel angewiesen, den er sich durch Plünderungen und vor allem in Form von römischen Tributzahlungen verschaffte. Wenn dieser Geldfluss abbrach, wurde die Lage für ihn kritisch. Daher stand er stets unter starkem Druck, materiell verwertbare Erfolge zu erzielen, mit denen er Prestige gewann. Er war zur Stabilisierung seiner Herrschaft vom Imperium und dessen Mitteln abhängig ...

    Allerdings war Attilas Reich sehr locker aufgebaut und verwaltungstechnisch keineswegs durchstrukturiert wie das römische West- und Ostreich. Es war als Personenverband organisiert. Am Hof übten ausgewählte Vertrauensleute (Hunnen, Germanen und auch einige Römer) wichtige Funktionen aus und stritten um Einfluss. Eine solche Herrschaftsordnung war keineswegs besonders stabil. Die Großen oder Stammesführer mussten durch reiche Geschenke und andere Gunstbeweise an den Herrscher gebunden werden. Ouelle: Wikipedia

  • RE: Dschungelcamp - Attila

    gruener (Luddit), 27.09.2020 01:02, Reply to #107

    ich fasse das letzte post einmal zusammen:

    Attila war weder konservativ, innovativ noch flexibel .... sondern ein - von Zwängen getriebener - brutaler Räuber und Erpresser, dessen "Herrschaft in erster Linie auf seinen militärischen und diplomatischen Fähigkeiten" beruhte.

    diese erkenntnis war mir bislang neu. aber man lernt ja gerne hinzu.

    wenn uns also demnächst ein (grüner oder eu-) diplomat über den weg läuft, dann sind wir vorgewarnt: es könnte sich immerhin in wirklichkeit um einen, von zwängen getriebenen, brutalen räuber und erpresser handeln.

  • RE: Dschungelcamp - Attila

    sorros, 27.09.2020 01:47, Reply to #108

    wenn uns also demnächst ein (grüner oder eu-) diplomat über den weg läuft, dann sind wir vorgewarnt: es könnte sich immerhin in wirklichkeit um einen, von zwängen getriebenen, brutalen räuber und erpresser handeln.

    Es kann sich bei jedem der einem über den Weg läuft um einen ... handeln.
    Aber auch um einen anderen! Man weiß es nicht-:)

  • RE: Dschungelcamp - Attila

    gruener (Luddit), 27.09.2020 02:59, Reply to #109

    man weiß das eh nie so genau ... woher auch?

    btw: überhaupt nicht erwähnt habe ich die militärs.

    wenn uns also demnächst einmal der nato-friedensstifter stoltenberg begegnen sollte ... oder gar der gestandene friedenspoltiker joschka fischer...

    ... dann sollten wir vielleicht mit frankie goes to hollywood im einklang stehen: WAR! - hide yourself!

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