Die Kampagne der DEM - Klärungsbedarf

Beiträge 1 - 10 von 16
  • Die Kampagne der DEM - Klärungsbedarf

    PJ, 13.02.2024 21:30
    #1

    Hallo,

    ich verstehe den Sinn oder auch Unsinn der aktuellen demokratischen Kampagne nicht. In Ihr wirkt Joe Biden auf mich einfach nur verstrahlt.

    Den "strahlenden" Präsidenten gibt es als Maske, als Kaffeetasse, auf Plakaten und und und. Aber was bezweckt das?

    Wanli, drui und andere, könnt ihr mir den Hintergrund erläutern? Ich hoffe, es gibt einen.

    Hier ein visuelles Beispiel:

  • RE: Die Kampagne der DEM - Klärungsbedarf

    Wanli, 14.02.2024 20:32, Antwort auf #1
    #2

    Das Dark-Brandon-Meme: Bidenfans haben Anti-Biden-Memes von Trumpfans übernommen, sie kombiniert und damit Trumpmemes persifliert; Joes Wahlkampfteam hat sich das Motiv dann irgendwann zueigen gemacht.

    https://www.vox.com/culture/23300286/biden-dark-brandon-meme-maga-why-confusing- explained

    Das stellt natürlich nicht die eigentliche Bidenbotschaft an den Durchschnittswähler dar, sondern eher ein Zuckerli für die Basis und digital Natives...

  • RE: Die Kampagne der DEM - Klärungsbedarf

    PJ, 17.02.2024 22:06, Antwort auf #2
    #3

    Danke für deine Antwort, wanli.

    Ich verstehe nun den Hintergrund etwas besser. Was ich weiterhin nicht verstehe: Was hat sowas in einer wichtigen Präsidentschaftskampagne zu suchen? Wenn ich als politikaffiner Mensch sogar den Kopf schüttel, wie mag es da den unbedarften Wählern gehen? Biden wird wieder und wieder vorgeworfen, sein Gedächtnis ist nicht mehr das allerbeste (vorsichtig ausgedrückt) Meiner Meinung nach sind solch "verstrahlte" Präsidentenbilder Wasser auf die Mühlen der Republikaner.

  • Weitere Fragen

    Kritischer Analyst (!), 17.02.2024 23:58, Antwort auf #3
    #4

    Die Antwort von Wanli überzeugt natürlich nicht wirklich. Es könnte sich auch einfach um einen weiteren senilen Anfall gehalten haben, bei dem Biden aus Vergesslichkeit wirklich die gegnerische Propaganda für bare Münze genommen hat.

    An dieser Stelle wäre es doch mal ganz nett, wenn die großen Experten Wanli und drui uns ihr geballtes Wissen mal vor Augen führen, in dem sie folgende wichtige Fragen beantworten:

    1. Wann wird Biden ausgetauscht und durch wen? Michelle Obama? Zieht Hussein im Hintergrund bereits die Fäden?

    Emerson hat hier z.B. schon mal Polls veröffentlicht, wo alternative Kandidaten abgefragt werden, erstaunlicherweise schneiden diese noch schlechter als Biden ab.

    Demnach würde John (wie wir bereits aus fast allen Umfragen wissen) Biden mit 45 - 44 besiegen.

    Harris wurde mit 43 - 46 gegen John verlieren.

    Newsom würde mit 36 - 46 gegen John verlieren.

    Und last but not least würde Whitmer mit 33 - 45 gegen John verlieren. Das verwundert hingegen nicht, ist die Corona Hexe Whitmer doch eine der fürchterlichsten und schlechtesten Governeure in der Geschichte der USA.

    2. Wie will man dem amerikanischen Volk das vermitteln? Das die Demokraten quasi die Demokratie (die Vorwahlen) aushebeln und ein Kandidat von Bidens Gnaden eingesetzt wird? (Das wäre ja die einzige Möglichkeit wenn Biden auf seine Delegierten verzichtet und die dann jemand anders wählen)

    3. Oder glaubt ihr wirklich ernsthaft Biden hält bis November durch? Ich meine 2020 ging das ja noch wegen Corona ganz gut ihn im Bunker während des Wahlkampfes wegzusperren, aber jetzt? Geht er dann überhaupt in die Debatten mit John oder verweigert er diese wie jetzt schon Interviews beim Super Bowl?

  • RE: Die Kampagne der DEM - Klärungsbedarf

    Wanli, 18.02.2024 10:06, Antwort auf #3
    #5

    Wenn ich als politikaffiner Mensch sogar den Kopf schüttel, wie mag es da den unbedarften Wählern gehen? Biden wird wieder und wieder vorgeworfen, sein Gedächtnis ist nicht mehr das allerbeste (vorsichtig ausgedrückt) Meiner Meinung nach sind solch "verstrahlte" Präsidentenbilder Wasser auf die Mühlen der Republikaner.

    Na, ob so viele Menschen die Meme- Kultur des Internets verfolgen respektive ernst nehmen? Von Trump zirkuliert in dieser Hinsicht so viel, ähm, Exaltiertes und selbst das wird ihm voraussichtlich nicht schaden - auch nicht die digitalen Sammelkarten, die er seit einiger Zeit vertickt:

    https://www.itp.net/emergent-tech/donald-trump-announces-99-nft-trading-cards

    Die letzte Edition feierte seinen "Mugshot":

    https://www.collecttrumpcards.com/

    Wenn das (wie ich glaube) praktisch keine Auswirkungen auf das Wahlergebnis hat, dann sollte das auch für die Bidenmemes gelten, die ja ursprünglich auch nicht von den professionellen Wahlkämpfern erdacht wurden, sondern von irgendwem an der Basis.

    Und dass die eigene Parteibasis auch mit Spaß in den Wahlkampf zieht, ist jetzt sicher auch kein Nachteil. Insofern würde ich das alles nicht so hoch hängen...

  • Presidential Greatness

    drui (MdPB), 19.02.2024 18:02, Antwort auf #5
    #6

    Da schließe ich mich an, Online-Parteiwerbung wird in den USA sehr gezielt und individualisiert eingesetzt, und ergänze:

    a) Ich glaube nicht, dass Biden als Kandidat ausgetauscht wird und ich glaube nicht, dass Trump als Kandidat ausgetauscht wird. Wie soll das auch gegen deren Willen geschehen, wenn sie jeweils 90% + X der Deligiertenstimmen gewinnen und auf den Parteitagen nominiert werden?

    b) Umfrageergebnisse sagen wenig aus so lange vor dern Wahlen im November. Umfragen über andere potentielle Kandidaten, die eine Mehrheit der Amerikaner nicht kennt, sagen noch weniger aus.

    c) Die Zeit wird aber bereits sehr sehr knapp (bzw. ist abgelaufen) für Drittkandidaten und Überaschungskandidaten. Sollte Biden krankheitsbedingt aufgeben, wäre die Vizepräsidentin der natürliche Ersatz für die Amtsgeschäfte und auch für die Kandidatur. Biden hätte aber auch einen Einfluss auf seine Deligierten, er könnte denen nach Absprache mit hochrangigen Demokraten auch einen anderen Kandidaten oder eine andere Kandidatin empfehlen. Es dürften dann womöglich weder die politisch völlig unerfahrene Michelle Obama noch ein ambitionierter Governor werden, sondern eher ein erfahrener Politiker oder eine erfahrene Politikerin als Übergang für vier Jahre. Wer weiß, vielleicht sogar eine Hillary Diane Rodham Clinton (76)?

    d) Von Verschwörungstheorien halte ich nichts. Wäre Biden dement und regierungsunfähig, dann müsste er sofort die Amtsgeschäfte abgeben, die Demokraten würden nicht noch ein Jahr warten wollen. Er scheint mir aber arbeitswilliger zu sein als alle republikanischen Abgeordneten im House zusammen, jedenfalls laufen die Regierungsgeschäfte der Bidenadministration fast geräuschlos, vielleicht hat er (anders als Trump) einfach die besseren Leute eingestellt. Zu dieser Zeit hatte Trump praktisch sein gesamtes Kabinett ein bis zweimal ausgetauscht. Bei Biden ist bislang lediglich der Arbeitsminister auf eigenen Wunsch ausgeschieden und der "größte Skandal" war, dass der Verteidigungsminister seine Prostatakrebserkrankung nicht an die große Glocke gehängt hat. Bei Trump sind innerhalb von vier Jahren 24 Minister gegangen (worden), mehr als die Hälfte hat sich in ethisch fragwürdiger Weise verhalten (Reisekosten, Unternehmensbeteiligungen, Investments), es gab alleine drei Verfassungsschutzminister, vier Innenminister, vier Justizminister, vier Verteidigungsminister und drei Gesundheitsminister. Er hat halt nur die besten eingestellt.

    e) Ich bleibe dabei: Biden ist aktuell der ideale Kandidat für die Demokraten. Nicht weil das Volk in liebt, aber er hat (neben Trump und Obama) den höchsten Bekanntheitsgrad aller Politiker, er lässt sich schlecht so abgrundtief verteufeln bzw. sexistisch oder rassistisch herabwürdigen, wie es die Republikaner mit Clinton und Obama geschafft haben. Man kann ihn lächerlich machen und bemitleiden, aber schlecht hassen. Und am Ende verliert dann der Kandidat, der am meisten gehasst wird.

    Die Sektion für Präsidenten und Exekutivpolitik der American Political Science Association hat ihre 525 Mitglieder zur "Greatness" von Präsidenten befragt (Skala von 0 (Misserfolg) bis 100 (großartig)). Wie schneidet wohl der MAGA-Präsident auf dieser MAG-Skala ab?

    Ist schon eine Leistung für Trump, noch hinter James Buchanan zu landen. Der war maßgeblich für den amerikanischen Bürgerkrieg verantwortlich und nicht nur physisch fast blind, sondern auch politisch.

    https://www.brandonrottinghaus.com/uploads/1/0/8/7/108798321/presidential_greatn ess_white_paper_2024.pdf

  • RE: Presidential Greatness

    Wanli, 19.02.2024 20:06, Antwort auf #6
    #7

    Ich stimme Dir weitgehend zu; Biden den "idealen Kandidaten" zu nennen geht mir etwas zu weit. Prinzipiell könnte ich mir bessere vorstellen, aber einen Wechsel bekommt man jetzt nicht mehr (ohne verheerendes Chaos) hin, denke ich. Wer das Pro und Contra eines solchen (mMn kaum durchführbaren) Wechsels des Spitzenkandidaten diskutiert sehen mag, wird hier fündig:

    https://talkingpointsmemo.com/edblog/no-ezra-klein-is-completely-wrong-heres-why

    Diese Listen der Historiker und Politikwissenschaftler sind natürlich immer spannend und die Trias an der Spitze ist doch schön ausgewogen - ein Republikaner, ein Demokrat, ein Unabhängiger. Frage mich allerdings schon, warum Kennedy so weit oben und Nixon SO weit unten stehen...

    EDIT

    Du hast natürlich insofern recht, als JEDER mögliche Kandidat der Demokraten von den rechten Desinformationsschleudern sofort zum Gottseibeiuns erklärt würde - Jesus Christus, Ronald Reagan, jeder...

    EDIT 2

    Um alle Seiten zu Wort kommen zu lassen: Hier fordert Nate Silver einen Strategiewechsel oder Rückzug Bidens:

    https://www.natesilver.net/p/its-time-for-the-white-house-to-put

  • RE: Presidential Greatness

    drui (MdPB), 20.02.2024 14:01, Antwort auf #7
    #8

    Um alle Seiten zu Wort kommen zu lassen: Hier fordert Nate Silver einen Strategiewechsel oder Rückzug Bidens:

    https://www.natesilver.net/p/its-time-for-the-white-house-to-put

    Dazu die Antwort der Electoral-Vote-Profs:

    "But he's losing now and there's no plan to fix the problems...": This sort of thing has come up before, in contexts other than pieces about Nate Silver. We hate, hate, hate political "analysis" that begins with the presumption that [Politician X] or [Campaign Y] is too shortsighted/stupid/lazy/whatever to understand and/or do anything about [obvious problem Z].

    Nate Silver is not sitting in on meetings at the White House, or at Biden campaign headquarters, or anywhere else. He has no idea what plans might, or might not, exist. However, we can tell you this: Joe Biden has been a high-level politician for half a century. He is surrounded by political operatives who have reached the pinnacle of their profession, and who between them literally have millennia of experience. Just because Silver does not agree with how the campaign is being run, or just because he doesn't see what the plan is, does not mean there is no plan. To assert otherwise is either dishonest or ignorant. (...)

    Also, we can assure you there are Democrats who really and truly believe that Biden offers the party's best chance at victory, and aren't just saying so because they have no choice. Rep. Jim Clyburn (D-SC) is one. Sen. Bernie Sanders (I-VT), interestingly enough, is another.

    https://www.electoral-vote.com/evp2024/Items/Feb20-2.html

    Das ist eben auch ein Punkt, der oft vernachlässigt wird. Die Dems fürchten einen Bürgerkrieg um die Nachfolge von Biden, der sicher kein Progressiver ist, aber auch nach Bernies Ansicht die Mitte der Partei verkörpert und progressive Themen sowie Personen in seine Adminstration aufgenommen hat.

    Was ich mit "idealer Kandidat" meinte: Biden ist nicht "ideal" was sein Alter, seine Physis, seien Überzeugungskraft, seine innovativen Ideen, seine Außenpolitik und seine Volksnähe angeht. Aber er ist aktuell der beste Kandidat, den die Dems gegen Donald Trump aufstellen können. Er wirkt ausgleichend auf seine Partei, moderiert gut, ist gelassen, man verzeiht ihm Fehler (die er seit Jahrzehnten altersunabhängig begeht), er wirkt authentisch und ist berechenbar. Die USA braucht eine grundlegende Reform von demokratischem System, Sozialsystem und Gesellschaft, aber nicht jetzt. Biden hat das Chaos der Trump-Admistration aufgeräumt, ist dabei die demokratischen Institutionen langsam wieder zu stärken, hat die Wende bei der Coronapandemie geschafft (in der Trump wegen Dummheit und Ignoranz Zigtausende Bürger hat sterben lassen) und frühzeitig ein Konjunktur- und Infrastrukturpaket durch den Kongress gebracht, was jetzt die US-Wirtschaft zur am stärksten wachsenden aller Industriestaaten gemacht hat. Das Paket ist zudem ein Riesenkonjunkturprogramm für erneuerbare Energien (worin die Ampel seit Jahren versagt). Nun ist Biden kein Superman und seine Erfolge sind schlicht die seiner Angestellten, er hat gut eingestellt (mit Ausnahme des Justizministers) und ausgewogen moderiert, darin ist er besser als Obama. Wenn er Trump noch einmal besiegt, könnte der folgende Präsident oder die folgende Präsidentin in ruhigerem Fahrwasser dann dringend nötige Reformen anstoßen, die aktuell unmöglich sind gegen eine undemokratische, durchgeknallte republikanische Partei, die einem Diktatoren huldigt.

  • RE: Presidential Greatness

    Wanli, 20.02.2024 18:34, Antwort auf #8
    #9

    Das kann ich schon alles nachvollziehen. Sicher, wenn irgendwelche Journalisten flott einen Artikel in die Tasten hacken, Kandidat XY müsse jetzt unbedingt A, B und dann C tun, sonst sei er geliefert, dann sollte man sich wie EV vor Augen halten, dass Politprofis 24/7 über Wahlkampfstrategie brüten und dabei auf deutlich mehr Ressourcen zurückgreifen können. Im Herbst 2007 gab es auch hier im Forum Stimmen, Obama müsse doch endlich etwas tun, sonst sei der Zug abgefahren, der Kandidat aber wartete ab - und zündete erst Mitte November beim Jefferson-Jackson-Dinner in Desmoines die letzte Raketenstufe, die ihn perfekt getimt zum Caucussieg trug: seitdem Anschauungsunterricht für Wahlkämpfer jeder Couleur.

    Trotzdem kann man zumindest befürchten, dass sich momentan ein ungünstiges Bild von Biden verfestigt, das später nicht mehr auszulöschen ist - das des überforderten Greises halt. Hillary Clinton hatte auch reichlich politische Erfahrung und hochkarätige Berater; trotzdem wurden nicht nur handwerkliche Fehler gemacht, sondern es blieb beim Wahlvolk das Bild der arroganten Streberin hängen, welches gar nicht mal so zutreffend gewesen sein soll, aber sicher (neben anderen, zum Teil auch nicht von ihr zu verantwortenden Faktoren) zu ihrer knappen Niederlage beitrug.

    Alle Professionalität reicht eben manchmal nicht, um ein negatives Zerrbild zu korrigieren - auch Mitt Romney, Jeb Bush oder Rick Perry auf Seiten der Republikaner können davon ein Lied singen...

    Das heißt nicht, dass Bidens Situation aussichtslos wäre; der Donald hat weiß Gott seine eigenen Imageprobleme; aber ein gewisses Bauchgrummeln verspüre ich persönlich schon. Naja, Augen zu und durch; Team Biden sieht ja angeblich die bevorstehende State-of-the-Union-Rede als Gelegenheit, die Öffentlichkeit an Joes Stärken zu erinnern...

    What we're hearing: Biden's SOTU address played well last year — he seemed agile and riffed about the GOP and Social Security. Officials close to him, needing a repeat triumph, will spend hours on everything from the text to his physical preparation to exploit the prime-time moment.

    • "Everyone around him is well aware — well aware — of the need to jack this campaign up," a source close to Biden said. "The only way to deal with the negative aftershocks of the special counsel's report [slamming Biden's age] is for the president to be out there, to be visible — to be strong of presence and strong of voice." […]

    Between the lines: Inside Biden's campaign, there's a belief that things are turning around — internal morale is up. But even some super-loyalists have lingering worries that it's all happening too slowly — and could be too late.
    https://www.axios.com/2024/02/19/biden-trump-age-state-union-election

    EDIT

    Hab den EV-Beitrag jetzt auch gelesen und SOTU wird dort auch erwähnt als möglicher Startschuss des Bidenwahlkampfs.

    Derweil künden Umfragen weiter von einem engen Rennen mit momentan etwas besseren Zahlen für Trump; die Ergebnisse bei tatsächlichen Wahlen lassen sich damit aber nur schwer in Einklang bringen. Im rubinroten Oklahoma gewann der GOP-Kandidat zwar eine Nachwahl, aber nur mit 50 zu 45 Prozent. Wie schon oft betont sind Nachwahlen immer speziell, aber es ist schon auffällig, wie stark Kandidaten der Demokraten durch die Bank abschneiden; ähnliches war schon vor den Midterms 2022 zu beobachten gewesen und auch damals hatten diese Zahlen in Widerspruch zu denen der Demoskopen gestanden. Das Ergebnis ist bekannt.

    https://www.newsweek.com/oklahoma-special-election-district39-republican-trump-1 869840

  • RE: Presidential Greatness

    drui (MdPB), 21.02.2024 14:10, Antwort auf #9
    #10

    Trotzdem kann man zumindest befürchten, dass sich momentan ein ungünstiges Bild von Biden verfestigt, das später nicht mehr auszulöschen ist - das des überforderten Greises halt.

    Das wird sich nicht ganz vermeiden lassen. Aber auch TV-Duelle sollten eine Rolle spielen, denen sich Trump wohl nicht verweigern kann. Die Erwarungshaltung ist dann, dass Biden nur stammelt und sich einnässt, während Trump wie gewohnt poltert. Das dürfte zu Überraschungen führen.

    Hillary Clinton hatte auch reichlich politische Erfahrung und hochkarätige Berater; trotzdem wurden nicht nur handwerkliche Fehler gemacht, sondern es blieb beim Wahlvolk das Bild der arroganten Streberin hängen, welches gar nicht mal so zutreffend gewesen sein soll, aber sicher (neben anderen, zum Teil auch nicht von ihr zu verantwortenden Faktoren) zu ihrer knappen Niederlage beitrug.

    Clinton wurde von Fox News über 20 Jahre konstant mit Hass überschüttet und zur perfekten Hassfigur aufgebaut, sie war praktisch immer eine kommende Kandidatin. Dazu kam, dass Trump zwar überall bekannt war, aber eben nur als trotteliger TV-Star, seine Gefährlichkeit wurde massiv unterschätzt, das ist jetzt anders. Und die Entwicklungen im mittleren Westen wurden komplett verschlafen, da haben ihre Berater schlicht versagt.

    die Ergebnisse bei tatsächlichen Wahlen lassen sich damit aber nur schwer in Einklang bringen. Im rubinroten Oklahoma gewann der GOP-Kandidat zwar eine Nachwahl, aber nur mit 50 zu 45 Prozent. Wie schon oft betont sind Nachwahlen immer speziell, aber es ist schon auffällig, wie stark Kandidaten der Demokraten durch die Bank abschneiden; ähnliches war schon vor den Midterms 2022 zu beobachten gewesen und auch damals hatten diese Zahlen in Widerspruch zu denen der Demoskopen gestanden. Das Ergebnis ist bekannt.

    Komplette Zustimmung, die Umfragen sind für die Tonne. Beispiel: 50% der Amerikaner glauben, dass Biden nicht der Kandidat der Demokraten wird. Die haben sich (noch) nicht mit der Realität abgefunden, auch ein Verdienst der Medien. Ein großer Teil der jungen Wähler, Progressive, Pazifisten, über den Massenmord an Zivilisten in Gaza Entsetzte, hoch verschuldete Studenten und auch viele Minderheiten sind enttäuscht von Biden und das können sie acht Monate vor der Wahl auch bequem sein, zwei Wochen vorher müssen sie sich überlegen, ob eine Trumpdiktatur, blanker Rassismus und völlig freie Hand für Natanyahu und Putin wirklich die bessere Alternative ist. Ich finde es ehrlich gesagt erschreckend, dass Nate Silver das entweder nicht erkennt ( was ich mir nicht vorstellen kann) oder seine eigene Agenda fährt und nun offen für Trump agitiert. Ein Profi kennt doch den Wert solcher Umfragen so lange vor der Wahl, wenn die Kandidaten noch nicht feststehen.

    Trump hat kein Programm und keine Themen. Bei Abtreibungen kann er nur verlieren, die "Sicherung der Südgrenze" (früher: Mauer vor Mexiko) hat er persönlich blockiert, bei Wirtschaftsthemen, Krankenversicherung etc. nehmen Trump und Republikaner Positionen ein, die sich gegen den Willen der Mehrheit stemmen. Gewerkschaften mobilisieren für Biden (was bei Clinton nicht der Fall war, die war ja auch eine Fetischistin des freien Weltmarktes). Diese Gewerkschaftsmacht ist sehr wichtig in Michigan, Wisconsin und Pennsylvania.

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