Baden-Würtemberg 2011

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  • RE: Diesmal klappt es nicht: Geissler

    retlow, 26.03.2011 18:02, Reply to #160

    Geissler freut sich gerade diebisch. Sein Ablenkungsmanöver klappt wenigstens hier im Forum.

    Wenn morgen in Baden-Württemberg DER Atombefürworter in unserem Land verliert, hat der Souverän gesprochen und dann wird es an der Regierung sein, die Show zu beenden und den Ausstieg zu vollziehen.

    Auch wenn die Baden-Württemberger noch so "toll" abstimmen, werden sie doch nicht die Atomlobby in Deutschland und anderswo in die Knie zwingen. Souverän hin, Souverän her.Yell Geißler hat meinen Respekt als Zoon Politikon, auch wenn er in Stuttgart die Machtfragen mit Geschick umging.

  • RE: Diesmal klappt es nicht: Geissler

    chessy, 26.03.2011 18:09, Reply to #158

    Wieso soll es die nicht geben? Mit dem Bundesverfassungsgericht klappt das doch auch. (Ich weiss, die werden von den Parteien ausgewählt, handeln danach aber weitgehend unabhängig.) Es gibt doch genügend Professoren, die nicht auf dem Gehaltszettel eines Energieerzeugers stehen oder Mitglied einer politischen Partei sind. Wenn Du das ganze aber im Fernsehen überträgst, wirst Du automatisch die Medienprofis bekommen.

    die fakten (wieviel kostet es wenn wir bis datum x aussteigen bzw. wieviel sparen wir uns eigentlich wenn wir uns einen gau und die atommüllkosten sparen)

    und dann ist es eben keine expertenentscheidung mehr sondern eine allgemeine

    z.b. sollen wir bis 1017 alle akw´s runterfahren wenn das den strompreis um 10% anhebt (fantasiezahlen) ?

    Wenn Du es auf den Strompreis reduzierst, würde es gehen. Aber wem wäre damit gedient, die eigenen Kernkraftwerke abzuschalten und dann den Atom-Strom aus dem Ausland zu beziehen? Wenn wir aussteigen, sollten wir damit auch eine Vorbildfunktion erfüllen und den Nachweis erbringen, dass wir unseren umweltfreundlichen Strom selbst produzieren können. Wenn das gelingt, brauchst Du eigentlich keine Volksabstimmung, denn da gehen dann alle mit.

  • RE: es hat schon mal geklappt_mit Gerhard Schröder

    retlow, 26.03.2011 18:59, Reply to #162

    Im Interview mit der Zeit diese Woche (Seite 21) legt Schröder für mich ziemlich eindrucksvoll dar, wie und warum es zum Atomausstiegskonsens (!) in seiner Regierungszeit kam. Er beginnt 1979, als er Juso-Chef war, beschreibt unergiebige Gespräche mit einer unkundigen Bundesumweltministerin Merkel  in den 90er Jahren  und erzählt von seinen politischen Möglichkeiten, die er gegenüber der Atomwirtschaft nutzte, und den rechtlichen Zwänge, denen er als Bundeskanzler ausgesetzt war.

    U.a. führt er aus: " Es gab vor allem bei den Grünen, aber auch in Teilen meiner Partei die Meinung: Konsens ist Nonsens.Das ist eine nette Formulierung, abe leider Quatsch, war immer meine Meinung... .gerade wegen all dieser Widerstände betrachte ich den Konsens der rot-grünen Koalition, aus der Atomenergie auszusteigen und in die erneuerbaren Energien massiv einzusteigen, als einen der größten Erfolge meines politischen Lebens."

    Das wirkliche Geheimnis seines Erfolgs war also die Herbeiführung von Konsens zwwischen unvereinbaren Positionen und Interessen. Schade, dass er dieses Geheimnis als Basta-Kanzler in der Arbeits- und Sozialpolitik konterkarierte.

  • Gernot Hassknecht kommentiert Rainer Brüderle

    carokann, 26.03.2011 20:46, Reply to #163

    http://www.youtube.com/watch?v=dOq_bIdS2EQ&feature=youtube_gdata

    "In jeder Familie gibt es diesen einen peinlichen Opa...

  • Jetzt ist er selbst so weit

    carokann, 26.03.2011 21:22, Reply to #164

    http://www.sueddeutsche.de/politik/baden-wuerttemberg-im-wahlkampf-manoever-auf- den-letzten-metern-1.1077671

    Eine ältere Frau mit goldenem Brillengestell wartet zehn Minuten, um Kretschmann die Hand zu schütteln: "Wenn er erst im Amt ist, hat er dafür bestimmt keine Zeit mehr", sagt sie.

    Ein Familienvater in Funktionsjacke beobachtet die Szene, seine Haare sind ordentlich zur Seite gescheitelt, seine Brille hat keinen Rand. Er sei Immobilienmakler, erzählt er. "Mein Vater hat mir früher mit Enterbung gedroht, wenn ich Grün wähle. Aber jetzt ist er selbst so weit."

    ...

    Kretschmann gibt sich bei seinem letzten Termin in Nürtingen nachdenklicher: "Die Leute haben genug von Mappus, aber sie haben vielleicht auch Bedenken. Letztlich kommt es darauf an, ob das Genughaben überwiegt." Dann stellt er sich mit zwei kleinen Kindern für ein Erinnerungsfoto auf und sagt den Schlusssatz seiner Kampagne: "Warten wir es einfach ab. Jetzt hat der Souverän das Wort."
  • RE: Jetzt ist er selbst so weit

    gruener (Luddit), 26.03.2011 21:25, Reply to #165

    Amen!

  • Er ist so weit

    carokann, 26.03.2011 21:36, Reply to #166

    Wer ist Kretschnann?

    http://www.derwesten.de/nachrichten/Der-Gruene-Winfried-Kretschmann-koennte-Gesc hichte-schreiben-id4468979.html

    Kretschmann zählt zum Urgestein der ökologischen Bewegung in Deutschland. Schon Ende der 70er Jahre protestierte er gegen die Atompolitik. 1980 pausierte er als Gymnasiallehrer für Biologie, Chemie und Ethik und zog mit fünf Parteifreunden in den Stuttgarter Landtag ein. Sechs Jahre später holte ihn Joschka Fischer ins hessische Umweltministerium. Nach vier Jahren Arbeit als Lehrer sitzt Kretschmann seit 1996 wieder im Stuttgarter Landtag, seit 2002 als Fraktionschef der Grünen.

    ...

    In den vergangenen Jahrzehnten seien die Grünen weit ins Bürgertum vorgedrungen, sagt Kretschmann. Viele Selbstständige seien unter ihren Anhängern, die sich beispielsweise im Maschinen- und Automobilbau für "grüne Produktlinien" starkmachten. Nach der Atom-Katastrophe in Japan können die Grünen auch mit ihrem zentralen Thema Energie punkten: Sie wollen vier AKW in Baden-Württemberg so schnell wie möglich abschalten.Von den Linken hat sich Kretschmann distanziert: "Ich bin aufgrund meiner linksradikalen Ausflüge während meines Studiums dagegen gefeit."

    http://www.tagesspiegel.de/politik/winfried-kretschmann-der-gruene-teufel/399090 6.html

    Überhaupt taugt Kretschmann zu vielem, nur nicht zum Feindbild des Bürgertums im Südwesten. Naturliebhaber und Wanderer, Mitglied im Kirchenchor und im Schützenverein – an seiner Lebensführung kann auch der konservativste CDU-Anhänger keinen Anstoß nehmen.

    Wahlkampfauftritt im oberschwäbischen Sigmaringen. In der Cafeteria des Josefinenstifts spricht der Grüne an diesem Tag vor 40 Zuhörern über Japan und die Folgen. Danach kommt ein älteres Paar auf ihn zu und sagt: „Den Trittin, den würden wir nicht wählen. Bei Ihnen überlegen wir uns das.“

    Tatsächlich ist Kretschmann eine Art grüner Gegenentwurf zu Trittin. Als er 1979 im Südwesten die Grünen mitgründete, tat er das „aus Liebe zur Natur, einer empathischen  Liebe zur Natur“, wie er sich erinnert. Leicht hatte er es in der Partei nie, die in ihrer Anfangszeit alles besser wusste, alles ändern wollte, und das sofort. Und der bis heute das eigene gute Gewissen manchmal wichtiger ist als der kleine Fortschritt im echten Leben. Den Realpolitiker („Realo“) Kretschmann nervt das so sehr, dass er die Politik sogar schon einmal aufgeben wollte.

    Seine Aversion gegen jeden Anflug von Radikalismus rührt aus seiner Zeit beim „Kommunistischen Bund Westdeutschlands“ (KBW), dem er als Student beitrat. Dort lernte er vor allem eines: dass Ideologen keinen Widerspruch ertragen und deshalb jede Form von Meinungsfreiheit zerstören. Nach dieser Erfahrung habe er sich „Machtfantasien abgewöhnt“, sagt Kretschmann.

  • RE: Er ist so weit

    gruener (Luddit), 26.03.2011 22:00, Reply to #167

    am besten gefällt mir seine mitgliedschaft im schützenverein. erfurt und winnenden lassen grüßen!

    also, fassen wir zusammen: erzkonservativ, naturliebhaber, überzeugt religiös und früher freiwillig in einer antidemokratischen partei. also der perfekte ländle-mp, ganz im geiste von filbinger.

    kein gegenentwurf zu trittin, eher sein rechter zwilling. (wobei, das unterstellt ja, dass trittin ein linker sein könnte. was für'n schmarrn!)

    mit typen wie kretschmann habe ich mich stets ohne besondren grund in die haare gekriegt, als ich noch bei den grünen aktiv war. ich sah in ihnen immer ein nahezu identisches abbild meines erzeugers. auch der war in seiner jugend freiwillig und voller überzeugung in einer antidemokratischen partei.

  • RE: Er ist so weit

    sorros, 26.03.2011 22:07, Reply to #167

    Wer ist Kretschnann?


    Überhaupt taugt Kretschmann zu vielem, nur nicht zum Feindbild des Bürgertums im Südwesten. Naturliebhaber und Wanderer, Mitglied im Kirchenchor und im Schützenverein – an seiner Lebensführung kann auch der konservativste CDU-Anhänger keinen Anstoß nehmen.

    .

    Nicht zu vergessen Mitglied im Zentralkommitee der deutschen Katholiken

  • RE: Er ist so weit

    sorros, 26.03.2011 22:17, Reply to #168

    am besten gefällt mir seine mitgliedschaft im schützenverein. erfurt und winnenden lassen grüßen!

    also, fassen wir zusammen: erzkonservativ, naturliebhaber, überzeugt religiös und früher freiwillig in einer antidemokratischen partei. also der perfekte ländle-mp, ganz im geiste von filbinger.

    kein gegenentwurf zu trittin, eher sein rechter zwilling. (wobei, das unterstellt ja, dass trittin ein linker sein könnte. was für'n schmarrn!)

    mit typen wie kretschmann habe ich mich stets ohne besondren grund in die haare gekriegt, als ich noch bei den grünen aktiv war. ich sah in ihnen immer ein nahezu identisches abbild meines erzeugers. auch der war in seiner jugend freiwillig und voller überzeugung in einer antidemokratischen partei.

    Keine Sorge! Die Pubertät dauert nicht ewig!

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