Der Stronach soll sauberere Hände haben? Guter Scherz bei jemandem, der sich den ganzen Nationalrats-Klub gekauft hat.
Gallup für Österreich, 400 Befragte
28 SPÖ
23 ÖVP
19 FPÖ
15 GRÜ
9 STRO
2 BZÖ
2 NEOS
Der Stronach soll sauberere Hände haben? Guter Scherz bei jemandem, der sich den ganzen Nationalrats-Klub gekauft hat.
Völlig richtig! -
Gestern durfte man ihn am Abend bei einem "Duell" bewundern. Dass man einem politischen Irrläufer und Selbstdemontierer wie Stronach für seine Verrücktheiten, letztlich auf Kosten des Steuerzahlers und der seriösen Politik, einen Platz zur besten Sendezeit überlassen muss, ist ein Wahnsinn. -
Und das alles nur, weil er sich ein paar BZÖ-Mandatare im Nationalrat gekauft hat, mit denen er den Klubstatus gewann, mit welchem er wiederum die Anwartschaft auf die Teilnahme an nicht weniger als sechs ORF-Diskussionen erwarb.
Eigentlich unglaublich. Mit dem verkommt Politik zu einem Kasperltheater!
Ein ähnlicher Witz besteht darin, daß der Spitzenkandidat bei einer Nationalratswahl nicht einmal in Österreich hauptwohnsitzgemeldet ist, und das auch nach der Wahl nicht ändern will.
Eine gute Analyse findet sich übrigens hier (Interview mit John Cole, gegen den Stronach in Kanada angetreten ist):
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/571010_Er-war-total- fertig.html
Sehr treffend:
Ich würde ihn fragen: "Was machst Du hier? Du warst 50 Jahre lang weg und plötzlich fällt Dir ein, dass Du als Politiker dein Geburtsland verbessern möchtest?" Davon abgesehen würde ich ihn einfach reden lassen. Nach allem, was ich höre, ist sich Frank bis heute nicht über den Unterschied zwischen der Öffentlichkeit und einem Manager-Meeting bewusst. Deshalb: Je öfter er in der Öffentlichkeit redet, umso besser. Auch wenn das schwierig sein könnte, nachdem er ja hierzulande lebt und arbeitet. Wenn man es nicht wüsste, würde in Kanada niemand glauben, dass Frank derzeit in Österreich einen Wahlkampf führt. Er ist ja praktisch immer hier.
Die Market-Umfrage für den Standard (401 Befragte) wurde gestern nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ÖVP und SPÖ durchgeführt; zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien steht es nur mehr 48:44, wenn man annimmt, dass das BZÖ am Wiedereinzug in den Nationalrat scheitert:
26 SPÖ
22 ÖVP
19 FPÖ
16 GRÜ
9 STRO
3 BZÖ
2 NEOS
http://derstandard.at/1376535188716/Faymanns-Amtsbonus-beginnt-zu-wirken
Es folgen zwei für die Regierungsparteien erfreulichere Umfragen:
Meinungsraum für die Wochenillustrierte News (1000 Befragte):
27 SPÖ
24 ÖVP
19 FPÖ
14 GRÜ
8 STRO
3 NEOS
2 BZÖ
Karmasin für Profil (500 Befragte; der Umfragepanel ist um 100 Personen höher als bei Gallup, ansonsten ident):
28 SPÖ
24 ÖVP
20 FPÖ
15 GRÜ
7 STRO
2 BZÖ
1 NEOS
OGM für den Kurier
27 SPÖ
24 ÖVP
20 FPÖ
15 GRÜ
7 STRO
3 BZÖ
4 REST
Kanzler:
Faymann 39, Spindelegger 32
Koalition:
29 Rot-Schwarz
26 Rot-Schwarz-Grün
17 Schwarz-Blau-Stronach
Da kommt Freude auf, wenn der Stronach in den Umfragen stetig nach unten rasselt ...
2-3 Konfrontationen noch und er ist im Keller.
Leider wird sich abseits von Rot-Schwarz wieder nichts ausgehen.
Edit: Wobei, Rot-Blau ist in greifbarer Nähe. Nicht daß ich mir das wünsche, aber dann hätte die SPÖ wenigstens ein As im Ärmel.
Da kommt Freude auf, wenn der Stronach in den Umfragen stetig nach unten rasselt ...2-3 Konfrontationen noch und er ist im Keller. Leider wird sich abseits von Rot-Schwarz wieder nichts ausgehen. Edit: Wobei, Rot-Blau ist in greifbarer Nähe. Nicht daß ich mir das wünsche, aber dann hätte die SPÖ wenigstens ein As im Ärmel.
Ja, Stronach wird in praktisch allen heute erscheinenden Medien mehr oder weniger stark verrissen. Was er gegen Josef Bucher am Donnerstag im ORF verzapfte, war wirklich unterstes Niveau und eine Demaskierung par excellence.
Im Kurier spricht Josef Votzi in seinem Leitartikel von einem "Schlammcatchen" in den bisherigen zwei ORF-Duellen - witzigerweise verwendet er genau das selbe Bild, das auch ich in Saladins Thread verwendet habe. Stronach verliert an Boden, die FPÖ steigt in den Umfragen (leider) wieder.
Allerdings würde der SPÖ eine rot-blaue Mehrheit nichts nützen, weil völlig klar ist, dass diese Konstellation nie und nimmer kommen kann: Mag es bei der Wählerschaft auch große Überschneidungen geben, so definiert sich die SPÖ doch als Anti-FPÖ und versucht, mit den (alten) Warnungen vor Schwarz-Blau zu punkten.
Bei Rot-Schwarz bin ich mir nicht sicher wie du: Es ist derzeit ein Szenario nicht auszuschließen, nach dem der Abstand zwischen der SPÖ und der ÖVP so groß wird, dass letztere die Neuauflage der GroKo verweigert.
Der Wahlkampf der ÖVP ist bisher katastrophal verlaufen. Während sich Parteiobmann Spindelegger nach Kräften müht, werden alle seine Bemühungen durch Undiszipliniertheiten und einfach unglaubliche Dummheiten seiner eigenen Leute konterkariert. Bietet die SPÖ ein Bild absoluter Geschlossenheit, so muss man in der ÖVP nur Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl (Österreich als Wirtschaftsstandort abgesandelt; Pensionsalter rasch hinaufsetzen), Finanzministerin Fekter (Auftritt im Duo mit Leitl und Bestätigung seiner Thesen), Wirtschaftsminister Mitterlehner (12-Stunden-Tag, harte Gangart gegenüber den Lehrern) oder einem der Landeshauptmänner (der Westen unterläuft die schulpolitische Linie der Bundespartei, die schwarzen Landeshauptleute fordern unisono ein hartes Vorgehen gegen die schwarze Lehrergewerkschaft beim Dienstrecht) ein Mikrofon vor die Nase halten, um das Bild eines heillosen Chaos immer mehr zu verstärken.
Landeshauptmann Pröll ist es herzlich egal, wer unter ihm Bundesparteiobmann ist: Er schließt mitten im Wahlkampf eine sonderbare "Reblauskoalition" mit Kanzler Faymann - die Faymann-Haberer in "Heute", "Krone" und "Österreich" haben sich ob dieses katastrophalen Schnitzers ja regelrecht zerkugelt!
Durchaus im Interesse des Landes (denn Stronach, Strache und das BZÖ sind allesamt regierungsunfähig) kann man nur hoffen, dass sich die Schwarzen für die verbleibenden vier Wochen wahre Wunderdinge ausgedacht haben, um den völlig verfahrenen Karren wieder flottzukriegen.
Irgendwie hat man den Eindruck, dass mit Ausnahme des Parteiobmanns die ganze Partei vom Wahltag völlig überrascht worden ist, der aber doch schon seit sehr langer Zeit feststeht. Ich bin in den letzten Tagen in einigen Bundesländern unterwegs gewesen und habe dabei festgestellt, dass es fast keine ÖVP-Plakate gibt. In meiner Landeshauptstadt Innsbruck gibt es an zahlreichen Stellen große Plakatwände, welche für die wahlwerbenden Parteien bestimmt sind (Bezeichnung der Partei steht vorgedruckt ganz oben). Selbst die NEOS haben dort ihr Plakat aufgehängt, was einzig und allein fehlt sind peinlicherweise jene der ÖVP. Irgendwie gewinnt man da den Eindruck, dass einige Landesparteichefs die Nationalratswahl regelrecht sabotieren, sich mit den geschlagenen Landtagswahlen schon völlig verausgabt zu haben scheinen (Tirol, Salzburg, Niederösterreich würde ich vorrangig nennen).
Irgendwie hat man durchaus auch als Sympathisant den "Verdacht", dass die ÖVP nach 27 Jahren in der Regierung regelrecht um die Oppositionsrolle bettelt. Der Treppenwitz der Geschichte wird aber sicher sein, dass genau jene erwähnten Herrschaften, die durch ihre groben Undiszipliniertheiten ein gerütteltes Maß an Mitverantwortung für das sich abzeichnende fürchterliche Fiasko tragen, mit Sicherheit an vorderster Front zu finden sein werden, wenn es darum geht, den Parteiobmann als "Schuldigen" in die Wüste zu schicken und gschaftlhuberisch den neuen Mann (Mitterlehner hat seine Chancen wohl vergeigt; es spricht vieles dafür, dass Kurz kommt) aufs Schild zu heben, dem man zwar bei der Kür absolute Treue verspricht und allseits die Einheit der Partei beschwört, um wenige Tage später doch wieder den Reizen des nächsten Mikros zu erliegen. -
Einfach nur mehr zum Abgewöhnen, dieser unglaubliche undisziplinierte Flohzirkus. Ich würde angesichts des Auftritts dieser Partei nicht mehr ausschließen, dass es sie in abshebarer Zeit komplett zerlegt:
Nach 1945 als Sammelbecken der Nicht-Marxisten entstanden, geeint durch den Kitt des Katholizismus, ist es im 21. Jahrhundert fast ein Ding der Unmöglichkeit geworden, die unterschiedlichen Interessenslagen in einer parteiinternen Großen Koalition auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen:
- Die Bauern wollen weiter ihre hohen Subventionen erhalten.
- Die Beamten wollen ihren Status quo verteidigen, der wiederum vom Rest der Bevölkerung als eine Anhäufung von Privilegien verstanden wird.
- Die klassischen Gewerbetreibenden sind aufgrund der allgemeinen ökonomischen Entwicklung stark zurückgegangen, und als Partei ganz allgemein der Selbständigen und Freiberufler, die man mit einem wirtschaftsliberalen Konzept bedienen könnte, steht man wiederum in totalem Widerspruch zu den anderen beiden bereits erwähnten Wählergruppen. Abgesehen davon ist die ganze Konstruktion des österreichischen Kammerstaates - verpflichtende Mitgliedschaft in der Ärztekammer, Notarekammer, Rechtsanwältekammer, Apothekerkammer, Kammer der Wirtschaftstreuhänder, Architektenkammer, Psychotherapeutenvereinigung etc. mit modernem Wirtschaftsliberalismus nicht zu vereinbaren.
Summa summarum läuft alles auf eine Quadratur des Kreises in einer Gesellschaft hinaus, die immer stärkere Fragmentierungen zeigt. -
Der CDU nach Merkel wird es nicht anders ergehen:
Sie überdeckt derzeit durch ihre Persönlichkeit alle diese Probleme.
In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:
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1. Halbjahr
2. Halbjahr
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