https://www.youtube.com/watch?v=9T2nxWroCYc
29% Wählerpotential, aber nur 48% halten sie für sympathisch, 35% für glaubwürdig und lediglich 16% für kompetent.
Zahlen von Emnid.
Wohin werden sich die Wähler der Piraten wenden, sollte das Piratenschiff an den Klippen der Realität zerschellen?
Bevor die wilden 13% Piraten gebändigt werden, wird erstmal das kaiserliche Staatsschiff versenkt! Das kennst Du doch!
Die Grünen gehen mit unter und kehren erst vollständig verwandelt zurück, nachdem die kleine Schwarze mit der alten Emma SPD die Piraten gefesselt hat. Aber soweit reicht die Realität vielleicht nicht.
Im Frühfahr 2013:
Union unangefochtene Nr 1
SPD robbt sich von den 25% heute an die 30% ran
Die Grünen wieder No 3
Die Piraten streiten mit der Linken um Platz 4
FPD mit Hoffnung sich wieder über 5 zu etablieren.
Ein wunderbarer Satz des von vielen so verehrten CEM
"Grüne 2011 so überbewertet wie jetzt die Piraten"
.... hat er so gesagt und gemeint. Womit auch das "Es grünt so grün" Ende erklärt ist.
Weiter sagt er zu einer Koalition mit der Union:
Was aber die Union betrifft: Die ist in zentralen Fragen, von Europa über die Energiewende bis hin zum Betreuungsgeld, so weit von uns entfernt, dass meine Fantasie nicht ausreicht, um mir vorzustellen, wie die mit uns zusammenkommen
Seine Fantasie vielleicht nicht ... aber die Realität im September 2013
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,828729,00.html
https://twitter.com/#!/RechtePiraten/status/193061421527990272/photo/1
So nicht.
Nein, ich zitiere nicht zigzags Post, obwohl auch die Piraten mal runterspülen sollten.
Den rauen Ton der Debatte spürte man bereits am Donnerstagabend. In seiner Talkshow auf N24 fragte Moderator Michel Friedman [spiegel.de] seine Mitdiskutantin Weisband nach dem Fall Bodo Thiesen. Ein Ausschlussverfahren gegen den Piraten, dem relativierende Äußerungen zum Holocaust und zum Zweiten Weltkrieg vorgeworfen werden, war Anfang der Woche an Formfehlern gescheitert [spiegel.de]. Weisband, eigentlich stets besonnen, sagte: "Wir werden mit allen politischen und juristischen Mitteln gegen dieses Schwein vorgehen."
In einem Punkt sind die Piraten doch gar nicht so anders als die frühen Grünen: Man ist mit der etablierten Art, Politik zu machen, unzufrieden, möchte eine "herrschaftsfreie" Parteihierarchie. Und muss dann feststellen, dass das nicht ohne Chaos abgeht und man zum Beispiel vor der unangenehmen Frage steht, wie man mit einem Holocaustleugner in den eigenen Reihen umgeht. Letztlich ein Selbstfindungsprozess einer Generation (oder zumindest eines Teils einer Generation).
Die Weisband ist eine der ganz wenigen professionellen und intelligenten Menschen bei den Piraten, und das nicht weil sie eine Frau ist und einen jüdischen + Migrationshintergrund hat. Sie wird den Schaden begrenzen und den guten Ruf halbwegs retten.
Es wird aber spannend, ob der von Personen (und Inhalten) losgelöste Piratenhype noch bis nach den Wahlen im Mai weitergeht, oder schon vorher durch die nötigen Kämpfe zum Loswerden der in jeder neuen Partei üblichen Irren gestoppt wird. Es geht da ja eigentlich nicht um ein paar Handvoll Antisemiten, Rechtsradikale oder Sexisten, da haben sie doch im Vergleich mit allen anderen Parteien ein eher geringes Problem, es geht um den naiv bis dämlichen und ignoranten Umgang der "Kapitäne" mit ihnen. Nun steht an der Spitze der Schleswig-Holstein-Wahl ein Kandidat, der Steuermittel zur Unterstützung jüdischer Kultur in Deutschland ganz furchtbar findet und per Twitter rechtsradikale Bands empfielt. Ein Antisemit und Rechtsradikaler? Vielleicht, aber wahrscheinlich doch eher ein Hohlkopf, dessen politische und historische Bildung nicht über Internetthemen und die Zeit ab den 90er Jahren hinausreicht. Kann ein Landesverband mit so einem Kandidaten 10% der Wählerstimmen (Umfrage Infratest) bekommen? Vielleicht, weil sich deren Wähler nicht für Personen und wahrscheinlich nicht mal für konkrete politische Haltungen interessieren, sondern für Protest und die in den Medien gerade coolste Partei. Wenn der Hype dann vorbei ist, werden einige wenige wichtige Themen bleiben (Anti-Zensur, Transparenz, Freiheitsrechte in der digitalen Welt, Interessen junger Menschen) und noch weniger fähige Piratenpolitiker.
Ich denke aber, es werden weniger als 10% und auch weniger als 8% in SH werden. Mal sehn.
Die Piraten werden sehen, dass man den Kuchen nicht behalten und gleichzeitig aufessen kann.Leider glauben viele ihrer Wähler, dass sie das Rad neu erfunden hätten. Naivität ist keine Unschuld.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,828964,00.html
"Wir haben Wachstumsschmerzen. Zu unserem Bundesparteitag Ende April erwarten wir 2800 Leute. Das ist Wahnsinn. Unser Ur-Gedanke, dass jeder mitstimmen darf, funktioniert so nicht mehr", sagte der NRW-Landeschef Michele Marsching dem SPIEGEL. "Wir haben keine Basisdemokratie", findet er. "Die Vorstellung, dass die Basis bei jedem Thema gefragt werden muss, ist Bullshit! Das geht in der Politik nicht."
So wie das Wachstum der Linken und der FDP vor den Bundestagswahlen durch die GroKo und das Wachstum der Grünen nach schwarz-gelbem Dilletantismus und Fukushima. Leider wird genau durch so ein herdentriebhaftes Verhalten der Wähler und der Medien (jetzt ist wohl Runterschreiben angesagt) ein längerfristiger Politikwechsel bzw. konstanterer Strukturaufbau verhindert.
Es ist aber das Privileg der Jugend, genau die gleichen dummen Fehler zu machen wie die Generationen zuvor, da sind schwachsinnige Vergleiche mit dem Nationalsozialismus der Klassiker. Transparenz heißt nicht unbedingt, jeden Stammtischfurz sofort per Twitter in die Welt raus zu blähen. Da die Piraten durch ihre Erfolge jetzt auch so langsam Prominentenstatus bekommen, sitzen jetzt ab und zu manche von ihnen auf der anderen Seite des shitstorm und der Journalistenlemminge.
Stranden die Piraten noch vor der Bundestagswahl?
Ich denke nicht.
Die Organisationsform und die Inhalte sind teilweise neu und bleiben spannend. Du hast n. m. M. recht wenn Du schreibst das die NSDAP Vergleiche reflexartige Reaktionen der anderen Parteien nach sich ziehen und die Piraten gerade lernen, was es heißt, ernsthaft in Umfragen Prozente abzugraben und auf einmal teils absurde, aber wirksame Vorwürfe kontern zu müssen.
Dabei ist es ist schon auch eine interne Auseinandersetzung. Es gibt für niemanden im Moment so schnell die Möglichkeit, Politiker zu werden wie bei den Piraten, sorry, Politiker in irgendwelchen Ämtern. Dazu arbeiten sie fast ohne Filter. Das das auch ne ganze Menge neurotischer Menschen superspannend finden liegt glaube ich auf der Hand. Und eben die Rechten. Die natürlich auch neurotisch, egal. Diese Typen sind nicht doof. Also nicht nur. Es wird keine ausgewiesen rechte Partei geben, die ernsthaft parlamentarische Macht erreicht. Okay, in Sachsen. Bundesweit wird das nicht gehen.
Das offene, teils offene Programm der Piraten, verbunden mit dem wirklich absurden Anstieg in den Umfragen zieht diese Leute an wie Scheisse die Fliegen, was erst einmal nicht verwunderlich ist. Und die Piraten kaspern sich im Umgang genau so einen ab wie alle anderen auch, was die Sache an sich nicht besser macht. Die Grünen hatten bei ihrer Gründung und kurz danach ähnliche Probleme, da waren auch merkwürdige Leute unterwegs und keineswegs nur Fischers und Ditfurths.
Assimilieren wie seinerzeit die "etablierten" Parteien erst die Nazis und später die DDR Blockflöten geht so einfach nicht für die Piraten. Wenn dann dazu kommt, das manche temporäre Häuptlinge der Meinung sind, jeden Furz der ihnen durchs Hirn schiesst sofort mit allem und jedem per twitter teilen zu müssen mitsamt dämlicher Formulierung, tja, dann liefern sie genau das, woran sich alle bis jetzt abgestrampelt haben, nämlich die erste feine Angriffsfläche.
Ich bin mal gespannt wie sie es lösen. Vielleicht schraubt es sie erst einmal richtig runter, wobei man eh mal abwarten muss was in Wahlen von den ganzen Umfragen übrig bleibt. Raus aus dem medialen Interesse und erst mal wieder runter auf 3-4 % würde ihnen im Moment ganz gut tun, meine ich.
In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:
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1. Halbjahr
2. Halbjahr
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