EURO 2012 -

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  • RE: Nationalismus

    chessy, 24.06.2012 17:24, Reply to #50
    #51

    http://www.zeit.de/sport/2012-06/fans-deutschland-nationalismus-stolz/seite-1

    Vielen dank für den link!

    Von a bis z - leider! - alles richtig in dieser wissenschaftlichen analyse.

    Entscheidend ist vor allem die abwertung des gegners, ohne die es nicht zu gehen scheint. Und diese ist greifbar in der vorberichterstattung, während des spiels (bei den zuschauern und beim kommentator) und in den berichten nach dem spiel. Schlagzeilen nach dem sieg gegen griechenland habe ich ja in einen anderen thread reingestellt:

    Schland schlägt Schlund

    Endlich: Euro ohne Griechenland

    Im übrigen könnten die forscher ihre feldstudie gleich in diesem forum fortsetzen. Wer hier die stimme für die menschlichkeit - und gegen den nationalismus - erhebt, wird als "nestbeschmutzer" auf übelste art und weise niedergemacht, als kommunist denunziert und auf die selbe ebene wie ein guttenberg gestellt.

    Und während auf ihn eingetreten wird, schaut der rest zu, ohne dem aggressiven nationalismusgeschwängerten treiben energisch einhalt zu gebieten.

    "Schland schlägt Schlund" hat sich die taz erlaubt, ist natürlich trotzdem Mist.

    "Euro ohne Griechenland" hat auch meine links-liberale Berliner Zeitung getitelt: Dem Wortspiel konnten wohl die wenigsten Redakteure widerstehen.

    Wie Du auf "Menschlichkeit" kommst, erschließt sich mir nicht: Wer hat denn "unmenschliches" gesagt? Hier redet keiner von Krieg sondern einzig und allein von Fußball - ein Spiel. Hier im Forum hat kein Mensch andere Nationen verächtlich gemacht. Ich habe lediglich das Wort "Nationalismus" gebraucht, um einen Zustand der Freude über die Leistungen der deutschen Nationalmannschaft zum Ausdruck zu bringen. Wenn Du darunter partout Fremdenhass verstehen willst, dann werde ich es nicht mehr verwenden.

    Ich verfolge aufmerksam dieses Forum: Das Wort "Nestbeschmutzer" hat niemand verwendet. Wenn Buckley immer zu den Gegnern der Deutschen hält, wird ihm freundlich widersprochen - sonst nichts. Hier geht es im übrigen sehr gesittet zu im Gegensatz zu Foren anderer Web-Seiten, wo sich die Leute wirklich beschimpfen. Wenn Du das hier als "aggressiv" bezeichnest, musst Du zugeben, das das gleiche für Deine Posts gilt.

  • RE: Nationalismus

    Wanli, 24.06.2012 18:00, Reply to #50
    #52
    Entscheidend ist vor allem die abwertung des gegners, ohne die es nicht zu gehen scheint.

    Natürlich geht es ohne die Abwertung des Gegners, man kann Fußball sehr wohl nur des Fußballs wegen schauen:

    http://spielverlagerung.de/category/nationalmannschaften/em-2012/

    Man kann sich auch ironisch über das eigene Team wie die gegner lustig machen, wie es der Guardian häufig tut:

    http://www.guardian.co.uk/football/blog/2012/jun/24/euro-2012-live-blog-england- italy

    Auch etwas härtere Frotzeleien fallen für mich noch nicht unter Nationalismus:

    Du siehst: Es gibt da einiges an Schattierungen, und für viele Fans ist die Nationalmannschaft einfach ein Team, was man mehr oder weniger leidenschaftlich unterstützt, wie man es ansonsten mit Borussia Dortmund oder dem FC Barcelona tut.

    Natürlich gibt es auch die "Spanien-ist-Scheiße"-Gröhler, aber diese Fraktion gleichzusetzen mit allen Fans, ist doch sehr überzogen.

  • RE: Nationalismus

    Mühle zu, 24.06.2012 19:02, Reply to #51
    #53
    Ich verfolge aufmerksam dieses Forum: Das Wort "Nestbeschmutzer" hat niemand verwendet. Wenn Buckley immer zu den Gegnern der Deutschen hält, wird ihm freundlich widersprochen - sonst nichts. Hier geht es im übrigen sehr gesittet zu im Gegensatz zu Foren anderer Web-Seiten, wo sich die Leute wirklich beschimpfen. Wenn Du das hier als "aggressiv" bezeichnest, musst Du zugeben, das das gleiche für Deine Posts gilt.

    Ich bin ganz massiv unter anderem von ronnieos beschimpft worden; lies dir doch einmal seine letzten postings durch. Und diese massiven untergriffe lasse ich mir sicher nicht gefallen, da setze ich mich zur wehr.

    Ich finde es jedenfalls bemerkenswert, wie du eine wissenschaftliche studie einfach vom tisch fegst, weil ihre zentralen erkenntnisse nicht in dein weltbild passen:

    Es ist kein harmloser jubel, der in deutschen landen angesichts der erfolge der deutschen fußballnationalmannschaft herrscht. Vielmehr sucht hier der deutsche nationalismus, lange unterdrückt, sein ventil. Zentrales element ist auch immer eine abwertung des gegners - wohlgemerkt nicht nur der elf fußballer, sondern der jeweils gegnerischen nation. Auffallend auch die martialische sprache, ja, die kriegsrhetorik.

    Ich schaue fußball um des fußballs willen, sicher aber nicht, weil meine heldenbrust wegen irgendwelcher tore anschwillt oder weil ich mich besser fühle, wenn "meine mannschaft" gewonnen hat.

    Über einen sieg "meiner mannschaft" nach einem schlechten spiel könnte ich mich nie und nimmer freuen. Der bessere, jener, der sich mehr um das spiel bemüht, soll gewinnen...

  • RE: Nationalismus

    chessy, 24.06.2012 20:05, Reply to #53
    #54

    Sorry, das Thema ist für mich durch. Wie alle von caros wissenschaftlichen Links spricht auch dieser die allgemeingültige Wahrheit aus. Ich akzeptiere das und werde nicht mehr über Nationalismus schreiben.

    Was ronnieos betrifft, solltest Du vielleicht auch mal nach dem Balken in Deinem eigenen Auge suchen.

  • RE: Nationalismus

    Wanli, 24.06.2012 20:25, Reply to #53
    #55
    Es ist kein harmloser jubel, der in deutschen landen angesichts der erfolge der deutschen fußballnationalmannschaft herrscht. Vielmehr sucht hier der deutsche nationalismus, lange unterdrückt, sein ventil. Zentrales element ist auch immer eine abwertung des gegners - wohlgemerkt nicht nur der elf fußballer, sondern der jeweils gegnerischen nation. Auffallend auch die martialische sprache, ja, die kriegsrhetorik.

    Findest Du das alles nicht auch im Vereinsfußball und bei jedem Wettkampf, der zur Identifikation mit einer Seite / zum Tribalismus einlädt? Wenn ich die Wahl habe, entweder mit einem blauen Schalke-Trikot in eine Gruppe von 100 Dortmundern zu stolpern oder mit einem blauen Griechenland-Shirt zwischen 100 deutsche Fans, dann fällt mir die Entscheidung leicht: Bei den Vereinsanhängern ist die Aggressionsbereitschaft meiner nicht empirisch abgesicherten Meinung nach doch deutlich höher, ohne dass hier Nationalismus ins Spiel käme.

    Über einen sieg "meiner mannschaft" nach einem schlechten spiel könnte ich mich nie und nimmer freuen. Der bessere, jener, der sich mehr um das spiel bemüht, soll gewinnen...

    Aber das geht doch vielen so, auch bei der EM. Natürlich hat man seinen Favoriten, oft das eigene Land, aber letztendlich wird eine verdiente Niederlage (wie die von Deutschland im letzten Finale) doch auch akzeptiert.

  • RE: Nationalismus

    Mühle zu, 24.06.2012 20:40, Reply to #54
    #56

    Was ronnieos betrifft, solltest Du vielleicht auch mal nach dem Balken in Deinem eigenen Auge suchen.

    Mit sicherheit nicht.

    Seit er den pulverdampf rund um die europameisterschaft riecht, wirft er sämtliche vernunft über bord, ist er rationalen argumenten nicht mehr zugänglich.

    Ich möchte dich sehen, wie du reagierst, wenn man dich kommunistischer methoden bezichtigt oder behauptet, du wärst ein zweiter von guttenberg.

    Wenn du unter dem balken bei mir den umstand meinst, dass ich kein nationalist bin, und derartige strömungen energisch bekämpfe, nehme ich das zur kenntnis.

    Eines möchte ich aber schon noch klar und deutlich festgehalten haben:

    Nur gegen die britta zu sein ist eine ziemlich mickrige angelegenheit, kein wahrhaft heldenmütiger widerstandskampf. Die nagelprobe, jawohl die nagelprobe, da wo man sieht, wes geistes kind jemand ist, wer wirklich ein anständiger weltenbürger ist, die erleben wir anderswo...

  • RE: Nationalismus

    Mühle zu, 24.06.2012 20:55, Reply to #55
    #57

    Findest Du das alles nicht auch im Vereinsfußball und bei jedem Wettkampf, der zur Identifikation mit einer Seite / zum Tribalismus einlädt? Wenn ich die Wahl habe, entweder mit einem blauen Schalke-Trikot in eine Gruppe von 100 Dortmundern zu stolpern oder mit einem blauen Griechenland-Shirt zwischen 100 deutsche Fans, dann fällt mir die Entscheidung leicht: Bei den Vereinsanhängern ist die Aggressionsbereitschaft meiner nicht empirisch abgesicherten Meinung nach doch deutlich höher, ohne dass hier Nationalismus ins Spiel käme.

    Natürlich finde ich das im vereinsfußball "auch"; aus sicht der politikwissenschaft haben wir es da wohl häufig mit einer art alltagsfaschismus zu tun, zum teil sogar mit einer art alltagsrassismus (wenn ich zum beispiel das hier schreiben würde, was die rapid-fans richtung austria-fans singen, werde ich hier sofort gesperrt, im vergleich damit ist die britta ein "waisenkind"), aus psychologisch-soziologischer sicht muss der gegner wohl häufig als sündenbock herhalten.

    Bei länderspielen entsteht die problematik in erster linie, wenn von einer "nationalmannschaft" und deren gegner auf ganze nationen rückgeschlossen wird. Dass dies passiert, ist evident (was die deutschen öffentlich-rechtlichen sender zum beispiel rund um das holland-spiel verzapft haben, war unerträglich). Gerade die meistfrequentierten medien verwenden diesen mechanismus bis zum brechreiz (für mich).

    Über einen sieg "meiner mannschaft" nach einem schlechten spiel könnte ich mich nie und nimmer freuen. Der bessere, jener, der sich mehr um das spiel bemüht, soll gewinnen...

    Aber das geht doch vielen so, auch bei der EM. Natürlich hat man seinen Favoriten, oft das eigene Land, aber letztendlich wird eine verdiente Niederlage (wie die von Deutschland im letzten Finale) doch auch akzeptiert.

    Na ja. Also das mit dem "akzeptiert" würde ich so nicht stehen lassen.

    Hast du gelesen, wie die griechischen zeitungen die niederlage gegen die deutschen kommentieren? - Mehr oder weniger nach dem muster, dass die deutschen so wie in der politik ein übermächtiger gegner wären, gegen den man sich aber heldenhaft gewehrt habe (so wie der leonidas in der antike).

    Hast du dich einmal mit dem ausschluss von karl schranz von den olympischen spielen in sapporo 1972 beschäftigt? - Mit der hysterie, die daraufhin in wien herrschte, mit dem empfang, den er in dieser form nie und nimmer bekommen hätte, wäre er olympiasieger geworden. Schon wieder österreich als opfer...

    Nein, nein, du machst es dir viel zu leicht. Aus wissenschaftlicher sicht ist die sache gegessen. Nur haben die botschaften die elfenbeintürme noch nicht verlassen.

  • RE: Nationalismus

    W.I.Uljanow, 24.06.2012 21:40, Reply to #57
    #58

    Nein, nein, du machst es dir viel zu leicht. Aus wissenschaftlicher sicht ist die sache gegessen. Nur haben die botschaften die elfenbeintürme noch nicht verlassen.

    Oh doch, meine ich! Sie werden bewußt eingesetzt, um sich sonstige Probleme mit den anfälligen Leuten vom Leib zu halten. Warum stellt sich ein Edlinger vor seine Hools? Warum herrscht rund um ein Rapid-Match im Hanappi sowas wie ein gesetzesfreier Raum? Dort sollen, auch auf angrenzenden Straßen, die, die es notwendig haben, ihre Agressionen ausleben - besser so, als dass vielleicht draus was gefährlich Politisches wird!

  • RE: Nationalismus

    gruener (Luddit), 24.06.2012 22:41, Reply to #58
    #59
    Dort sollen, auch auf angrenzenden Straßen, die, die es notwendig haben, ihre Agressionen ausleben - besser so, als dass vielleicht draus was gefährlich Politisches wird!

    WIE WAHR!!!

    (allerdings muss ich entgegnen: die römischen brot und spiele aktionen waren ehrlicher!)

    deswegen fallen wichtige politische entscheidungen in deutschland häufig während einer fussballendrunde. das volk im nationalen taumel bekommt dann nur bedingt die schandtaten mit, die sich die großkopferten einmal mehr ausdenken.

  • RE: Nationalismus

    Mühle zu, 24.06.2012 22:48, Reply to #59
    #60

    deswegen fallen wichtige politische entscheidungen in deutschland häufig während einer fussballendrunde. das volk im nationalen taumel bekommt dann nur bedingt die schandtaten mit, die sich die großkopferten einmal mehr ausdenken.

    Am donnerstag wird das deutsche volk wohl wieder gelegenheit zum taumeln haben:

    Wer auch immer sich heute schließlich durchsetzt, engländer oder italiener, die deutschen konnten sich zwei tage länger regenerieren und der gegner musste noch dazu über 120 minuten volles tempo gehen (vor allem die erste halbzeit war meines erachtens das beste, was die viertelfinali zu bieten hatten). Nachdem die spitzenmannschaften qualitativ wohl eng beisammen liegen, kann bereits dieser umstand spielentscheidend sein.

    Froh bin ich jedenfalls, weder englische noch italienische aktien zu besitzen. Beim elfmeterschießen geht es nun für die trader vor allem darum, um hundertstelsekunden schneller zu sein als die konkurrenz...

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