Stephen Colbert präsentiert in vier Minuten die Highlights der gestrigen Debatte.
http://politicalwire.com/2015/11/12/in-case-you-missed-the-gop-debate/
Der Donald definiert sich schon seit Jahrzehnten als Gewinnertyp - das ist sein Markenkern, deshalb umfasst jede seiner Wahlkampfreden eine lange Liste von Umfragezahlen, die ihn alle als Alphatier dastehen lassen. Leider gibt es ein kleines Problem: In diversen aktuellen Umfragen (in Iowa und landesweit) ist er inzwischen hinter Ben Carson zurückgefallen. Jetzt reißt Trump der Geduldsfaden:
Auf CNN erwähnte er erneut, dass Carson seine wilden Teenager-Jahre als "pathologisch" beschrieben habe. Damit habe er sich selbst als unheilbar gestört charakterisiert, so Trump - ein Zustand wie der eines Kinderschänders.
"It's in the book that he's got a pathological temper," Trump told "Erin Burnett OutFront," speaking about Carson's autobiography. "That's a big problem because you don't cure that ... as an example: child molesting. You don't cure these people. You don't cure a child molester. There's no cure for it. Pathological, there's no cure for that."
http://edition.cnn.com/2015/11/12/politics/donald-trump-ben-carson-child-moleste r/
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Iowa am gestrigen Donnerstag stieß er ins gleiche Horn; neun Minuten lang zog er über Carson her, laut Umfragen der Kandidat mit den höchsten Beliebtheitswerten. Er trat vom Mikrofon zurück, um mit rudernden Armen zu demonstrieren, wie Carson einen Freund mit einem Messer attackiert haben will. Der ehemalige Neurochirurg sei entweder ein unheilbarer Irrer oder ein Lügner. Dem wankelmütigen Wahlvolk in Iowa gab er auch noch gleich einen mit:
How stupid are the people of Iowa? How stupid are the people of this country to believe this crap?
Ich kann nur empfehlen, sich den knapp neunminütigen Ausschnitt mal anzuschauen - sicher ein Wahlkampfauftritt der bizarreren Art, natürlich hochgeradig unterhaltsam (und in der Sache hat Trump ja nicht völlig unrecht, Carsons Wandel vom Saulus zum Paulus nach einem langen Gebet im Badezimmer ist tatsächlich eine Geschichte, die skeptische Fragen aufwirft):
https://www.youtube.com/watch?v=FI279UvRK9M
Großartig auch das Publikum hinter Trump: Hatten sie zu Beginn seiner Rede noch gestanden und Schilder geschwenkt, sitzen sie im oben verlinkten Teil der Rede nur noch bedröppelt da, schütteln die Köpfe oder grinsen unsicher; spärlichen Applaus gibt es nur noch, als Trump die anwesenden Journalisten als "Müll" bezeichnet. Der Angriff ihres Idols auf einen von den meisten von ihnen ebenfalls geschätzten Mitbewerber, der auch hier mit einem Kinderschänder verglichen wird, den man nur auf zwei Arten kurieren könne, durch Tod oder "die andere Methode", das Publikum wisse schon, was er meine, zwinker - das sorgt in republikanischen Gemütern offenbar für durchschmorende Synapsen und massive kognitive Dissonanz. Ebenso großartig, wie Oberclown Trump entrüstet ins Mikro fragt, wie tief das Land gesunken sein müsse, wenn einer wie Carson die Umfragen anführe. Wer den Ausbruch nicht anschauen, sondern lieber darüber lesen will (Ihr verpasst was!), wird hier fündig; immerhin gibt es ein Gif vom Donald, der wild an seinem Gürtel zerrt, als er Carsons jugendliche Messerstecherei nachzustellen versucht:
http://www.politico.com/story/2015/11/trump-slams-ben-carson-iowa-215819
Großes Kino, so sehen meine Gründe dafür aus, sich den republikanischen Vorwahlwahnsinn alle vier Jahre reinzuziehen.
Kevin Drum fasst zusammen:
I remember a lot of people wondering how Trump would handle things if the time came when he was no longer leading in the polls. I guess now we know. It's too much for his ego to stand, and the phenomenal self-discipline he's been showing recently is utterly shattered. Can you imagine what Trump would be like if he ever had a genuinely stressful job, like, um, you know?
POSTSCRIPT: For three months, all the other candidates have been shaking their heads and muttering, "I'm losing to this guy?" Now Trump knows how they feel. And I don't really blame any of them. Trailing either Trump or Carson is enough to make anyone start to doubt their own sanity.
TPM fragt:
Here's my question: Is calling the people of Iowa "stupid" while at a campaign rally in Iowa the sort of break-all-the-rules move that finally pushes Trump over the edge?
http://talkingpointsmemo.com/edblog/how-stupid-are-the-people-of-iowa
Ben Carson antwortete heute, vorhersehbarerweise mit christlichem Mitleid. Nun gut, wahrscheinlich haben er und seine Leute erst angefangen zu beten, nachdem sie sich mit High-Fives die Hände blutig geklatscht hatten, aber das verschweigt man den Medien wohl lieber:
"When I spoke with Dr. Carson about this yesterday how we should respond, you know he was so sad about it. He said: ‘Pray for him,’” Carson’s business manager, Armstrong Williams, told CNN Friday morning. “He feels sorry for him because he really likes Mr. Trump … To see him just imploding before our very eyes - it's just sad to watch.”
http://nymag.com/daily/intelligencer/2015/11/ben-carson-is-praying-for-donald-tr ump.html
Das ist politisch schon irgendwie dumm von Trump. Carson war gerade im Abstieg und Trump hatte beste Chancen, Iowa alleine mit Abwarten zu gewinnen. Diese Rede und etwas erbärmliche Show war zu viel für die Reublikanische Basis und deren einfachem Gut-Böse-Denken. Natürlich wissen da auch Viele, dass Carson ein Lügner und etwas irre ist, aber so darf man "einen Freund" - noch dazu so einen symphatisch trotteligen mit traurigen Hundeaugen - nicht öffentlich angreifen. Das könte Trump Iowa kosten, ev. auch Carson und va. Cruz dürfte sich freuen.
Interessanterweise kommen jetzt die anderen Kandidaten aus ihren Löchern, um Trump anzugreifen, obwohl sie Trump natürlich unendlich dankbar sind, gleichzeitig sich und Carson zur absolut ungünstigsten Zeit einen Tiefschlag zu versetzen. Gleichzeitig hat er die Leute aus Iowa faktisch als dumm bezeichnet (eine ebenso korrekte wie auch für ihn schädliche Wählerbeschimpfung) und ist während der Rede nicht auf Publikumsreaktionen und Verunsicherungen eingegangen. Er ist also doch ein schlechterer Komiker und Entertainer als Viele gedacht haben.
Es wird jetzt spannend zu sehen, wie die zweifellos dummen Leute aus Iowa reagieren: Solidarisieren sie sich mit dem pathologischen "child molester" und verhelfen ihm zum Sieg? Verzeihen sie Trumps Rant (wie so oft zuvor)? Oder kann es doch noch jemand schaffen, der bisher im sehr großen Abstand hinter den beiden Zweien gekrochen kam (Cruz oder Rubio?)
Unabhängig vom Ausgang in Iowa denke ich, dass Trump mit dem Auftritt sich und Carson etwas frühzeitig abgeschossen hat.
... Oder kann es doch noch jemand schaffen, der bisher im sehr großen Abstand hinter den beiden Zweien gekrochen kam (Cruz oder Rubio?)
Wenn sich nun doch heraus stellen sollte, dass die Iowaer nicht ganz so dumm sind, wie Trump glaubt, und falls der Hahnenkampf zwischen ihm und Carson tatsächlich nur Verlierer zurück lassen sollte, dann kommen für den Sieg in Iowa vor allem zwei Personen infrage: Rubio und Cruz.
Marco Rubio belegte bei der letzten Umfrage in Iowa mit 13% den dritten Platz. Er gilt als der kommende Favorit des GOP-Establishments und auch bei Wahlfieber führt er mittlerweile das Feld an. Wie wanli bereits berichtete, war seine Strategie die, nicht zu früh in die Führungsrolle zu geraten, was die Gefahr des frühzeitigen "Verbrennens" mit sich bringen würde. Doch damit scheint es nun vorbei zu sein:
Marco Rubio’s days of flying under the radar are over.
The Florida senator now finds himself in the national spotlight thanks to a combination of a two standout debate performances, a subsequent rise in his poll numbers [realclearpolitics.com], and the flameouts and missteps of some of his key Republican presidential rivals.
While most campaigns yearn for this kind of attention and momentum, Rubio has been overtly cautious, keeping his head down to avoid peaking too soon or simply becoming the media’s flavor of the month — a status that implies a subsequent fall from favor. For a while his slow-and-steady approach drew criticism from could-be supporters. They wanted him more passionately engaged in the campaign, in part so they could gauge whether he is up to the rigors and scrutiny associated with a White House bid.
Now, whether he likes it or not, Rubio is considered a leading contender for the nomination. And the biggest names in politics have taken notice.
(EDIT: Habe gar nicht bemerkt, dass der Arktikel schon einen Monat alt ist, aber er erscheint mir immer noch hochaktuell.)
Auf dem 4. Platz in der Iowa-Umfrage liegt mit 11% Ted Cruz. Er plant, die von Trump und Carson abfallenden Wähler für sich zu gewinnen und am Ende im Duell mit einem moderaten Kandidaten der Konservative Vertreter zu sein.
His theory that he will inherit Trump and Carson’s support if the outsiders deflate is too simplistic since both Trump and Carson have appeal across the ideological spectrum of the GOP. So is his schematic of the Republican race as coming down to two candidates, one representing the conservatives (him) and someone representing the moderates.
http://www.politico.com/magazine/story/2015/11/get-over-it-ted-cruz-is-a-real-th reat-for-the-nomination-213351 [TedCruzkonservativ]
Bei Politico sehen sie in ihm eine reale Bedrohung für die Nominierung und auch bei uns scheint die Bereitschaft, Cruz zu verkaufen, deutlich gesunken zu sein.
Ich sehe es ähnlich wie Ihr beiden, bin mir allerdings nicht sicher, wie schnell es mit Carsons Umfragezahlen bergab gehen wird. Ich denke nicht, dass ihm Trumps Angriffe groß schaden werden; im Grunde verhöhnt Donald ja nicht nur ihn als Person, sondern die zentrale Glaubensmaxime der Evangelikalen allgemein - die plötzliche Neugeburt des Sünders als "born again Christian".
The Iowa GOP is heavily dominated by evangelicals, and they love them some of that old time Ben Carson. Trump, by contrast, apparently doesn't understand evangelicals even slightly. I suppose he doesn't run into them much in New York developer circles. For example, here's part of yesterday's attack on Ben Carson:
"He goes into the bathroom for a couple of hours and he comes out and now he's religious," Trump said. "And the people of Iowa believe him. Give me a break. Give me a break. It doesn't happen that way. It doesn't happen that way....Don't be fools, okay?"
But this is precisely how evangelicals think it happens. Trump is bluntly insulting every evangelical in the audience with this show of temper. He just doesn't get it, and it's driving him nuts.
Nun zu den Konsequenzen für die Caucuses in Iowa:
Oder kann es doch noch jemand schaffen, der bisher im sehr großen Abstand hinter den beiden Zweien gekrochen kam (Cruz oder Rubio?)
Bis zur Abstimmung Anfang Februar sind es noch zweieinhalb Monate. Ich hab mir mal die Umfragezahlen in Iowa zweieinhalb Monate vor den Vorwahlen 2008 und 2012 angeschaut, direkt dahinter dann jeweils das tatsächliche Wahlergebnis:
15. Oktober 2007:
1) Romney 25,8 -> 2) 25,2
2) Giuliani 15,6 -> 6) 3,4
3) Thompson 15,2 -> 3) 13,4
4) Huckabee 9,8 -> 1) 34,4
5) McCain 8,6 -> 4) 13
6) Paul 3,6 -> 5) 9,9
http://www.realclearpolitics.com/epolls/2008/president/ia/iowa_republican_caucus -207.html
15. Oktober 2011:
1) Romney 21,7 -> 2) 24,5
2) Cain 18 -> vor Jahresende ausgestiegen
3) Perry 16,3 -> 5) 10,3
4) Bachmann 12,3 -> 6) 5
5) Paul 12 -> 3) 21,4
6) Gingrich 5 -> 4) 13,3
7) Santorum 4 -> 1) 24,6
8) Huntsman 1,7 -> 7) 0,6
Die letztendlichen Gewinner lagen also zu einem mit dem heutigen vergleichbaren Zeitpunkt abgeschlagen auf Platz 4 beziehungsweise 7. Es hat schon seinen Grund, dass auch ein Bobby Jindal (der in den Umfragen in Iowa derzeit auf einen Schnitt von 3,3 kommt) noch nicht das Handtuch geworfen hat - viel schlechter als Santorum vor vier Jahren steht er auch nicht da. Statt lange über Umfragen zu brüten, sollte man sich lieber fragen, wer einen engagierten Wahlkampf betreibt, gut zum Profil der Wähler in Iowa passt, prominente Unterstützer hat und Organisationsstrukturen schafft, die sicherstellen, dass aus Fans auch Wähler werden. Die lokale Zeitung Des Moines Register schreibt:
[O]rganization is the key to caucus success. Organization means not just attracting supporters, but identifying them, grabbing hold of them, and making absolutely certain that they show up for you on caucus night.
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Derweil trafen sich die Demokraten gestern zur zweiten Fernsehdebatte. Sie endete sieben Minuten früher als geplant - das sagt schon einiges.
http://www.politico.com/blogs/live-from-des-moines/2015/11/cbs-democratic-debate -length-215892
Ich habe sie nicht gesehen, aber wohl auch nicht viel verpasst. Ein Eindruck:
Clinton was certainly well above the “acceptable” level. She was, as usual, well-prepped and demonstrated thorough knowledge of policy. She practiced Frontrunner 101 a few times, emphasizing how much all three Democrats agreed and how far off the mark all the Republican candidates are (in her view, certainly shared by all Democrats watching). She once again showed her basic debate skills, whether it was pivoting to what she wanted to talk about or her trick of having her voice rise at the end of an answer (without, I should say, sounding as if it’s a gimmick).
Martin O’Malley had a couple of good moments, especially in taking a shot at Donald Trump (earning a rapid response and therefore earn a little attention for a candidate starved for it). But he still has a nasty case of governoritis, constantly giving dull answers about “what I did in my state” rather than talking about what he would do in the White House.
And Bernie Sanders hasn’t expanded his range at all. Democrats love hearing him talk about greed and fraud and Wall Street, but he’s not going to convince a majority of them to vote for him on that alone, and to me at least it’s not at all clear he’ll even move the party in his direction on his core issues. It’s only been two debates, and he’s already in danger of sounding stale.
But again, maybe it was just a challenge on this night to bring our attention to U.S. issues, when viewers are haunted by the massacre in Paris.
Hier der 538-Liveblog zur Veranstaltung:
http://fivethirtyeight.com/live-blog/cbs-second-democratic-debate-2016-president ial-election/
Dort auch Trumps Tweet zur Debatte, respektvoll wie gewohnt:
Hillary and Sanders are not doing well, but what is the failed former Mayor of Baltimore doing on that stage? O'Malley is a clown.
Am Vorabend der Debatte hatte Clinton übrigens mehr Wahlempfehlungen von Politikern aus der eigenen Partei zusammengehamstert als jeder andere Kandidat der GOP oder der Demokraten seit mindestens 1980:
Clinton has amassed a higher share of intra-party support before the Iowa caucuses than any presidential candidate since 1980, as far back as our data goes.
Mal schauen, was sich die Medien einfallen lassen, um da noch Spannung reinzubringen. Gut, dass wir uns den Markt geschenkt haben.
Bin gespannt ob Donald daraus was macht. Ist doch eine Steilvorlage
"√Tatsächlich ist das eigentliche Mastermind der Band, der 1972 geborene Jesse Hughes [tagesspiegel.de], ein höchst zwiespältiger Mensch: Anhänger der republikanischen Partei, für deren Politiker er Wahlkampfreden geschrieben haben soll, noch immer strammer Fan von Ronald Reagan und George Bush jr, neuerdings Unterstützer von Donald Trump, dem vielleicht am weitesten rechts außen agierenden Präsidentschaftkandiaten der USA für 2016."
http://www.tagesspiegel.de/kultur/eagles-of-death-metal-die-band-aus-dem-batacla n/12589040.html
Gut gesehen; ein Auftritt mit dem Bandmitglied sollte so richtig nach Trumps Geschmack sein. Würde sicherlich auch vielen gefallen; ob man grantelnde Evangelikale versöhnt durch den Schulterschluss mit den "Eagles of Death Metal", darf allerdings bezweifelt werden. ^.^
Ehrlich gesagt ist bei den Eagles of Death Metal viel zu viel Selbstironie im Spiel, um als republikanernahe oder pro-israelisch durchzugehen. Die Band besteht aus wechselnden Mitgliedern (nicht nur einem Bush- und Rumsfeld-Fan), die unterschiedliche Rolle spielen (ua. Extrem-Machos) und dabei nichts wirklich ernst nehmen, das besagt schon der Name, der Cross-Over-Stil und die sehr heterogene Fanbasis.
Es ist wohl eher so, dass die IS-Terroristen gehirngewaschene Tötungsroboter sind, denen es einfach nur um die maximale Tötungszahl von Menschen (unabhängig von Religion, Politik, Alter, Moral etc.) an einem Ort geht, den ihnen ein Oberguru vorgibt. Das lässt sich eigentlich nur von absoluten Volltrotteln politisch instrumentalisieren (z.B. von Söder).
Trump wird das wohl nicht retten, wie auch ein CNN-Artikel spekuliert, die Zusammenfassung auf Electoral Vote:
- Failure to fully commit to grassroots ground game
- May be unwilling to spend the time campaigning that winning Iowa will take
- Where will the money come from? Is Trump willing to spend hundreds of millions of dollars of his own fortune?
- Can he weather the establishment candidate, once one is settled upon?
- Hasn't really gotten much scrutiny—What is the story with the divorces and the bankruptcies?
- Has given very little money to charity—Not a good sign for someone who has no record of public service
- May not be willing to keep going when the going gets tough
- Paris attacks may cause voters to demand a serious leader, not a shouter
http://edition.cnn.com/2015/11/15/opinions/zelizer-can-trump-survive/index.html
http://www.electoral-vote.com/evp2015/Pres/Maps/Nov16.html#item-3
Das Gleiche gilt für Carson. Abgesehen davon, dass kein republikanischer Kandidat außenpolitische Erfahrung hat (ein extremes Plus für Clinton), ist er dabei noch hinter dem Wissensstand eines Zweitklässlers. Hier sein Interview nach den Paris-Attentaten (vorher stammelt Bush über die armen Christen in Syrien, weniger als 5% der Bevölkerung, die anders als Bush behauptet, zu 100% hinter Assad stehen):
Die Inkompetenz der Kandidaten ist zum Schreien komisch, wobei man da aus unterschiedlichen Gründen schreien kann...
Ehrlich gesagt ist bei den Eagles of Death Metal viel zu viel Selbstironie im Spiel, um als republikanernahe oder pro-israelisch durchzugehen. Die Band besteht aus wechselnden Mitgliedern (nicht nur einem Bush- und Rumsfeld-Fan), die unterschiedliche Rolle spielen (ua. Extrem-Machos) und dabei nichts wirklich ernst nehmen, das besagt schon der Name, der Cross-Over-Stil und die sehr heterogene Fanbasis.
Es ist wohl eher so, dass die IS-Terroristen gehirngewaschene Tötungsroboter sind, denen es einfach nur um die maximale Tötungszahl von Menschen (unabhängig von Religion, Politik, Alter, Moral etc.) an einem Ort geht, den ihnen ein Oberguru vorgibt. Das lässt sich eigentlich nur von absoluten Volltrotteln politisch instrumentalisieren (z.B. von Söder).
Trump wird das wohl nicht retten, wie auch ein CNN-Artikel spekuliert, die Zusammenfassung auf Electoral Vote:
- Failure to fully commit to grassroots ground game
- May be unwilling to spend the time campaigning that winning Iowa will take
- Where will the money come from? Is Trump willing to spend hundreds of millions of dollars of his own fortune?
- Can he weather the establishment candidate, once one is settled upon?
- Hasn't really gotten much scrutiny—What is the story with the divorces and the bankruptcies?
- Has given very little money to charity—Not a good sign for someone who has no record of public service
- May not be willing to keep going when the going gets tough
- Paris attacks may cause voters to demand a serious leader, not a shouter
http://edition.cnn.com/2015/11/15/opinions/zelizer-can-trump-survive/index.html
http://www.electoral-vote.com/evp2015/Pres/Maps/Nov16.html#item-3
Das Gleiche gilt für Carson. Abgesehen davon, dass kein republikanischer Kandidat außenpolitische Erfahrung hat (ein extremes Plus für Clinton), ist er dabei noch hinter dem Wissensstand eines Zweitklässlers. Hier sein Interview nach den Paris-Attentaten (vorher stammelt Bush über die armen Christen in Syrien, weniger als 5% der Bevölkerung, die anders als Bush behauptet, zu 100% hinter Assad stehen):
Die Inkompetenz der Kandidaten ist zum Schreien komisch, wobei man da aus unterschiedlichen Gründen schreien kann...
Edit: Ich möchte das mit den Zweitklässlern zurücknehmen. Die können in der Regel auf Fragen antworten und erzählen keine völlig erstunkene Lügengeschichten über Chinesen in Syrien.
Man sucht ja immer nach Anzeichen, wie sich das Rennen entwickeln wird; vor einer knappen Woche hatte ich mir zwei Indikatoren erhofft, die mir sehr aussagekräftig erschienen:
Wer wissen will, ob Cruz die Caucuses in Iowa gewinnen wird, tut meiner Meinung nach besser daran, King und Vander Plaats im Auge zu behalten, als sich nach irgendwelchen Umfragezahlen zu richten.
Schneller als gedacht hat sich nun besagter einflussreiche (und sehr konservative) Abgeordnete Steve King aus Iowa für Ted Cruz erklärt: Dieser sei die Antwort auf seine Gebete, endlich eine starke Führungspersönlichkeit zu finden; King rufe die Einwohner Iowas auf, ihrer "Pflicht für Gott und Vaterland" nachzukommen und für Cruz zu stimmen.
https://www.youtube.com/watch?v=Pdiq9oOSRss
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The Atlantic führt Tonnen von Beispielen dafür auf, dass Umfragen zu Vorwahlkandidaten, die Monate vor dem Urnengang durchgeführt werden, nicht allzu aussagekräftig sind. Man überlegt, warum das so sein mag, und erläutert, dass das Phänomen nicht neu sei, auch wenn die Medien gern den Eindruck einer neuen Unübersichtlichkeit oder eines neuerdings besonders irrationalen Wahlvolkes erweckten.
http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2015/12/the-front-runner-fallacy/413 173/
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Die GOP entdeckt derweil ihre Begeisterung für Huntingtons "Clash of Cultures": Man habe die noch von George W. Bush sorgfältig geübte Unterscheidung zwischen Dschihadisten und der Mehrheit der Muslime aufgegeben, geißele dafür die Demokraten für ihre angeblich übervorsichtige (d.h. feige) Wortwahl. Außerdem versuchen die Präsidentschaftskandidaten selbstredend, sich gegenseitig zu überTRUMPfen - der Donald ruft etwa dazu auf, die Schließung von Moscheen zu diskutieren.
nymag.com/daily/intelligencer/2015/11/return-of-republican-islamophobia.html
Hier ein Artikel, der dieses Narrativ und die Überzeugung, ISIS habe Paris angegriffen, da man so die westlichen Werte habe treffen wollen, zurückweist - für alle an den Anschlägen vom vergangenen Freitag Interessierten eine interessante Lektüre, wie mir scheint.
Wahlfieber, originally a platform from the German-speaking world, offers (user-based) forecasts on elections worldwide - using political prediction markets without applying any algorythm.
Germany / Austria / Switzerland
All national and state elections as well as selected local, mayoral and party elections
Europe
Almost all national elections as well as selected presidential, regional and local elections and votes.
USA
All presidential, senatorial and house elections (including mid-term and most presidential primaries/caucusses) as well as important special and state elections.
UK
All national and state elections as well as important special, local and mayoral elections and votes.
Worldwide
National elections - including Australia, Canada, Israel, Japan, New Zealand, etc.
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