Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021

Beiträge 1 - 10 von 68
  • Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021

    gruener (Luddit), 18.02.2021 00:09
    #1

    alle infos zum thema bitte in diesen thread

  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - 1. Analyse der Kleinstparteien

    gruener (Luddit), 18.02.2021 01:20, Antwort auf #1
    #2

    bei der ltw in bawü treten 15 kleinstparteien an - sowie einige einzelbewerber.

    da es ebenso ein kopf-an-kopf-rennen zwischen den zwei großen parteien - grüne und cdu - gibt um die frage, wer künftig den ministerpräsidenten stellen darf, könnte sich u.u. im kleinen entscheiden, wer als wahlsieger hervorgeht.

    1. vorbemerkung:

    bawü legt parteien, die nicht im landtag vertreten sind, hohe hörden auf. selbige müssen im jedem der 70 wahlkreise eine bestimmte mindestanzahl von unterstützungsunterschirften beibringen, um zur wahl zugelassen zu werden.  im normalfall sind dies 150 unterschriften - 2021 "nur" 75. in bawü gilt weiterhin das einstimmenprinzip. es gibt keine landeslisten.

    in keinem anderen bundesland ist es als kleinstpartei so schwierig, zu einer landtagswahl anzutreten. auch dass die grünen seit zehn jahren den ministerpräsidenten stellen, hat, an diesem umstand nichts geändert. dennoch treten 2021 sieben kkleinstparteien mehr oder weniger flächendeckend an. es sind dies:

    • Die Basis
    • Die Partei
    • Freie Wähler
    • Klimaliste
    • ÖDP
    • Volt
    • W2020

    2. vorbemerkung

    das antreten von kleinstparteien geht meistens zu lasten der großen parteien. ausnahmen bilden abspaltungen von kleineren parteien. letzteres sehe ich aktuell in bawü nicht.

    im gegenteil ist anzunehmen, dass die o.a. sieben parteien primär bei den grünen fischen werden, teilweise auch bei der cdu und in zwei fällen möglicherweise bei der afd.

    daneben werden diese parteien nichtwähler wieder zu den urnen treiben.

    zwei parteien von 2016 treten nicht wieder an: npd und republikaner. ihre in summe 0,8 % dürften sich aufspalten in richtung nichtwähler, afd, diebasis und w2020.

    -------

    3. die kleinstparteien im einzelnen

    1. die zu vernachlässigenden

    haken wir zunächst jene parteien ab, die nur in wenigen wahlkreisen antreten und somit kaum einfluss auf das endergebnis haben.

    dies sind (im anschluss an die namen die anzahl der kandidaturen)

    • Bündnis C – Christen für Deutschland - 9
    • Eine für Alle – Partei - 1
    • Demokratie in Bewegung - 3
    • Deutsche Kommunistische Partei - 1
    • Menschliche Welt - für das Wohl und Glücklichsein aller - 2
    • Partei der Humanisten - 3
    • Partei für Gesundheitsforschung - 2
    • Piratenpartei Deutschland - 4
    • Einzelbewerber - 8

    ich gebe diesen parteien - incl. der einzelbewerber - in summe etwa 0,20 % des gesamtergebnissses.

    aktuelle prognose: 0,20 %

    -------

    2. die leichter zu prognostizierenden

    ÖDP

    sie erhielt bei der letzten wahl 0,72 %

    bei dieser wahl bekommt sie konkurrenz, bestehend aus klimaliste, freie wähler und die basis sowie w2020.

    aktuelle prognose: 0,50 %

    Freie Wähler

    die freien wähler treten das erste mal fast flächendeckend an.

    rechnet man ihr ergebnis von 2016 hoch, käme man auf etwa 1,5 %. das deckt sich mit deren abschneiden bei der letzten bundestags- und europawahl.

    die freien wähler werden vor allem stimmen von den grünen generieren. die cdu wählen deren anhänger schon länger nicht mehr.

    aktuelle prognose: 1,3 %

    Die Partei

    2016 trat der ableger der titanic in 25 wahlkriesen und erhielt 0,32 %. heuer kandidiert man in 52 wahlkreisen. ob des einstimmenwahlrechts wird es auch dieses mal nicht für ein ergebnis im prozentebereich reichen.

    aktuelle prognose: 0,8 %

    -------

    3. die schwer zu prognostizierenden

    verbleiben vier parteien, bei denen ich mich aktuell schwer tue, eine exakte prognose zu erstellen.

    volt und klimaliste richten sich vor allem an jüngere wähler. womit auch klar ist, zu wessen lasten ihr ergebnis gehen dürfte: die grünen

    diebasis und w2020 fischen im bereich der generell unzufriedenen. in ihnen finden sich kritiker der corona-maßnahmen ebenso wieder wie impfgegner und systemnegierende personen.

    es wäre falsch, diese parteien zu unterschätzen. sie haben unter widrigen umständen bewiesen, dass ihre basis ausreicht, um selbst bei der undemokratischten wahl in deutschland ein antreten zu ermöglichen.

    bzgl. der ersten zwei parteien scheint es so, als wäre bawü offen für radikalere maßnahmen bzgl. umwelt und klima. grün wirkt auch dann noch, wenn sich der wählerwillen von der partei abwendet.

    zu diebasis und w2020 ist anzumerken, dass die querdenker-bewegung der letzten monate ihren ursprung in bawü nahm.

    alle vier parteien werden im grünen sektor fischen, die zwei zuletzt angeführtenzum teil auch im cdu-, afd- und nichtwählerspektrum

    ich werde mich direkt vor der wahl näher mit diesen parteien beschäftigen.

    bis dahin gilt folgende grobeinschätzung:

    aktuelle prognose: minimum 2,5 %

    dies ist eine eher konservative einschätzung - es könnten am ende u.u. auch über 5 % sein.

    --------

    aktuelle prognose in summe: minimum 5,3 %

    dies ist eine eher konservative einschätzung

    --------

    4. die leidtragenden

    minimum 5 % der stimmen sind neu zu verteilen und müssen von den etablierten parteien abgezogen werden.

    meine diesbezüglich grobe einschätzung ist:

    • 3 % gehen zu lasten der grünen
    • jeweils 1 % verlieren cdu und afd
    • während cdu und afd den verlust an anderer stelle kompensieren können, trifft es die grünen voll
    • spd, linke und fdp sind so gut wie nicht betroffen

    das rennen um platz 1 dürfte enger ausfallen als es die wahlbörse aktuell prognostiziert (mit stand vom 17.02.: grüne 32-33%, cdu 27-28%)

    --------

    5. grobanalysen zu zwei kleinstparteien

    1. Volt

    bzgl. volt liegen zwei wichtige daten vor:

    • europawahl 2019: 0,7 % (bundesweit sowie auch im land bawü)
    • bürgerschaftswahl hamburg 2020: 1,3%

    bei der kommunalwahl in nrw - sept. 2020 - konnte die partei in einzelnen städten über 5 % für sich gewinnen. relativ unbekannt ist aber, welche stimmenanteil sie auf dem sogen. "paltten land" verbuchen kann.

    ich schätze, dass volt in bawü landesweit (deutlich) unter 1 % bleiben wird, auch weil die partei lediglich in 44 von 70  wahlkreisen wählbar ist.

    2. klimaliste

    noch schwieriger gestaltet sich eine einschätzung der klimaliste.

    einige daten aus den kommunalwahlen in bayern und nrw 2020:

    • düsseldorf 0,9 %
    • erlangen 3,9 %
    • kempten 5,1 %
    • köln 2,0 %
    • nottuln (nrw) 4,2 %

    diese daten legen nahe, dass die klimaliste auf dem flachen land erolgreicher sein könnte als in einem rein urbanen umfeld. das wiederum könnte für einen achtungserfolg in bawü sprechen.

    ein ergebnis über 1 % liegt somit im bereich des realistischen.

    3. vermutung

    volt und klimaliste könnten einander ergänzen. der eine part ist in den städten erfolgreicher, der andere part eher in den ländlichen strukturen.

    volt richtet sich dabei primär an junge wähler, die klimaliste operiert prinzipiell auch generationsübergreifend. beide füllen - vor allem auch in bawü - einen teil jener lücken, die die einstige alternative die grünen bei der eigenen etablierung unbeaufsichtigt zurück gelassen hat. in den worten von joachim raschke gesprochen: "der integrationssog des politischen systems" löste die grünen so sehr von ihrer urbasis wie er ihre ursprünglichen politischen zielvorvorgaben verwässerte.

    überaus deutlich wird an der stelle die politikwissenschaftlerin ursula münch von der münchner bundeswehruniversität in einem interview mit dem swr: ...der größte Erfolg der Klimaliste war die Sensibilität der Grünen für dieses Thema Klimagerechtigkeit - was ja deutlich mehr ist als nur Umweltpolitik und Klimapolitik. Also die Grünen daran zu erinnern, dass es die Notwendigkeit zur Klimagerechtigkeit gibt, Klimapolitik in größeren Zusammenhängen zu betrachten. sie stellt damit den grünen gleichsam ein armutszeugnis aus.

  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - 1. Analyse der Kleinstparteien

    Eckhart, 18.02.2021 11:36, Antwort auf #2
    #3

    Kleine Ergänzung zur Klimaliste:

    SONNTAG, 07. FEBRUAR 2021

    Baden-WürttembergParteitag der Klimaliste fällt aus technischen Gründen aus

    https://www.n-tv.de/regionales/baden-wuerttemberg/Parteitag-der-Klimaliste-faell t-aus-technischen-Gruenden-aus-article22344812.html

    Es gibt kein Wahlprogramm, denn der Landes-Wahlparteitag fiel ins Wasser. Nebenbei: Ein Vorteil des Einstimmen-Wahlsystems in BW ist: Ein Kandidat einer Kleinstpartei tritt in meheren Wahlkreisen an. Hauptsache 75 von meist um ca. 180 000 Wahlberechtigten unterschreibt. Eine wahrhaft gigantische Hürde. Aber jede Wahlkreisbasis stimmt autonom die Kandidat*innen ab. So kann die Klimaliste antreten ohne Wahlprogramm und ohne Landesparteitag.
    Im Vorstand sind 4 von 6 zurückgetreten, denn die 4 zurückgetretenen wollten nicht zur Wahl antreten, weil sich Grüne, SPD und Linke in ihren Wahlprogrammen zum Paris 1,5° Ziel ausdrücklich bekannt haben. Und denen wollten diese 4 Vorstände nicht die Prozente wegnehmen, weil Ziele wichtiger als Liste sei.
    Diese 4 Kandidieren übrigens selber, teilweise sogar in mehreren Wahlkreisen, stehen also auf dem Wahlzettel, machen aber keinen Wahlkampf für sich und rufen dazu auf die Chancenreichen Parteien zu wählen.

    Der Rumpfvorstand tritt natürlich auch an und hofft auf ein respektables Ergebnis.
    Was die allgemeine Bevölkerung von dem tohuwabohu mitgekriegt hat? Unklar. Manche werden die sicher wegen des Themas und des Namens wählen, auch wenn das die Position des Klimaschutzlagers im Parlament sicher schwächen wird.
    Ja, ich sehe die Klimaliste als Wundertüte an. Sher schwer einzuschätzen.

    Ist ähnlich wie bei der AfD und ihren Wählern. Einge der Regierungsbeteiligungen der Grünen resultieren aus den starken Ergebnissen der AfD und das es dann keine Mehrheiten ohne Grüne gibt. Stimmen für die AfD stärken also häufig die Machtposition bzw. -Option der Grünen. Auch z.B. in BW: Die AfD hatte 2016 ihr West-Rekordergebnis mit 15,1%. Damit blieb die CDU dann knapp hinter den Grünen und Kretschmann MP. Vermutlich hätten wir den Wolf (CDU) als MP, wenn die AfD nicht so stark abgeschnitten hätte (Hätte hätte Fahrradkette).



  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - 1. Analyse der Kleinstparteien

    gruener (Luddit), 18.02.2021 21:48, Antwort auf #3
    #4

    bislang waren meinerseits ja die us-demokraten der mit abstand beste favorit auf den fragwürdigen titel "dämlichste partei auf erden". (quasi unangefochten der stete kandidat für die jährlichen (partei-)politischen darwin-awards) womöglich muss ich diese einschätzung demnächst korrigieren. die klimaliste scheint die us-amerikaner klar zu toppen.

    über die vier zurück getreteten verstandsmitglieder möchte ich mich nicht weiter äußern. diese personen fallen eindeutig in die rubrik "herr, wirf hirn vom himmel!"

    wie man einen virtuellen parteitag im vorfeld einer wichtigen landtagswahl versemmeln kann, ist mir auch ein rätsel. selbst eine unbedeutende firma wie die hiesige hat eine software auf lager, mit der man unproblematisch parteitage durchführen kann. (sogar die grünen wissen davon ein liedchen zu singen) es handelt sich dabei um die software PRO:KONS (prognose- und konsensfindung), deren "pro"-part wahlfieber ist.

  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - keine Analyse der größten Partei

    gruener (Luddit), 19.02.2021 01:51, Antwort auf #4
    #5

    ... das wäre ja auch fast so wie eulen nach athen tragen.

    *******

    soeben bei der titanic entdeckt....

  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - keine Analyse der größten Partei

    Mirascael, 19.02.2021 12:38, Antwort auf #5
    #6

    Hmmm, also ich könnte mir ja trotz allem einen Durchmarsch der Grünen vorstellen aufgrund des <s>Führer</s> äh Amtsbonus für Kretsche.

    Mensch Grüner, kannst Du eventuell mal das strikethrough-Tag für das Forum aktivieren?

  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - keine Analyse der größten Partei

    gruener (Luddit), 19.02.2021 22:30, Antwort auf #6
    #7

    Hmmm, also ich könnte mir ja trotz allem einen Durchmarsch der Grünen vorstellen aufgrund des <s>Führer</s> äh Amtsbonus für Kretsche.

    ... und bedingt durch eine nicht wirklich charismatische gegenkandidatin.

    ich hege jedoch den einen oder anderen zweifel, ob das minus bei der afd (zurück zur cdu?!) oder auch das antreten diverser kleinparteien, die eher von den grünen absaugen werden, bei den aktuellen umfragen bisher in gänze entsprechend "eingepreist" ist. (ausnahme: insa)

    anders ausgedrückt:

    der bundesweite trend bzgl. cdu/cdu entspricht etwa den ermittelten werten von anfang 2016.

    die zufriedenheit mit der landesregierung ist hoch.

    die grünen haben m.e. ihr potenzial in bawü ausgeschöpft

    *****

    frage daher:

    zu zuvor einige vorbemerkungen:

    die cdu wird stimmen von der afd zurückgewinnen. dennoch liegt sie weiterhin in den umfragen auf höhe ihres ergebnisses von 2016

    die grünen werden stimmen an die kleinstparteien abgeben. dennoch legen sie in umfragen um mind. 3 % zu.

    die spd hat prozentual quasi den boden erreicht. weiter nach unten geht es kaum.

    die linke wird nicht groß zulegen - ebenso die fdp.

    wenn nun aber die afd etwa 5 % verliert, die cdu dennoch stagniert und die grünen um mind. 3 % zulegen (obgleich sie ebenfalls etwa 3 % an die kleinstparteien abgeben dürften), bedeutet dies, dass minimum 5 % der wählenden von der cdu zu den grünen abwandern.

    ist das wirklich realistisch?

  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - keine Analyse der größten Partei

    gruener (Luddit), 19.02.2021 22:33, Antwort auf #6
    #8

    Mensch Grüner, kannst Du eventuell mal das strikethrough-Tag für das Forum aktivieren?

    ob dieses feature für das hiesige forum verfügbar ist, weiß ich nicht.

    ich hake aber einmal nach.

  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - keine Analyse der größten Partei

    Mirascael, 21.02.2021 20:15, Antwort auf #7
    #9

    Hmmm, also ich könnte mir ja trotz allem einen Durchmarsch der Grünen vorstellen aufgrund des <s>Führer</s> äh Amtsbonus für Kretsche.

    ... und bedingt durch eine nicht wirklich charismatische gegenkandidatin.

    ich hege jedoch den einen oder anderen zweifel, ob das minus bei der afd (zurück zur cdu?!) oder auch das antreten diverser kleinparteien, die eher von den grünen absaugen werden, bei den aktuellen umfragen bisher in gänze entsprechend "eingepreist" ist. (ausnahme: insa)

    anders ausgedrückt:

    der bundesweite trend bzgl. cdu/cdu entspricht etwa den ermittelten werten von anfang 2016.

    die zufriedenheit mit der landesregierung ist hoch.

    die grünen haben m.e. ihr potenzial in bawü ausgeschöpft

    *****

    frage daher:

    zu zuvor einige vorbemerkungen:

    die cdu wird stimmen von der afd zurückgewinnen. dennoch liegt sie weiterhin in den umfragen auf höhe ihres ergebnisses von 2016

    die grünen werden stimmen an die kleinstparteien abgeben. dennoch legen sie in umfragen um mind. 3 % zu.

    die spd hat prozentual quasi den boden erreicht. weiter nach unten geht es kaum.

    die linke wird nicht groß zulegen - ebenso die fdp.

    wenn nun aber die afd etwa 5 % verliert, die cdu dennoch stagniert und die grünen um mind. 3 % zulegen (obgleich sie ebenfalls etwa 3 % an die kleinstparteien abgeben dürften), bedeutet dies, dass minimum 5 % der wählenden von der cdu zu den grünen abwandern.

    ist das wirklich realistisch?

    Der Amtsbonus ist schon gigantisch, und dann noch das Tränendüsen-Drama (nicht abwertend gemeint) mit seiner Herzallerliebsten, ich halte Hinzugewinne der Grünen duchaus für realistisch.

    Ohne Kretschmann würde ich hingegen ein Abschmieren erwarten.

  • RE: Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 - keine Analyse der größten Partei

    gruener (Luddit), 21.02.2021 22:08, Antwort auf #9
    #10

    Der Amtsbonus ist schon gigantisch, und dann noch das Tränendüsen-Drama (nicht abwertend gemeint) mit seiner Herzallerliebsten, ich halte Hinzugewinne der Grünen duchaus für realistisch.

    Ohne Kretschmann würde ich hingegen ein Abschmieren erwarten.

    letzteres war bei der ob-wahl in stuttgart zu beobachten. ohne einen charismatischen kandidaten schafften es die grünen nicht einmal in die zweite runde. eine blamage.

    die wahl findet während einer weltweiten pandemie statt. wenn der spitzenkandidat und amtierende ministerpräsident wegen eines persönlichen dramas nicht voll zur verfügung steht (und womöglich auch künftig nur eingeschränkt seinen pflichten nachgehen kann), kann jeglicher mitleideffekt auch schnell nach hinten los gehen.

    zum amtsbonus schreibe ich später mehr. vorab nur so viel:

    die situation in bawü ist sehr speziell. die zwei spitzenkandidaten, um die sich alles dreht, gehören ein und derselben regierung an. im normalfall kommt der herausforderer aber nicht aus den reihen der regierung.

    *********

    edit:

    der stern merkt zu kretschmann an:

    Natürlich beklagt sich niemand laut, doch für die Grünen dürfte der Teil-Rückzug Kretschmanns aus dem Wahlkampf im Südwesten eine Hiobsbotschaft sein, stellt er doch womöglich den neuerlichen Wahlsieg der konservativ-grünen Galionsfigur infrage. Dabei soll dieser das Signal setzen für das Superwahljahr, in dem die Grünen im Herbst zum zweiten Mal in ihrer Geschichte Regierungsverantwortung im Bund übernehmen, wenn möglich gar erstmals den Kanzler respektive die Kanzlerin stellen wollen.

    https://www.stern.de/politik/deutschland/winfried-kretschmann--warum-sein-teil-r ueckzug-fuer-die-gruenen-im-superwahljahr-ein-schock-ist-30379840.html

    gänzlich aus der luft gegriffen sind solche überlegungen nicht.

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