Der 20. Akt lässt wieder starke Anklänge an Frankreich erkennen - auf der Bühne steht ein überdimensioniertes Fallbeil.
Arbeit wartet.
Vorerst nicht für das Fallbeil, sondern für die zwölf beim BZÖ verbliebenen Nationalratsabgeordneten. Neun weitere haben ja die Parlamentspartei in den letzten Monaten verlassen. Sie sind entweder Richtung FPÖ abgezwitschert oder aber den Lockrufen des austrokanadischen Milliardärs Frank Stronach erlegen.
Wenn nicht einmal die eigenen Abgeordneten an eine Zukunft für die orange Partei glauben, warum sollten denn dann die Wähler dies tun, könnte man fragen, tut es dann aber doch nicht. -
Die Führung des BZÖ (besteht aus Sepp Bucher; ob auch Stefan Petzner dazugehört, ist unklar) wird in den kommenden Monaten nichts dem Zufall überlassen, die Eckpunkte des Wahlkampfs sind festgezurrt:
1) Dank der im Nationalrat beschlossenen großzügigen Erhöhung der Parteienförderung sind die Kassen der Orangen prall gefüllt. Das BZÖ bekommt im Jahr 2013 die unglaubliche Summe von 4,1 Millionen Euro, die praktisch zur Gänze in den Wahlkampf fließen wird. Im Gegensatz zu den anderen Parteien muss das in den Bundesländern praktisch nicht existente BZÖ keine Parteistruktur finanzieren.
2) Die 4-Prozent-Hürde will man überspringen, indem man in Kärnten (wo sich die Bevölkerung dankbar an den seligen Jörg Haider erinnert) zehn Prozent der Stimmen, im übrigen Österreich drei Prozent der Stimmen gewinnt. Dieses brillante Rechenmodell soll auf dem Mathematikinstitut einer nicht näher genannten österreichischen Universität ausgetüftelt worden sein.
3) Zentraler Bestandteil österreichischer Wahlkämpfe sind die Fernsehduelle der Parteichefs. Beim ersten dieser Duelle wird Sepp Bucher gegen Frank Stronach antreten. Dieser Diskussion wird im BZÖ-Geheimpapier besonderes Gewicht beigemessen, zielen doch die beiden Diskutanten auf die selbe Wählergruppe ab. Bucher, der politische Profi, wird, so kündigt das BZÖ heute schon lauthals an, den politischen Amateur Frank Stronach, der sicher auf die Diskussion nicht vorbereitet sein wird, k. o. schlagen und ihn damit entzaubern.
Mit großer Begeisterung denken wir an den bevorstehenden Boxkampf - eine Sportart, die leider völlig außer Mode gekommen ist - und freuen uns, es freilich dabei an der (leider) inzwischen zur Selbstverständlichkeit gewordenen Political Correctness missen lassend (war das eigentlich jetzt alles korrekt?), über das angekündigte Knockout des vollmundigen Milliardärs. -
Das Fallbeil, ach ja, das Fallbeil hätten wir in unserem gedanklichen Blutrausch fast vergessen:
4') Als eigentlich einzige Bedrohung für das BZÖ sieht das Strategiepapier nur den „Fallbeil-Effekt“:
Wenn die Umfragen für das BZÖ weiter so schlecht sind, gibt niemand dem BZÖ seine Stimme, weil er sie nicht verschenken will.
Unheilschwanger steht es da, das Fallbeil, auf Arbeit wartend. Wir verscheuchen die aufkommenden trüben Gedanken, so wie es auch die orange Parteispitze (besteht aus Sepp Bucher und möglicherweise auch aus Stefan Petzner) tut. Sie brachte das zum Ausdruck, indem das Skript an dieser Stelle ein "4')" erhielt. -
Dieses "Vier STRICH" bringt zum Ausdruck, dass die Parteispitze selbst nicht daran glaubt, die theoretische Möglichkeit freilich der Redlichkeit halber nicht ausschließen konnte und/oder wollte.
Das wirklich brillante Drehbuch, das keine Wünsche und viele Münder offen lässt, kann unter
nachgelesen werden.
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Durchaus renommierte Kulturkritiker behaupten, in der postmodernen Gesellschaft stünde das Nehmen im Vordergrund, das Anspruchsdenken, die Rechte, weniger die Pflichten.
Umso erfreulicher ist es, dass die Regie im 21. Akt einen höchst bemerkenswerten Kontrapunkt setzt.
Bis Freitag muss Österreich bei der EU-Kommission in Brüssel einen Sanierungsplan für die frühere Kärntner Landesbank Hypo Alpe Adria einreichen. Bisher steckte der Steuerzahler 2,2 Milliarden Euro in die notverstaatlichte Bank.
Die Hypo besteht nun im Wesentlichen aus vier Teilen: Relativ klein ist die Österreich-Tochter (16 Filialen und ein Geschäftsvolumen von 3,8 Milliarden Euro). Diese soll für 65 Millionen Euro an die indische Srei-Gruppe veräußert werden.
Größer sind die Töchter in Italien und in Südosteuropa. Die EU-Kommission fordert, dass auch diese bis Jahresende verkauft werden. Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) hofft, in Brüssel eine Fristverlängerung bis 2014 oder 2015 durchsetzen zu können. Bis dahin soll sich die Konjunktur in Südosteuropa erholt haben. Es ist aber fraglich, ob es dann mehr Interessenten für die Töchter gibt.
Besonders problematisch ist der unverkäufliche „Abbaubereich“ mit faulen Krediten und anderen Geschäften im Ausmaß von zehn bis zwölf Milliarden Euro. Diese sollen in eine Bad Bank ausgelagert werden. Hoffnung heißt hier die Devise: Erholt sich die Konjunktur, können vielleicht Kredite, bei denen es derzeit Probleme mit der Rückzahlung gibt, wieder bedient werden. Oder es werden Kreditsicherheiten (wie Immobilien) verwertet.
Für die Bad Bank gibt es zwei Modelle: Ziel der Bundesregierung war es, dass sich die Großbanken mit 51 Prozent an der Bad Bank der Hypo beteiligen. Doch Raiffeisen, Erste Bank und Bank Austria wollen davon nichts wissen. Daher bleibt dem Bund nichts anderes übrig, als die Bad Bank vollständig zu übernehmen. In diesem Fall erhöhen sich die Staatsschulden.
Von den zehn bis zwölf Milliarden Euro, die in die Bad Bank ausgelagert werden sollen, ist nicht alles verloren. Denn die für die Kredite hinterlegten Sicherheiten haben einen Wert. Bundeskanzler SPÖ-Chef Werner Faymann schätzt, dass die Hypo-Rettung noch bis zu sieben Milliarden Euro kosten wird. Inklusive der bereits investierten 2,2 Milliarden Euro sind das dann insgesamt bis zu 9,2 Milliarden Euro.
Das bedeutet, dass jeder Österreicher – vom Kleinkind bis zum Greis – mit bis zu 1.083 Euro für das Hypo-Debakel aufkommen muss. Es gibt auch pessimistischere Schätzungen von zehn Milliarden Euro; entspräche 1.190 Euro pro Österreicher - vom Säugling bis zum ehrfurchtsheischenden Ruheständler. Ganz genau weiß man das erst nach zehn Jahren, wenn auch die Bad Bank Geschichte sein wird. -
Es ist an der Zeit, schlichtweg DANKE zu sagen. DANKE, JÖRG! -
Wenn man ein Haar in der Suppe sucht, wird man am ehesten das Bühnenbild kritisieren:
Wie auf einem Fußballplatz wurde ein Transparent ausgerollt, auf dem die folgende Sentenz zu lesen ist:
"Die Schwarzen und Roten haben aus unserem Land eine Champignonzucht gemacht: Alles gedeiht nur mehr im Dunklen, wenn genug Mist draufkommt; und wenn sich einmal helle Köpfe zeigen, werden sie abgeschnitten".
http://horvath.members.1012.at/fpo.htm
In atemberaubenden Tempo zischen im Hintergrund unentwegt knallig blaue und orange Worhülsen durch die Gegend, welche selbst Zuschauer guten Willens überfordern, bevor sie, undramatisch wie Seifenblasen, platzen:
"Mehr Sauberkeit" ist dabei und "Partei der Fleißigen und Tüchtigen" und "Absage an den rotschwarzen Filz" und "Einfach ehrlich - einfach Jörg" und "Er traut sich was der Jörg" und "Er hat euch nicht betrogen" und "Daham statt Islam" und "Saubermänner" und "Genug gezahlt!" und... - es ist einfach zu viel.
Dem Genuss dieses Aktes tut dies freilich keinen Abbruch, das Drehbuch, für das alle Rechte wie immer bei MMZ liegen, kann unter
nachgelesen werden.
Viel Vergnügen beim Studium und "Guten Appetit" beim Abendmahl. - Bei mir gibt es Gebackene Champignons,eine bezaubernde Speise für alle, die ganz im Sinne der erwähnten Sentenz helle Köpfe werden wollen!
Es gibt Menschen in Österreich, die immer noch behaupten, Jörg Haider wäre ein Original gewesen. Darüber lässt sich freilich trefflich streiten, und ein allgemeiner Konsens ließe sich wohl nur erzielen, würde man die Konsensformel "Jörg Haider war das Original" verwenden.
Seine orangen Jünger freilich, die nach seiner Höllenfahrt ein klein wenig desorientiert zurückblieben, kann man kaum als dessen Klone bezeichnen - das wäre der Ehre denn doch zu viel.
Dass es bestenfalls billige politische Restlverwerter sind, wird im 22. Akt deutlich, den der Regisseur im Nationalrat, dem österreichischen Parlament, spielen lässt.
Der steirische BZÖ-Obmann und Nationalratsabgeordnete Gerald Grosz betritt die Rednerbühne und wendet sich an die Abgeordneten der Österreichischen Volkspartei:
Sehr geehrte Damen und Herren, und Sie glauben tatsächlich, dass man Ihnen in Österreich das Schicksal der Bäuerinnen und Bauern in die Hand geben soll?! Ihnen, die Sie so mit eigenen Parteikollegen umgehen und den politischen Meuchelmord pflegen! Ja glauben Sie, da hat ein Bauer, nur ein ... (Abg. Kopf von der ÖVP: Ständig nur persönliche Untergriffe! Eine miese Kreatur bist du!) – „Miese Kreatur“ ist, glaube ich, relativ eindeutig. „Miese Kreatur“, dieser Zuruf des Herrn Abgeordneten Kopf ist relativ eindeutig für einen Ordnungsruf. Ich glaube, darin sind wir uns einig.
Und Sie glauben wirklich, Herr Abgeordneter Kopf, dass man Ihnen das Schicksal der Bäuerinnen und Bauern in die Hand gibt? – Nein, sicher nicht! (Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Das Einzige, das Sie mit Landwirtschaft zu tun haben, ist, dass Sie anscheinend politische Champignonzüchter sind: Zuerst streuen Sie Ihre Saat aus, dann schmeißen Sie ein bisschen Mist drauf, wenn irgendwo ein weißer Champignon heraussteht, dann wird ihm sofort der Kopf abgeschnitten, aber nur, wenn ein Nachfolger, der mindestens über 100 Jahre alt ist, auch dafür parat steht, die Funktion des anderen einzunehmen.
Das ist keine Landwirtschaftspolitik! Und das ist am heutigen Tag des Berichtes über den Grünen Bericht einmal mehr eine Schande (Ruf bei der ÖVP: Das ist eine Kraut-und-Rüben-Rede, die du da hältst!), nämlich die Vorgänge innerhalb der ehemaligen Bauernpartei und nunmehrigen reinen Funktionärspartei ÖVP. (Beifall beim BZÖ.)
Daraufhin ergreift der Parlamentspräsident Mag. Dr. Martin Graf (FPÖ) das Wort: Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Ich kann nicht auf Zuruf, weil jetzt etwas behauptet wird, einen Ordnungsruf erteilen, wenn ich es nicht gehört habe. Den Einzigen, den ich gehört habe, dass er das Wort „Kreatur“ verwendet hat, war Abgeordneter Grosz. Ich werde mir aber das Protokoll kommen lassen, und wir werden das nachprüfen und schauen, wie die (Abg. Kopf: Herr Präsident, ich gestehe!) – Ein Geständnis? (Abg. Grosz: „Miese Kreatur“ war es! – Abg. Kopf: Ich lege Wert auf „mies“, auf „miese Kreatur“! – Weitere Zwischenrufe.) – Dann erübrigt sich das, und wir ersparen der Parlamentsdirektion einiges an Arbeit, nämlich in diesem Punkt das Protokoll beizuschaffen.Für die Bezeichnung „miese Kreatur“ in Richtung des Herrn Abgeordneten Grosz erteile ich Herrn Abgeordnetem Kopf einen Ordnungsruf. (Beifall beim BZÖ. – Abg. Scheibner: 2 000 €!)
Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Mayer zu Wort. – Bitte.
Abgeordneter Peter Mayer (ÖVP): Geschätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Herr Abgeordneter Grosz, nach Ihrer Rede bleibt für mich nur eine Frage übrig: Für wen sind Sie eigentlich die Zukunftshoffnung in diesem Lande? (Ironische Heiterkeit. – Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Schickhofer von der SPÖ. – Abg. Grosz: Das war jetzt ein sogenannter Sickerwitz!)
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Während der Abgeordnete Mayer von der ÖVP redet und redet, brütet das geschätzte Publikum, was denn ein Sickerwitz sei. Und man ertappt eine Reihe von Herrschaften, wie sie ihr Handy aus der Brusttasche ziehen, einschalten, die verschiedensten Warmläufgeräusche und -töne durchaus in Kauf nehmen, weil sie ihre Bildungslücke schließen wollen.
Und sie landen alle auf einer Seite, welche des Räsels Lösung zu geben verspricht. Es steht folgendes Beispiel da:
Treffen sich zwei Parallelen...
Und die beflissenen Bildungsbürger suchen den Icon, auf den sie klicken müssen, um die Fortsetzung des Witzes zu finden, doch sie werden nicht fündig.
Bis der Witz sickert und sie unisono in lautes Gelächter ausbrechen, das aber niemanden stört, weil der Abgeordnete Mayer von der ÖVP inzwischen seine Rede beendet hat und der 22. Akt zu Ende gegangen ist.
Der Regisseur ist zufrieden, führt er doch die Heiterkeit im Publikum auf seine gute Arbeit zurück. Ob seine Selbstzufriedenheit gerechtfertigt ist, kann unter
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/NRSITZ/NRSITZ_00130/SEITE_0219.html
nachgelesen werden.
Die Rechte, das sei ordnungshalber erwähnt, liegen bei MMZ.
Nachdem ihm ein Mandatar nach dem anderen abgesprungen ist, hat BZÖ-Obmann Bucher ja bekanntlich behauptet, Stronach habe ihm selbst 500.000 Euro für einen Wechsel offeriert.
Stronach hat dies im Oktober vorigen Jahres gegenüber der durch und durch seriösen "Kronen Zeitung" dezidiert zurückgewiesen. Gespräche mit Bucher habe es gegeben, und die 500.000 Euro seien für den Wahlkampf gedacht gewesen, falls er, Stronach, sich zu einer Unterstützung des BZÖ entschlossen hätte. Doch dazu sei es aber nicht gekommen.
Stronach lieferte auch eine Erklärung, warum aus der Kooperation mit dem Bündnis nichts geworden sei: Bucher sei einfach nicht der richtige Partner, um das politische System aufzubrechen - "weil der hat keine Hoden", so der Milliardär laut "Krone" wörtlich in seiner unnachahmlich charmanten Art.
Dieser Tage nun schlägt das BZÖ-Imperium aber zurück:
"Stronach hat keine Hoden", stellt BZÖ-Bündnissprecher Abg. Rainer Widmann zur TV-Konfrontationsabsage Stronachs bei ATV fest. "Wenn sich der Steuerflüchtling Stronach schon einmal in Österreich blicken lässt, dann traut er sich nicht einmal TV-Konfrontationen mit seinen politischen Mitbewerbern zu bestreiten. Offensichtlich ist Stronach schon selbst von den internen Streitereien und Grabenkämpfen seiner Politsöldner angewidert. Jetzt ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis er sein "Political Toy" wegschmeißt. Österreich und seine Bürger sind aber kein Spielzeug und haben es sich nicht verdient, von diesem feigen kanadischen Politclown an der Nase herumgeführt zu werden", so Widmann.
Die Begeisterungsstürme des Publikums verwundern angesichts dieser Dramaturgie nicht. Manch einer, der gerne in den Keller lachen geht, mag versucht haben, ernst zu bleiben und sich vor Augen zu führen, dass ein derartiges Geschehen im wirklichen Leben mehr als unwahrscheinlich sei - was solls, auch er wird mitgerissen und jubelt, vielleicht erstmals in seinem Leben, mit.
Wunderbar und besonders hervorzuheben ist die musikalische Gestaltung dieses 23. Akts mit den schönsten Kastratenpartien seit Händel:
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Sinfonie Es-Dur KV 184 "Cara lontano ancora"
"Ah di si nobil alma" (aus "Ascanio in Alba")
"Gia dagli occhi" (aus "Mitridate")
JOHANN ADOLPH HASSE
Ouvertüre zu "Ezio"
"Dei di Roma, ah perdonate" (aus "Il trionfo di Clelia")
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK
"Se il fulmine sospendi" (aus "Ezio")
JOHANN CHRISTIAN BACH
Sinfonie D-Dur op. 18 Nr. 4
"Vo solcando un mar crudele" (aus "Artaserse")
TOMMASO TRAETTA
"Ah si, da te dipende" (aus "Antigona")
Das Drehbuch, allen Männern wärmstens zu empfehlen, welche ohne jeglichen Einsatz von Chemie nicht nur ans Ziel, sondern auch zum erfolgreichen Abschluss kommen wollen, kann unter
nachgelesen werden.
Die Rechte dafür liegen bei MMZ.
P.S.: Wir bedauern das Fehlerteufelchen, das in einigen Exemplaren des Drehbuchs zugeschlagen hat, und beim Titel aus dem "ie" ein "Ei" gemacht hat.
Johannes Jarolim, SPÖ-Justizsprecher, hat Jörg Haider, verblichener Gründer und Säulenheiliger des BZÖ, im Parlament als "Verbrecher" bezeichnet.
Für die wenigen verbliebenen orangen Abgeordneten kommt das mehr oder weniger einer Gotteslästerung gleich. Peter Westenthaler, BZÖ-Sicherheitssprecher, findet als erster seine Fassung wieder und holt zum Gegenschlag aus:
Ein Skandal sei es, ein riesengroßer Skandal, dass ausgerechnet und genau dieser Jarolim zudem auch die Abschaffung der lebenslangen Haftstrafen fordere und damit Mörder, Kinderschänder und andere Subjekte, die sich außerhalb der menschlichen Gesellschaft befinden, pardoniert werden sollten.
Empört listet Peter Westenthaler auf, welche Straftatbestände Jarolim, der fleischgewordene Justizskandal auf Seiten der SPÖ, für den sich seine Partei genieren solle, von lebenslanger Haftstrafe befreien wolle:
- Mord
- Erpresserische Entführung mit Todesfolge
- Schwerer Raub mit Todesfolge
- Brandstiftung mit Todesfolge
- Herstellung und Verbreitung von Massenvernichtungswaffen im Wissen, dass sie zum Einsatz kommen
- Luftpiraterie mit Todesfolge
- Vorsätzliche Gefährdung der Sicherheit der Luftfahrt bei Todesfolge
- Vergewaltigung mit Todesfolge
- Sexueller Missbrauch einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigen Person mit Todesfolge
- Schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen mit Todesfolge
- Sexueller Missbrauch von Unmündigen mit Todesfolge
- Folter mit Todesfolge
- Völkermord.
Nicht abgeschafft werden müsse das Lebenslänglich, sondern auch für eine Reihe weiterer Delikte angewandt, vorerst einmal auch auf:
- Quälen von Minderjährigen und Unmündigen mit Todesfolge
Bei allen schweren Delikten, insbesondere Sexualstraftaten, müsse Lebenslang auch lebenslang bedeuten, Subjekte und Elemente, die sich an unseren Kindern vergehen, müssten lebenslänglich weggesperrt werden und dürften nicht mehr das Recht haben, wieder in die Gesellschaft integriert zu werden. -
Das Publikum ist konsterniert, fühlbar irritiert. Wachgerüttelt. Entgeistert. Ratlos. Aufgewühlt. Entsetzt. Verärgert.
Natürlich, der Regisseur will zum Nachdenken anregen, das ist allen klar. Aber was will er uns wirklich sagen? -
Auch das Bühnenbild hilft bei der Beantwortung der Frage nicht weiter, es zeigt eine Großaufnahme von Landeshauptmann Jörg Haider und Vizekanzler Hubert Gorbach, in einem Zelt von M. Gaddafi Wasserpfeife rauchend:
http://derstandard.at/1634570?sap=1
Der Untertitel lautet:
Gaddafi: Haider ist "Einer von uns"
Das Drehbuch für den Akt kann nachgelesen werden unter
Wie immer liegen die Rechte hierfür bei MMZ; dieser Hinweis stellt freilich eine reine Vorsichtsmaßnahme dar, denn eine Wiederverwertung dieses Akts scheint AD 2013 auch für eine ferne Zukunft eher unwahrscheinlich.
Der Webauftritt des BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich) ist offensichtlich manipuliert worden. Dies offenbart eine einfache Suchabfrage via Google:
Neben Informationen über die Parlamentspartei wird interessierten Besuchern auch "Viagra online mit Verordnung" angeboten. Sucht man nach "BZÖ und Viagra", dann kommen zahlreiche manipulierte Webseiten, wie etwa "www.bzoe.at/1-viagra-kaufen.html" oder "www.bzoe.at/viagra-online-apotheken.html?" zum Vorschein. Klickt man auf diese Seiten, dann wird man auf eine Webseite geleitet, die das Erektionsmittel vertreibt.
Man muss dem Drehbuchautor zugestehen, dass er im 24. Akt zur absoluten und durch nichts zu toppenden Hochform aufläuft. Die besten Kabarettisten des Landes treten auf und führen das geneigte Publikum in die tiefen Abgründe und Schluchten österreichischen Humors:
- Das war sicher der Frank Stronach - der hat doch gesagt dass der Bucher keine Hoden hat! Anmerkung MMZ: Das ist ein Sickerwitz (22. Akt), der nur nach Lektüre des 23. Akts verständlich wird!
- Denen hilft nicht mal mehr Viagra, dass die wieder (ins Parlament) reinkommen.
- Aber, dass es gerade blaue Pillen sein müssen?
- Also, ich finde Viagra entschieden nützlicher!
- Von irgendwas muss das BZÖ ja leben, nachdem die Telekom Austria und Konsorten keine Studien mehr in Auftrag geben!
- Gibts Viagra auch fürs Rückgrat?
- Letzter verzweifelter Versuch ... Mit Viagra will man nun dem schwindenden BZÖ-Nachwuchs entgegenwirken.
- Ich steh auf so was...
- Wer sollte diese Homepage besuchen? -
a) Menschen mit überbordender Tagesfreizeit und feinem Gespür für das Tragi-komische ODER
b) Menschen, die verzweifelt auf der Suche nach dem nächstgelegenen Solarium sind
- Wir können es nicht besser, dafür mit Viagra umso länger!
- Hart wie Kruppstahl!
- Steffi Petzners Wahlkampf - zuerst von hinten, jetzt von vorne
- Das letzte Aufbäumen
- Beinharte Zumpferl Österreichs
Offenbar hat sich die Kooperation mit Viagra, Thema des 24. Akts, nicht bis zum letzten BZÖler herumgesprochen:
Erst vor kurzem hat der steirische BZÖ-Landeschef Gerald Grosz, uns bestens bekannt aus Akt 14, als erster prominenter österreichischer Politiker eine Eingetragene Partnerschaft geschlossen. Eine Verbindung, die seinem Parteikollegen Martin Stiglmayr nicht gefallen dürfte. Denn der Stellvertreter von Niederösterreichs BZÖ-Obmann Ewald Stadler (dieser ist uns aus dem 17. Akt ebenfalls bestens bekannt), wetterte gegen die „naturwidrigen Gelüste" von Lesben und Schwulen: Österreichs Homosexuelle sollten dankbar sein, dass man sie trotz dieser ihrer naturwidrigen Gelüste leben lässt:
„Wir bringen euch nicht um, wir lassen euch, wie ihr seid. Im Unterschied zu manchen islamistischen Ländern, dort werdet ihr nämlich umgebracht. Aber was ist euer Dank dafür, dass wir euch leben lassen? Euer Dank ist, ihr wollt immer mehr", schrie Stiglmayer bei einer von erzkonservativen Gruppierungen organisierten Kundgebung („Marsch für die Familie") am Stephansplatz.
Der Politiker, der auch Vize-Obmann des Vereins „Väter ohne Rechte" ist, kritisierte die Rechtslage in Österreich. Denn Schwulen und Lesben würde hier die Freiheit gegeben, „diese naturwidrigen Gelüste, diese Abnormalität auch leben zu können".
Dann rief Stiglmayr „Väter und Mütter" auf, sich gegen „die Zerstörung unserer Gesellschaft" durch Homosexuelle zu wehren. Denn diese würden ihnen die Kinder wegnehmen wollen. „Es gibt kein Recht auf ein Kind, aber es gibt ein Recht des Kindes auf einen Vater und eine Mutter. Es gibt ein Recht des Kindes, so aufzuwachsen, wie es die Natur vorgesehen hat, mit Mann und Frau." Das Glück von Lesben und Schwulen aber „sind unsere feigen Parteien, euer Glück ist eine feige Kirche, die nicht den Mumm hat, euch euren Irrtum klarzumachen. Euer Glück sind willfährige Medien, in die ihr eure Lesben und Schwulen eingeschleust habt und die immer für euch schreiben."
Stiglmayr scheute sich auch nicht davor, einen wirren Vergleich mit der NS-Zeit zu ziehen: „Schon vor 70 Jahren hat es solche Dinge gegeben, und alle haben zugeschaut. Keiner hat sich zur Wehr gesetzt." Nun aber sei die Zeit gekommen, zu handeln: „Helfen Sie, schauen Sie nicht zu, werden Sie zu einem Held. Wir müssen unsere Kinder schützen, wir müssen sie schützen vor der Gewalt der Homosexuellen. Wir müssen dafür sorgen, dass der Intoleranz der Homosexuellen eine Grenze gesetzt wird."
Man kann sich vorstellen, was für ein Wirbel bei der linken, linkslinken, linksgrünen, roten, rotgrünen und dunkelroten Jagdgesellschaft ausgebrochen ist; der mutige Eisbrecher Stiglmayer geriet gehörig unter Druck, parierte aber überaus elegant alle Angriffe, indem er seine Äußerungen mit dem Hinweis rechtfertigte, er habe in seiner Funktion als stellvertretender Obmann des Vereins „Väter ohne Rechte" geredet - nicht als BZÖ-Politiker: „Das war meine Privatmeinung. Ich halte nichts von Meinungsdiktatur, wir leben in einer Demokratie."
Das überaus erleichterte Publikum, froh darüber, in einer Demokratie zu leben und nicht in einem Land wie Nordkorea, liefert am Ende des Stückes dankbaren Applaus.
Und äußert sich in der folgenden Pause überaus begeistert vom Bühnenbild: Dargestellt ist der Baum der Versuchung mit der Schlange. Das wäre an und für sich nichts Besonderes, aber an Raffinesse kaum zu überbieten ist der Trick, dass Adam Adam den Apfel reicht. Eva fehlt, und trotzdem geht sie nicht ab - einfach großartig!
Das Drehbuch, in dem sich der Autor wieder einmal selbst überbietet, kann unter
nachgelesen werden.
Wie immer liegen die Rechte hierfür bei MMZ. Zuwiderhandelnde werden zwar auch nicht umgebracht (wir leben ja nicht in einem islamistischen Land), aber jedenfalls strengstens bestraft!
Der heutige Standard wartet mit einer Delikatesse der Extraklasse auf: BZÖ-Chef und Haider-Schüler Josef Bucher stellt sich einem Streitgespräch mit Josef Winkler, der im Jahr 2008 mit dem Büchnerpreis die wohl bedeutendste deutsche Literaturauszeichnung erhielt. Dieser verarbeitete seine bedrückenden Kindheitserfahrungen unter anderem in der Trilogie "Das wilde Kärnten".
STANDARD: Vor drei Monaten hat es in Ihrem Heimatland einen Machtwechsel gegeben. Spürt man schon etwas von einem neuen Kärnten?
Winkler: Der neue Landeshauptmann wird das Land nach dem jetzigen Stand und Zustand nicht verzaubern können, denn dafür bräuchte er Geld, und das ist in der Luft. Die Kasse, so viel steht fest, ist mehr oder weniger geplündert. Dazu hat unser leider verstorbener Herr und Meister nahezu zwei Jahrzehnte lang Zeit gehabt. Auch die heute noch Ungeborenen und Ungezeugten werden für das zahlen, was da angerichtet wurde.STANDARD: Zum Beispiel für das Debakel der Kärntner Hypo - und zwar Milliarden. Ist es da nicht zynisch, wenn ausgerechnet das BZÖ nun "Genug gezahlt" plakatiert?
Bucher: Das ist nicht zynisch, sondern Herzstück meiner Politik. Ich bin ja aus der freien Wildbahn der Privatwirtschaft in die Politik gewechselt, weil ich nicht zulassen will, dass dieses Land nur von Beamten regiert wird. Im Übrigen verstehe ich ja auch nicht, was die Bundesregierung 2009 geritten hat, die Hypo zu verstaatlichen. Deshalb fordere ich einen Untersuchungsausschuss, um die Schuldigen zu eruieren.
STANDARD: Einer drängt sich schon jetzt auf: Ihr großes Vorbild Jörg Haider hat die Hypo nicht nur in windige Geschäfte getrieben, sondern Kärnten auch jene Haftung von 18 Milliarden aufgeladen, die zur Notverstaatlichung geführt hat.
Bucher: Bevor die Haftung schlagend geworden wäre, hätten bei einer Pleite erst einmal die Hypo selbst und dann die Bayrische Landesbank als Eigentümerin geradestehen müssen. Außerdem war die Hypo bis 2006 solide. Dann haben die Bayern Kapital abgezogen, ab der Verstaatlichung lief alles schief. Da ging es um Milliarden - und nicht um ein paar Hunderttausend Euro für eine Wörtherseebühne oder ein Stadion.
Winkler: Von der Hypo habe ich, der ich schon an einer Division scheitere, wenig Ahnung. Doch im Kleinen wie im Großen zeigt sich, dass in Kärnten unglaublich viel Geld verschwendet wurde. Größenwahnsinnig war der Bau des Stadions mit 30.000 Sitzplätzen für 95.000 Klagenfurter - viereinhalb Stunden Fußball haben bis heute 100 Millionen Euro gekostet. Und größenwahnsinnig war auch der Landeshauptmann Gerhard Dörfler, der um zehntausende Euro Schnuller, Pez-Zuckerln und anderes Werbematerial gekauft hat. Wissen Sie, was wir machen sollten? Wir schütten dem Dörfler die ganzen Zutz in den Garten. Zutz mit Petersilie, Zutz mit Rettich, Zutz mit Maggikraut. Die Bilder würden wieder und wieder zeigen, welche Schweinereien da passiert sind.
Bucher: Was soll ich Vorwürfen, die Sie dem Herrn Dörfler an den Kopf schmeißen, entgegensetzen? Er hat 2009 eine Untat begangen, als er vom BZÖ zur FPK wechselte - retrospektiv bin ich froh darüber. Ohne Zweifel ist in den letzten Jahren in Kärnten nicht richtig gewirtschaftet worden.
STANDARD: Aber vom Landeshauptmann Haider schon noch?
Bucher: Schauen Sie, ich hau einem Verstorbenen, der sich nicht mehr wehren kann, nicht hinterher, das entspräche keinem pietätvollen Umgang. Ich will Politik für die Zukunft machen. Doch leider fragen mich Journalisten ständig über die Vergangenheit, die ich zu 90 Prozent nicht beeinflussen konnte.
STANDARD: Ihre Parteifreunde und Sie haben Haider beim BZÖ-Wahlkonvent doch gerade selbst wieder als Märtyrer und geistigen Übervater beschworen.
Bucher: Ich akzeptiere nicht, dass Haider der einzige Schuldige für alles sein soll. Er hatte in Kärnten nie die absolute Mehrheit, um die Dinge allein entscheiden zu können. Egal, wie viele Haider-Gegner mich noch bekehren wollen: Übrig bleibt für mich ein Mensch, der sein ganzes Leben in den Dienst der Politik gestellt hat, nichts von seiner Familie hatte und unzähligen Menschen im Land geholfen hat, ohne sich jemals selbst zu bereichern.
Winkler: Er hat sein Leben vor allem im Dienste seines eigenen Heiligenscheins verbracht. Jahrzehntelang hat er auf die eigene Selbstbeweihräucherung hingearbeitet. Wie der Herr von Nazareth ist er mit der Hand drübergefahren und hat Wasser in Wein verwandelt. Doch Haider war kein dummer Mensch, er hat begriffen, was er angestellt hat und was auf ihn zukommen wird. In seinem narzisstischen Wahn hätte er nicht verkraftet, dass ihn das Volk verlässt, er war ja der König, der Kaiser von Kärnten, den das Volk bekniet hat. Dann ist Haider, obwohl er kein Säufer war, mit dreifacher Geschwindigkeit und schwer alkoholisiert in die Kurve gefahren. Ich sehe dahinter eine Art von Selbstmord.
STANDARD: Sie meinen, auf unbewusste Weise?
Winkler: Auf diese Art und Weise. Er hat sich mit seiner Asche aus dem Staub gemacht, in wirtschaftlicher und moralischer Hinsicht. Wie man nur einem Aschehäufchen die Stange halten kann!
Bucher: Was Sie da sagen, ist ja absurd. Ich halte dazu nur fest: Haider ist seit fünf Jahren tot, doch bis heute ist kein einziges Schriftstück aufgetaucht, das belegt, dass Haider Geld genommen hat.
STANDARD: Laut der Erkenntnisse vor Gericht war Haider in Korruption verwickelt: Offenbar wollte er einen Teil der zwölf Millionen, die dem Steuerberater Dietrich Birnbacher zugeschanzt werden sollten, für die eigene Parteikasse.
Bucher: Das behaupten lediglich Zeugen, die so unglaubwürdig sind wie der Herr Birnbacher.
Winkler: Es tut mir leid, dass Haider gestorben ist. In einer Demokratie sollten wir keine sich überschlagenden Autos brauchen. Wäre Haider noch am Leben, er wäre heute auf dem Weg ins Gefängnis Karlau. Und ich würde mich gerne in die Nebenzelle setzen und mit ihm korrespondieren, damit er Unterhaltung hat.
STANDARD: Sie ziehen aber erst gegen Haider los, seit er tot ist.
Winkler: Da täuschen Sie sich. Mein großes Coming-out hatte ich zwar tatsächlich bei meiner Rede zum Ingeborg-Bachmann-Preis vor vier Jahren. Doch schon nachdem Haider 1991 die Beschäftigungspolitik der Nazis gelobt hat, hatte ich in dem Zusammenhang den französischen Dichter René Char zitiert: "Es gibt eine Art Menschen, die stets den eigenen Exkrementen voraus sind." (...)
http://derstandard.at/1371171766397/Haider-waere-heute-auf-dem-Weg-ins-Gefaengni s
Das Bühnenbild kann unter
http://ffffound.com/image/bf66fe5e9f142138206be5d65a9778c050b0664f
betrachtet werden.
MMZ
Praktisch die gesamte Bevölkerung Mitteleuropas flüchtet vor der übergroßen Hitze ins kühle Nass, ins Gebirge, in abgedunkelte gekühlte Räume. - Dem Vernehmen nach sind die 1 1/2 Millionen Bunker Albaniens, die unter dem unvergesslichen maoistischen Langzeitpolitiker Enver Hoxha im ganzen Land aus Angst vor dem Atomkrieg errichtet worden sind, derzeit alle bewohnt, weil sie trotz ihres desolaten Zustands (und der jahrzehntelangen anderweitigen Nutzung - die Heranwachsenden des Landes sollen dort über viele Jahre ihre ersten sexuellen Erfahrungen gemacht haben) angenehme Raumtemperaturen versprechen.
Körperliche Arbeit ist bei diesen Temperaturen nicht möglich, Siesta angesagt. Selbst das Wild genießt derzeit eine außertourliche Schonzeit, weil auch die an und für sich kühlen Wälder für einen längeren Aufenthalt von auf der Pirsch befindlichen Jägern nicht zumutbar sind.
Eine rühmliche Ausnahme gibt es freilich:
BZÖ-Obmann Josef Bucher ging auf die Jagd und traf. Er schoss nicht einen Vogel, sondern den Vogel ab:
"Das BZÖ wird es immer geben!", verkündete er im Brustton der Überzeugung. Ewig währt also nicht nur die Liebe (zumindest, bis einer der Partner das Zeitliche segnet) oder die Ewigkeit, sondern auch eine österreichische politische Partei, dürfen wir nunmehr hoffen.
Heute in acht Wochen sind Nationalratswahlen in Österreich, und nachdem das BZÖ nunmehr für die Ewigkeit ausgerichtet ist, können wir diesem Tag und der ersten Hochrechnung um 19.00 Uhr Moskauer Zeit völlig entspannt entgegenblicken.
Das Rennen ist gelaufen, zittern müssen die anderen Parteien, welche nicht auf die Ewigkeit ausgerichtet sind.
Auf einem alten Grammophon plärrt der alte Gassenhauer "Bis in alle Ewigkeit", und das Bühnenbild wird von einer überdimensionierten Schrotflinte dominiert. Mit dem Jagdgeschehen weniger Vertrauten sei an dieser Stelle ein wenig mit dem Hinweis nachgeholfen, dass auf Hasen und Vögel (Fasane, Rebhühner, Enten etc.) mit Schrot geschossen wird. Beim Aufprall der Kugeln erleidet das getroffene Tier aufgrund des Schocks den Herztod, und der Kadaver kann dem Verzehr zugeführt werden, während beim Treffer durch eine Kugel eine Atomisierung des Körpers einträte. -
Diese für manchen Zuschauer unter Umständen langwierigen Erklärungen sind nicht zuletzt deshalb nötig, weil eine Parlamentspartei bei einem bekannten Cateringunternehmen für den 29. September gefüllte Wachtelbrüstchen und Flugentenrouladen in großem Stile bestellt haben soll.
Ob es eine Henkersmahlzeit war, wird die sehr nahe Zukunft, nicht die Ewigkeit weisen.
Das Drehbuch kann nachgelesen werden unter
http://derstandard.at/1373514478923/Das-BZOe-wird-es-immer-geben?_slideNumber=5& amp;_seite=
Wie immer liegen die Rechte hierfür bei
MMZ
tja, zu schade, daß ihr den Erich Haiderer rausgeekelt habt, das hätte eine nette Diskussion abgegeben, bei der seine Ausdrucksweise vermutlich das Vornehmste am ganzen Forum gewesen wäre .. seine private Meinung ist nun mal seine private Meinung und ihn wegen Zugehörigkeit zu einer Partei hier rauszuwerfen bzw wegen der, wie du hier geschrieben hast, "Werbung" für seine Partei - eine Lachnummer schlechthin.
Jedes Forum, das nur irgendwie an Politik anstreift, würde sich Finger und Zehen auch ohne Gummirücken abschlecken, einen '"echten" Parteiangehörigen als Poster zu haben - den kann man auseinandernehmen, ausfragen, mit Ideen infiltrieren - es zeugt von der "Güte" und der "Unparteilichkeit" dieser Einrichtung hier, wen sie aus welchen Gründen rausschmeißt oder verwarnt - jeden und alles, das nicht ihrer rotgrünbunten Hanfindeologie fröhnt ..
Was meine Ansichten zum BZÖ betrifft, habe ich grade vorhin ausführlich für die Ewigkeit des Internets festgehalten - die wird sicher nicht ewig und vielleicht gar nicht mehr so lange dauern (Alternativen sind schon in Vorbereitung, wie immer geht die Entwicklung weiter, vor allem, wenn sie von einer Seite vereinnahmt und kontrolliert wird), aber sicher wird sie länger dauern, die Ewigkeit des Internets, als die Ewigkeit des BZÖ .. das wird bald auf die Ewigkeit Haiders treffen, metaphorisch natürlich, vom Ruf her und von der Anerkennung wirds da wohl nix werden mit und das zurecht ..
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