Außerdem muss ein Präsident schon mal was sagen dürfen, wenn ein Milliardär und Politiker seines Landes das Volk verhetzt und quasi zu Gewalt gegen eine ganze Religion aufruft. In Deutschland wäre das strafbar (Strafrahmen 3 Monate bis 5 Jahre Haft).
Natürlich darf und soll er das! Aber die Frage bleibt: Cui bono?
Cui bono?
Hillary Clinton?
Interessant finde ich, dass, abgesehen von einigen konkurrierenden Kandidaten, kein Partei-Offizieller der GOP Trump hart kritisiert, wohl aus Angst,Trumpwürde als Unabhängiger kandidieren, mit Schmutz/ Geld zurückschlagen oder sie vor laufenden Kameras beißen. Dabei ruiniert Trump hier mehr als nur einen Präsidentschaftswahlkampf, der inzwischen eh für die GOP verloren ist. Eine Partei-Spaltung würde die Senatsmehrheit mit Sicherheit und wahrscheinlich auch die Kongreßmehrheit beenden.
Die gemeinsame Haßfigur Obama ist Geschichte, Hillary eignet sich dafür nur sehr begrenzt. Bislang konnte man Rassismus, Antikommunismus und Islamfeindlichkeit hübsch auf Obama projizieren (schwarz, kommunistisch und "Muslim"), jetzt werden Wählerschichten zu Feinden erklärt, die die Mehrheit stellen, das kann sich Trump leisten, aber nicht die Partei. Trotzdem begibt sich die GOP in eine bizarre devote Abhängigkeit von Trump.
Zunächst mal scheint Trump sich selbst zu helfen: Zwei Drittel aller Republikaner unterstützen einer aktuellen Umfrage zufolge seinen Vorschlag, keine Muslime mehr in die USA einreisen zu lassen.
https://politicalwire.com/2015/12/09/most-gop-voters-favor-trumps-proposal-on-mu slims/
Clintons Leute versuchen derweil in der Tat, Trump zum Repräsentanten der wahren GOP zu stilisieren - natürlich auch, um sämtlichen GOP-Politikern einen entsprechenden Geruch anzuhängen.
https://politicalwire.com/2015/12/09/clinton-ties-gop-field-to-trump/
Und schließlich wäre eine Trump-Kandidatur als unabhängiger Präsidentschaftskandidat vermutlich das Ende aller konservativen Träume von einer Rückeroberung des Weißen Hauses; manche Senatoren und Abgeordnete der GOP sollen eine solche Möglichkeit allerdings erstaunlich positiv sehen - sie glauben angeblich, dass dann mehr rechte Wähler an die Urnen strömen und ihre eigene Wiederwahl damit wahrscheinlicher wird.
https://politicalwire.com/2015/12/09/why-the-gop-will-fight-trump-to-the-end/
Fast wäre es passiert - Wanli, der Trumps Wahlchancen lange eher kritisch beurteilt hatte, hatte sich in letzter Zeit doch etwas beeindruckt gezeigt von Donalds Stehvermögen. Dieser Post wird mal wieder Argumente dafür liefern, dass Trump eben doch eher ein interessantes Phänomen ist, an der wahlurne - wenn es wirklich zählt - aber eher enttäuschen wird.
Jonathan Bernstein (ein Guter) zeigt schonungslos auf, welchen Vorteil Trump bislang gegenüber der Konkurrenz hatte: Er sei 33 Mal so häufig in Nachrichtensendungen erwähnt worden wie etwa der ebenfalls recht formidable Ted Cruz. Eine solch einseitige Berichterstattung werde es aber in den kommenden Wochen und Monaten nicht mehr geben, dieser (riesige) Vorteil des Donald werde schrumpfen. Zudem sei natürlich zu vermuten, dass es gerade die Omnipräsenz in den Medien sei, die sich auch auf Trumps Umfragezahlen positiv auswirke - viele Befragten ist möglicherweise im Moment nur der Donald wirklich ein Begriff; auch das werde sich aber ändern.
http://www.bloombergview.com/articles/2015-12-08/trump-attack-on-muslims-is-a-lo sing-bet
Der britische Spectator (konservativ, aber auf britische und nicht amerikanische Art - deutlich klüger und differenzierter also) stößt ins gleiche Horn: Trump sei ein Tote-Katzen-Kandidat, der immer dann, wenn er das Bedürfnis nach Medienaufmerksamkeit verspüre, eine tote Katze auf den Tisch werfe und damit alle Aufmerksamkeit auf sich ziehe. So etwa kürzlich, als eine Umfrage erschien, die Cruz in Iowa vor Trump sah. Prompt ließ dieser den Vorschlag vom Stapel, keine Muslime mehr einreisen zu lassen - womit er sicherstellte, dass die für einen Narzisten wie ihn wenig schmeichelhaften Zahlen größeren Widerhall in den Medien fanden. Kurzfristig erfolgreich, urteilt der Spectator, aber langfristig zum Scheitern verurteilt, weil der Kandidat einfach immer krasseren BS absondern müsse, um das Scheinwerferlicht auf sich zu lenken.
In any case, how does Trump top this? What fresh spectacular can he pull-off? Anything after this is going to seem small beer and feebly unimaginative. And since outrage is Trump’s currency is follows that his campaign is soon liable to be subject to the laws of diminishing returns. He’s heading for a crash. [...]
[T]he problem with the dead cat strategy is that it offers only momentary relief. It doesn’t answer the problems that necessitated its deployment in the first place. And Trump doesn’t answer those problems because he cannot answer them.
http://blogs.new.spectator.co.uk/2015/12/donald-trump-throws-a-dead-cat-onto-the -table/
Die Washington Post hatte im November eine Umfrage aus Iowa veröffentlicht, die Trump nur bei 15% sah - hinter Carson, Rubio und Undecided. Der Grund: Die WaPo hatte die Angaben der Befragten übergewichtet, wenn sie angaben, schon einmal an einem republikanischen Caucus teilgenommen zu haben. Manche Beobachter glauben, Trump werde Scharen von neuen Wählern an die Urnen locken (wie einst Obama); die Wapo ist da skeptischer, sieht in vielen Trump-Fans eher Stammtischhelden, die an einem vermutlich erneut eisigen Februarabend genau das tun werden, was sie auch 2012 oder 2008 getan haben - zuhause bleiben. Behält die Zeitung recht, dann sind Trumps Zahlen aus den übrigen Umfragen (die meist einfach abfragen, ob der / die Befragte zu wählen gedenke) vermutlich zu hoch.
Ich muss die wöchentliche Plauderei über den Stand der Dinge, die 538 veröffentlicht, wohl nicht mehr groß bewerben - wie immer informativ und unterhaltsam. Man widmet sich diesmal vor allem Iowa und New Hampshire - möglichen Ergebnissen und deren Auswirkungen auf die folgenden Vorwahlen. Fazit:
micah: To close: To win the nomination, do you have to win either Iowa or New Hampshire?
natesilver: The short answer is “no.” The medium-length answer is “yes, unless you’re the establishment’s leading hope despite not winning either state.” Usually, some candidate who’s acceptable to party elites wins Iowa or New Hampshire, if not both — and then the party consolidates around him and makes his path easier. Other party-backed alternatives drop out, meanwhile. But if, say, Carson wins Iowa and Trump wins New Hampshire, the party certainly isn’t going to give up the fight.
harry: Right. [...] If any one of the “acceptable” candidates wins Iowa or New Hampshire, then you have to win there to win. If only “unacceptable” candidates like Carson or Trump win there, then the eventual nominee doesn’t have to win Iowa or New Hampshire.
http://fivethirtyeight.com/features/what-if-ted-cruz-wins-iowa/
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Derweil erklärt der republikanische Abgeordnete Devin Nunes, warum er früher als sehr konservativ galt, heute aber nicht mehr - die Basis sei nicht nur nach rechts gerückt, sondern konservative Wähler seien anders als früher mehrheitlich nicht mehr mit konkreten Gesetzesvorhaben beschäftigt, sondern mit radikalem Nonsens.
“I used to spend ninety per cent of my constituent response time on people who call, e-mail, or send a letter, such as, ‘I really like this bill, H.R. 123,’ and they really believe in it because they heard about it through one of the groups that they belong to, but their view was based on actual legislation,” Nunes said. “Ten per cent were about ‘Chemtrails from airplanes are poisoning me’ to every other conspiracy theory that’s out there. And that has essentially flipped on its head.” The overwhelming majority of his constituent mail is now about the far-out ideas, and only a small portion is “based on something that is mostly true.” [...]
Nunes is no lefty. But he'd like to actually pass conservative legislation instead of wasting his time fending off nutballs. That makes life pretty tough for a Republican these days. They may be in the majority, but until they do something about their out-to-lunch faction they're not going to get much done.
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Politikwissenschaftler Seth Masket (auch immer lesenswert) zeigt auf, welche essenziellen, aber von den Medien kaum beachteten Organisationen letztendlich erfolgreiche Kandidaten insbesondere in den Caucusstaaten aufbauen, um am Wahltag die Nase vorn zu haben:
One of the more important tasks for campaigns at this point is organizing for the caucus states. Unlike primaries, caucuses require a good deal of coordination ahead of time. You want to identify your supporters and make sure they show up, but you also need to be sure they understand the rules of a caucus. This is not a small thing. Caucuses have procedures, deliberations, and multiple voting processes that can take several hours or more. And one of their tasks is to select people for subsequent county and state conventions. It's important to pick people who understand these processes and are willing and able to show up at all the subsequent events.
http://www.psmag.com/politics-and-law/the-campaign-youre-not-seeing
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Mein persönlicher Tipp: Cruz gewinnt Iowa. Da passt einfach sehr viel - das Profil des Kanidaten, sein bis dato ziemlich fehlerloser Wahlkampf, die prominenten Fürsprecher im Staat und mittlerweile auch die Umfragezahlen. Wenn Cruz da keinen kapitalen Bock mehr schießt, sehe ich ihn als Sieger.
Was New Hampshire angeht, fehlt mir noch dieses klare Bauchgefühl. Viel schwieriger vorherzusagen in dieser Saison, anders als 2012, als eher Iowa die große Unbekannte war, Romney (der letztendliche Sieger) dagegen in New Hampshire schon lange vor dem Urnengang klarer Favorit war.
Mein persönlicher Tipp: Cruz gewinnt Iowa. (...)
Was New Hampshire angeht, fehlt mir noch dieses klare Bauchgefühl.
Ja, bei Iowa tippe ich auch auf Cruz, wobei die Bedeutung von Iowa maßlos überschätz wird. Bei NH wage ich zu prognostizieren, dass weder Cruz noch Trump gewinnen und es sehr knapp wird.
In Großbritannien haben innerhalb von 24 Stunden fast 400 000 Menschen eine Petition unterschrieben, die Donald Trump die Einreise verwehren möchte:
Ja, bei Iowa tippe ich auch auf Cruz, wobei die Bedeutung von Iowa maßlos überschätz wird.
Ich glaube nicht, dass Iowas Bedeutung überschätzt wird. 2012 katapultierte Iowa nicht nur einen in anderen Staaten praktisch unbekannten Nobody (Santorum) in die Rolle als Romneys gewichtigsten Widersacher, sondern der Staat warf eine andere Kandidatin (Bachmann) direkt aus dem Rennen und bestätigte die Aussichtslosigkeit der Kandidatur eines weiteren (Perry). Dass Santorum (oder vier Jahre zuvor der ihm in mancherlei Beziehung nicht unähnliche Huckabee) sich dann über den Verlauf der gesamten Vorwahlsaison nicht durchsetzen konnte, lag mMn nicht an Iowa per se, sondern daran, dass beider Wählerbasis in der republikanischen Partei eben zu klein war (fast nur Evangelikale) und dass sie arm wie Kirchenmäuse waren; ein Santorum wurde von Romney auch durch dessen massive Fernsehattacken niedergerungen.
Würde Cruz Iowa gewinnen, wäre er in einer weit besseren Position als Huckabee und Santorum - mit einer breiteren Wählerkoalition im Rücken und richtig viel Geld auf dem Konto, findet derzeit beispielsweise auch Chris Cillizza von der Washington Post:
Cruz's money is also what separates him from other candidates who secured the "most conservative candidate in the primary" mantle. Mike Huckabee and Rick Santorum both won the Iowa caucuses — more on Cruz and Iowa below — but were unable to capitalize on that win or sustain their support because they had so little money. Cruz is the best case scenario for those who want to see a movement conservative nominated — he's of the conservative movement but has the fundraising ability of an establishment Republican. [...] Cruz has begun his ascent up the national polls at just about the right time. (The race will go into deep freeze from around next week through the beginning of 2016.) His campaign is perfectly positioned to make him the last man standing. Believe it.
EDIT: Gerade gesehen - Cruz hat jetzt auch Bob Vander Plaats hinter sich gebracht, Iowas wohl einflussreichsten christlich-konservativen Aktivisten, der einst Huckabee und Santorum unterstützte und beiden zum Sieg verhalf.
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538 veranstaltet mal wieder eine Diskussionsrunde, diesmal geht es um die Wahrscheinlichkeit einer Brokered Convention - eines Wahlparteitages also, vor dem kein Kandidat eine entscheidende (geschweige denn absolute) Mehrheit der Delegiertenstimmen hat.
natesilver: It requires two basic ingredients. First, Trump stays in the race, but hits a ceiling in his support. Anywhere from 20-35 percent of the vote or so would do. Second, the GOP establishment is torn between resigning itself to Ted Cruz and some other choice, most likely Marco Rubio.
Both of those things seem … entirely possible to me. [...]
harry: In other words, it requires three candidates sticking around long enough. Nate thinks it’s Cruz, Rubio, and Trump. I think Cruz is the most important here, but it could be Cruz, Rubio, and dare I say Christie.
micah: Yeah, Cruz seems to be the main ingredient for a contested convention; you could see him not playing ball with the establishment to stop Trump.
http://fivethirtyeight.com/features/republican-brokered-convention-donald-trump/
Zum gleichen Thema:
http://www.electoral-vote.com/evp2015/Pres/Maps/Dec11.html#item-1
https://newrepublic.com/minutes/125579/gop-may-brokered-convention-its-going-gre at
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Eine politische Strömung, die sich vor Freude kaum einkriegt über Trumps oft genug rassistische Sprüche, ist die White-Power-Bewegung:
In a wide-ranging Politico report, leader after leader after leader of white supremacist groups, young and old alike, stated without equivocation, that Donald Trump has caused more momentum to swing their way than any person or event in recent history.
Don Black, the founder of Stormfront, which is far and away the most popular white supremacist site on the net, said his web traffic surges every time Donald Trump speaks, that radio listeners and callers have spiked, and that he’s helping white supremacists build a movement that will last far beyond this campaign cycle.
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EDIT: Derweil sichert sich Rubio weiter schwerreiche Unterstützer - in finanzieller Hinsicht hat sich seine Kampagne in den letzten Wochen wirklich sehr gut entwickelt.
http://thehill.com/blogs/ballot-box/presidential-races/262823-wealthy-nc-donor-a rt-pope-backs-rubio
Der Guardian berichtet über Cruz- ähm- eher illegales Data Mining. Er nutzt Millionenfache Facebook-Daten, aus denen psychologische Profile erstellt wurden, logischerweise ohne Wissen der Nutzer (falls sich mal jemand fragt, was mit seinen Facebook-Daten passiert...). Aus Cruz Sicht und der der Firma ist alles völlig legal, Datenschützer meinen:
“What it essentially means is there is no one regulating campaigns’ privacy data and security practices,” he said. “So it means you have a wild west, where the campaigns can do whatever they want and get away with it.”
In Deutschland hätte Cruz jetzt wohl Ärger, in den USA wird es keine Sau interessieren. Ist natürlich ein enormer Vorteil z.B. gegenüber Trump, seine psychopathischen Wähler so genau zu kennen. Andererseits braucht Trump die Daten nicht, weil er ebenso bekloppt ist wie seine potentiellen Wähler.
Zu Iowa: Natürlich hat die Vorwahl Auswirkungen auf Kandidaten, deren Geisteskrankheit oder -Haltung darauf schließen lassen, dass sie Iowa gewinnen müssen, um überhaupt eine Chance zu haben. Also meist evangelikale Spinner. Aber Kandidaten wie Rubio, Bush, Christie und Kasich können da ruhig mit dem 3. oder 4. Platz abschneiden, ohne ihre Chancen maßgeblich zu verschlechtern. 2008 hatte Mc Cain mit 13% den vierten Platz belegt und ist doch Kandidat geworden. Beim alten Bush lag Iowa zweimal daneben, einmal 1980, als er kein Kandidat (1. Platz) wurde (sondern Reagan) und einmal als er Kandidat wurde (1988, 3.Platz in Iowa).
Und Cruz hat noch lange nicht gewonnen, wenn er Iowa gewinnt und in NH 2. wird.
Edit: Harry's Prognose eines Dreikampfes Cruz, Rubio und Christie finde ich doch etwas gewagt. Der affairengeplagte Christie hat in seinem Heimatstaat eine Zustimmungsrate von 33%. Bis vor kurzem hat er bei Debatten wegen schlechten Umfragen noch am Katzentisch gesessen, zudem gilt er als viel zu links für seine Partei UND: Er hat Obama umarmt (in der GOP ein Kapitalverbrechen). Das wäre in etwa so, als ob die CSU Sarah Wagenknecht als Parteivorsitzende nominieren würde.
http://www.electoral-vote.com/evp2015/Pres/Maps/Dec11.html#item-8
Zu Iowa: Natürlich hat die Vorwahl Auswirkungen auf Kandidaten, deren Geisteskrankheit oder -Haltung darauf schließen lassen, dass sie Iowa gewinnen müssen, um überhaupt eine Chance zu haben. Also meist evangelikale Spinner. Aber Kandidaten wie Rubio, Bush, Christie und Kasich können da ruhig mit dem 3. oder 4. Platz abschneiden, ohne ihre Chancen maßgeblich zu verschlechtern. 2008 hatte Mc Cain mit 13% den vierten Platz belegt und ist doch Kandidat geworden. Beim alten Bush lag Iowa zweimal daneben, einmal 1980, als er kein Kandidat (1. Platz) wurde (sondern Reagan) und einmal als er Kandidat wurde (1988, 3.Platz in Iowa).Und Cruz hat noch lange nicht gewonnen, wenn er Iowa gewinnt und in NH 2. wird.
Nun, wenn Du in Iowa gewinnst, ist es praktisch sicher (oder fällt Dir ein Gegenbeispiel ein?), dass Du zu den zwei oder drei Kandidaten gehören wirst, die die Präsidentschaftskandidatur unter sich ausmachen - Du wirst zu den Playoffs zugelassen, um mal Sportmetaphorik zu bemühen. Das macht Dich noch nicht zum Meister, aber ist halt eine Voraussetzung. Gleiches gilt erfahrungsgemäß für den Sieger von New Hampshire (der wie von Dir erwähnt vorher in Iowa nicht berauschend abgeschnitten haben muss). Bislang war es seit Einführung des modernen Vorwahlsystems Anfang der Siebziger (bei den Republikanern) halt immer so, dass entweder der Sieger von Iowa oder der von New Hampshire dann die Schale geholt hat, um mal im Bild zu bleiben.
Der Guardian berichtet über Cruz- ähm- eher illegales Data Mining. Er nutzt Millionenfache Facebook-Daten, aus denen psychologische Profile erstellt wurden, logischerweise ohne Wissen der Nutzer (falls sich mal jemand fragt, was mit seinen Facebook-Daten passiert...). [...]
In Deutschland hätte Cruz jetzt wohl Ärger, in den USA wird es keine Sau interessieren.
Naja, Cruz hat das getan, was zahllose Unternehmen jeden Tag tun - die persönlichen Daten aus sozialen Netzwerken für Marketingzwecke zu nutzen. Und es war Barack Obama, der diesen Ansatz für den Wahlkampf nutzbar gemacht hat; Cruz folgt ihm da nur - wie überhaupt feststellbar ist, dass Cruz' Kampagne sich eng an Obamas anlehnt, nur halt mit völlig anderem ideologischen Hintergrund.
Consumer research firms do this kind of stuff routinely, so there's not really any big news here. And if there's anyone at fault, it's our old friend Facebook. Once again, they're allowing people to take advantage of the fact that Facebook's default settings open users up to this kind of harvesting. Very few people ever bother to change their defaults, and Facebook knows it.
As for Cruz, there are plenty of places to get information like this. I don't know if CA is one of the best or not. But every serious campaign does this kind of microtargeting. As Cruz explained last month, he's a big admirer of Barack Obama's 2008 campaign strategy—which just goes to show that there's at least one thing that Cruz and Obama agree about.
Bottom line: I don't think Cruz really did anything wrong here. Facebook probably did. Big surprise.
http://www.motherjones.com/kevin-drum/2015/12/dont-blame-ted-cruz-facebooks-sins
Edit: Harry's Prognose eines Dreikampfes Cruz, Rubio und Christie finde ich doch etwas gewagt. Der affairengeplagte Christie hat in seinem Heimatstaat eine Zustimmungsrate von 33%. Bis vor kurzem hat er bei Debatten wegen schlechten Umfragen noch am Katzentisch gesessen, zudem gilt er als viel zu links für seine Partei UND: Er hat Obama umarmt (in der GOP ein Kapitalverbrechen). Das wäre in etwa so, als ob die CSU Sarah Wagenknecht als Parteivorsitzende nominieren würde.
Keine Frage, dass Christie ein unwahrscheinlicher Kandidat wäre - die Gründe hast Du schon aufgezählt. Ich will aber drei Aspekte ergänzen, die für Christie sprechen:
1) Im HABITUS (nicht in der PROGRAMMATIK) ist er Trump gar nicht so unähnlich - der machohafte Macher, der sagt, wie es ist, selbst wenn es manchen nicht passt.
2) Im PERSÖNLICHEN KONTAKT mit Wählern (zum Beispiel bei seinen zahllosen Townhalls in New Hampshire) ist Christie ein Naturtalent; sein Publikum fühlt sich von ihm verstanden, schätzt ihn - zu Unrecht, wenn man Stimmen aus New Jersey glauben mag - als ehrlich ein; im Gegensatz zu Trump beherrscht er nicht nur den markigen Spruch, sondern auch die leiseren Töne:
https://www.youtube.com/watch?v=FdYMx7sycW4
3) In New Hampshire macht er unermüdlich Wahlkampf, hat die Unterstützung des einflussreichen Union Leaders; auch finanziell ist er noch halbwegs gut aufgestellt.
Ich könnte mir vorstellen, dass er in New Hampshire aus den genannten Gründen wirklich ne Chance haben könnte, gut abzuschneiden, auch wenn es nicht einfach wird, sich hier durchzusetzen aus den Gründen, die Du schon genannt hast. Mir stellt sich dann natürlich die Frage, wie es dann weiterginge: In den übrigen Vorwahlstaaten fallen Christies Stärken (die persönliche Interaktion mit Wählern) einfach deutlich weniger ins Gewicht, der Schwung aus einem guten Abschneiden in New Hampshire (wenn dieses Christie denn gelänge) könnte recht schnell wieder verflogen sein.
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Momentan wird in den amerikanischen Medien die Möglichkeit einer Brokered Convention ohne im Vorfeld klaren Vorwahlsieger rauf- und runterdiskutiert, was sich ja auch in unserer Diskussion über die angemessenste Marktfrage widerspiegelt. Diverse Kandidaten reagieren auf das Treffen wichtiger Parteibonzen, die kürzlich ja überlegt haben, wie man in einem solchen Fall wohl strategisch geschickt verfahren könnte.
http://www.politico.com/story/2015/12/ben-carson-rnc-washington-post-216674
Natürlich gibt es auch wieder den unvermeidlichen "Romney Porn" (Ross Douthat); Andeutungen und Gerüchte über angebliche Pläne, Romney einer tief zerstrittenen Partei in letzter Minute als Weißen Ritter zu präsentieren. Nun ja, Journalisten wollen auch leben.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt...
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EDIT: So weit sind wir schon: Marine Le Pen weist Vergleiche mit Trump emphatisch zurück.
Marine Le Pen, leader of France’s far-right National Front party, pushed back after Donald Trump compared her recent political success to his own, the New York Times reports.
Said Le Pen: “Seriously, have you ever heard me say something like that? I defend all the French people in France, regardless of their origin, regardless of their religion.”
https://politicalwire.com/2015/12/11/le-pen-doesnt-like-trump-comparison/
Vor gut einem Monat war hier Cruz' Werben um einflussreiche Strippenzieher in den konservativen Zirkeln Iowas ein Thema, ich hatte vermutet:
Wer wissen will, ob Cruz die Caucuses in Iowa gewinnen wird, tut meiner Meinung nach besser daran, King und Vander Plaats im Auge zu behalten, als sich nach irgendwelchen Umfragezahlen zu richten.
Seit letzter Woche hat Cruz sowohl King als auch Vander Plaats hinter sich und dies (und natürlich sonstige Wahlkampfaktivitäten des Texaners) wirkt sich auch auf die Zahlen in Iowa aus. Hier eine neue Umfrage, durchgeführt vom Des Moines Register - eine der angesehensten Erhebungen in den USA, in 538's Rating der Demoskopen immer mit Bestnoten bedacht.
A new Des Moines Register/Bloomberg poll, the most respected survey in Iowa politics, has Ted Cruz with a solid lead in the first-voting state. The Texas senator has 31 percent in the new survey, to Donald Trump's 21 percent, Ben Carson's 13 percent, Marco Rubio's 10 percent, and Jeb Bush's six percent.
In the last Register poll, in mid-October, Cruz was at 10 percent, meaning he has more than tripled his support in the last eight weeks. [...] The poll suggests Trump is in a holding pattern. He had 23 percent in an August Register poll, 19 percent in October, and has 21 percent now. He appears to be bouncing around in a limited range.
Alle Zahlen übersichtlich und mit Kontext auch hier:
http://www.electoral-vote.com/evp2015/Pres/Maps/Dec13.html#item-1
Schon vor der Veröffentlichung der Werte hatte Trump gepoltert:
"The Des Moines Register is the worst. They’re very dishonest." [...]
Trump lamented that “every time the Des Moines Register does a poll, I always do badly” and suggested the newspaper may be skewing its results.“It’s my opinion that they don’t do it properly,” he said of the polls, before adding: “Now I don’t know that they do that.”
As Ted Cruz continues to climb in the polls in Iowa. Donald Trump is getting nervous. He really wants to win Iowa because he is a winner. If he loses Iowa, he will become a loser and that could be the beginning of the end for him. The Washington Post has a list of six items that suggest Trump is not doing as well as he would like in Iowa.
- Trump slammed the Des Moines Register poll cited above before it was even released
- Trump has started attacking Ted Cruz, something he never did before
- Trump now calls himself an evangelical; previously he was a Presbyterian
- There were rows of empty chairs at last Trump rally in Iowa; that's never happened before
- Trump changed his mind about Iowans being stupid even though he rarely retracts anything
- He has made it clear that winning Iowa is very, very, very important; in fact, it's yuuuge
What happens when Trump gets worried, or worse yet, angry No one knows. Does he calm down and become more conventional or does he double down on being outrageous? We may soon find out.
[Cruz] won the top speaker award at both the 1992 U.S. National Debating Championship and the 1992 North American Debating Championship. In 1992, he was named U.S. National Speaker of the Year, and with his debate partner David Panton won Team of the Year. Cruz and Panton would later represent Harvard Law School at the 1995 World Debating Championship, losing in the semi-finals to a team from Australia. Princeton's debate team named their annual novice championship after Cruz.
Die Teilnehmer an beiden Debatten stehen nunmehr fest: Christie rückt ins Feld der Abenddebatte, an der Kinderveranstaltung davor nimmt nun auch Lindsey Graham teil.
Businessman Donald Trump, the front-runner for the nomination, will again be center stage flanked by retired neurosurgeon Ben Carson on his right and Texas Sen. Ted Cruz on his left, CNN announced Sunday. The six remaining participants in the prime-time contest will be Florida Sen. Marco Rubio, former Florida Gov. Jeb Bush, businesswoman Carly Fiorina, New Jersey Gov. Chris Christie, Ohio Gov. John Kasich, and Kentucky Sen. Rand Paul.
Four candidates -- former Arkansas Gov. Mike Huckabee, former Pennsylvania Sen. Rick Santorum, South Carolina Sen. Lindsey Graham and former New York Gov. George Pataki -- will appear in the first debate on Tuesday evening. [...]
CNN's debate, which will be held in Las Vegas and is the fifth of the primary season, is the first to use early-state polls as a way to make the main event in prime-time. Candidates must meet one of three criteria in polls conducted between October 29 and December 13 and recognized by CNN: an average of at least 3.5% nationally; at least 4% in Iowa; or at least 4% in New Hampshire.
Along with Christie, Fiorina and Kasich qualified for the primetime debate because of their New Hampshire average.
http://edition.cnn.com/2015/12/13/politics/republican-debate-gop-stage/index.htm l
Könnte lohnenswert sein - ich freu mich vor allem darauf, wie Cruz sicher gefordert sein wird, um Donald einerseits nicht unnötig zu reizen und andererseits nicht wie ein Opfer des Meister-Bullys zu wirken. Kleine Vorboten eines kommenden Konfliktes sind ja bereits zu vernehmen:
Cruz’s public face has been tested by a New York Times report that Cruz privately questioned Trump’s judgment. That prompted a rebuke on Twitter from Trump, who said: “Looks like [Cruz] is getting ready to attack. I am leading by so much he must. I hope so, he will fall like all others. Will be easy!”
http://thehill.com/homenews/campaign/263007-how-ted-cruz-plans-to-win
Gespannt bin ich auch auf Rubio, der in den letzten Wochen prominente (und finanziell potente) Unterstützer gewinnen konnte und ordentlich Geld in Fernsehwerbung steckt, aber über den Treffen mit Millionären und Senatoren den Wahlkampf selbst etwas zu vernachlässigen scheint, ganz im Gegensatz zu Cruz, der eher den traditionellen Wahlkampfstil pflegt. Rubio und Cruz gehen sich mittlerweile auch direkt an oder über ihre jeweiligen Helfershelfer - da könnten in der Debatte auch Funken fliegen. Dazu kommt noch, dass in New Hampshire diverse eher moderate Kandidaten eng beieinander liegen und jeder von ihnen sich von den übrigen absetzen will - am besten natürlich mit einem Sieg im Staat, aber auch der erste Platz unter den halbwegs Zurechnungsfähigen könnte Gold wert sein, da die Zurückgelassenen wohlmöglich ausscheiden werden - Grund genug für Bush, Kasich, Christie und Fiorina, möglicherweise auch Rubio, bei der Debatte was zu riskieren.
With less than two months until voting begins, some in New Hampshire's establishment see Christie as best-positioned to carry their presidential hopes out of New England. Christie has been a constant presence in New Hampshire for months, despite being largely ignored in national political circles, and has begun to pull in big endorsements.
"The excitement is with Governor Christie," said Jeb Bradley, the state Senate majority leader. Bradley endorsed Christie this month and said that among the experienced politicians running, "he represents the best chance to win."
Still, Bradley added, "Mr. Trump is pretty strong." [...]
Republican leaders are worried about more than Trump. Some are equally wary of Texas Sen. Ted Cruz, an uncompromising conservative deemed unelectable as president by some GOP leaders, ultimately siphoning off Trump's support.
Even if Christie's standing strengthens, it's unlikely he can clear the field before the primary. Kasich and Bush are largely staking their bids on New Hampshire, where they are spending significant time and money. Rubio has endeared himself to more mainstream Republicans despite being ushered into office as part of the 2010 tea party wave. His advisers believe he can pull support from a broader pool of voters than can the three governors. [...]
To Fergus Cullen, a former New Hampshire GOP chairman, the establishment candidates are "all so clustered that anyone can win that bracket."
Wahlfieber, originally a platform from the German-speaking world, offers (user-based) forecasts on elections worldwide - using political prediction markets without applying any algorythm.
Germany / Austria / Switzerland
All national and state elections as well as selected local, mayoral and party elections
Europe
Almost all national elections as well as selected presidential, regional and local elections and votes.
USA
All presidential, senatorial and house elections (including mid-term and most presidential primaries/caucusses) as well as important special and state elections.
UK
All national and state elections as well as important special, local and mayoral elections and votes.
Worldwide
National elections - including Australia, Canada, Israel, Japan, New Zealand, etc.
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